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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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damit richtungsweisende Anleitungen vor, die dazu beitragen, dass die Qualität der Betreuung stimmt. Solche Richtlinien führen aber auch dazu, dass bestimmte Untersuchungen routinemäßig durchgeführt werden, andere aber nicht üblich sind. Immer mehr Frauen beklagen sich darüber, dass Ängste erst durch die ausführlich dargestellten Risiken ausgelöst werden. Das Unbehagen wird noch geschürt, wenn immer wieder Erklärungen unterzeichnet werden müssen. Grund hierfür ist die zunehmende Zahl juristischer Auseinandersetzungen zwischen Versicherungen, Ärzten und Hebammen wegen möglicher Betreuungsfehler. Diese Entwicklung ist sehr problematisch. Aber vielleicht hilft Ihnen dieses Hintergrundwissen, dass die üblichen Risikoaufklärungen und schriftlichen Erklärungen nicht als Misstrauen Ihnen gegenüber oder als Anzeichen für eine gefährliche Situation verstanden werden dürfen. Trauen Sie sich aber auf jeden Fall, Ihre Meinung zu sagen, wenn Ihnen das Vorgehen nicht gefällt oder nicht gut tut!
Vorsorgeuntersuchungen
    In den ersten Schwangerschaftsmonaten finden die Vorsorgeuntersuchungen bei normalem Verlauf in vierwöchigem Turnus statt, ab der 30. Woche dann 14-tägig. Beim ersten Vorsorgetermin geht es vor allem darum, den Geburtstermin zu berechnen, Ihnen Hinweise zur Ernährung in der Schwangerschaft ( > ) sowie zum Umgang mit Bewegung ( > ), Sexualität, Reisen ( > ) und Medikamenten ( > ) zu geben. Ebenso erhalten Sie Tipps, wie Sie mit eventuell auftretenden Beschwerden zurechtkommen. Dann wird ein Zeitplan für die weiteren Untersuchungen erstellt, und Ihre Ärztin klärt Sie über die Möglichkeiten der pränatalen Diagnostik ( > ) auf.
    Nach diesem Gespräch findet eine Allgemeinuntersuchung statt, bei der Körpergröße, Gewicht, Blutdruck, Krampfadern (Varikosis) und Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe (Ödeme) kontrolliert werden. Eine Untersuchung der Brust, eine vaginale Untersuchung mit einem Spekulum und gegebenenfalls mikroskopischer Untersuchung des Vaginalsekrets schließen sich an. Der Abstrich vom Gebärmutterhals im Rahmen einer Krebsfrüherkennungsuntersuchung wird von vielen Ärzten gerne erst nach der zwölften Schwangerschaftswoche durchgeführt.

    Die erste Vorsorgeuntersuchung vorbereiten
    Fast alle Frauen wissen, dass sie schwanger sind, wenn sie sich zur ersten Vorsorgeuntersuchung anmelden. Ein Schwangerschaftstest hat ihnen schon Gewissheit gebracht. Nun geht es darum, den Geburtstermin zu bestimmen, den aktuellen Gesundheitszustand zu erheben und zu prüfen, ob sich die werdende Mutter auch sozial-emotional in fördernden Umständen befindet. Um all dies zu klären, werden viele Fragen auf Sie zukommen. Es ist sinnvoll, sich darauf vorzubereiten.
    Fragen zur Berechnung des Geburtstermins
Wann war Ihre letzte Regel? War Ihr Zyklus regelmäßig – in welchen Abständen? Wie stark war die letzte Blutung? Welche Verhütungsmittel haben Sie benutzt, bevor Sie schwanger wurden?
    Fragen zu Ihrer Krankengeschichte
Wie ist Ihre eigene Krankengeschichte? Waren oder sind Sie (chronisch) krank und nehmen Sie Medikamente? Haben Sie bereits Operationen hinter sich und wie haben Sie die Narkosen vertragen? Sind Sie Allergikerin (allergisch auch auf Medikamente)?
Sind psychische Erkrankungen (zum Beispiel Depressionen) aufgetreten? Wurden Psychopharmaka eingenommen, Therapien durchgeführt?
    Fragen zu Partnerschaft und Famili e
Gibt es Besonderheiten in der Krankengeschichte Ihres Partners (zum Beispiel Allergien) und Ihrer Familie (Eltern, Geschwister, eventuell Großeltern)? Gibt es genetische Besonderheiten und immer wieder auftretende Erkrankungen, wie Diabetes, Bluthochdruck oder auch Krebs?
    Fragen zu Ihren vorhergegangenen Schwangerschaften
Wie verliefen bisherige Schwangerschaften und Geburten? Hatten Sie Fehlgeburten? Gab es irgendwelche Probleme? Haben Sie gestillt? Wie geht es Ihrem Kind oder Ihren Kindern?
    Fragen zu Ihren Lebensgewohnheiten
Wie ernähren Sie sich? Rauchen Sie? Trinken Sie Alkohol – wie viel und wie oft? Nehmen Sie weitere Drogen? Betreiben Sie Sport?
    Fragen zu Ihrem Umfeld
Wie ist Ihre familiäre Situation? Wie wird Ihre Schwangerschaft akzeptiert? Wie ist Ihre soziale Situation? Sind Sie arbeitslos oder beziehen Sie Sozialhilfe? Sind sie berufstätig? Wie geht es Ihnen an Ihrem Arbeitsplatz? Kommen Sie in Kontakt mit Risiken für sich und Ihr Baby? Dazu gehören beispielsweise Chemikalien und Strahlung. Haben Sie schon Kontakt mit dem zuständigen

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