Hebammen-Gesundheitswissen
Waschlotionen. Babys fühlen sich am wohlsten, wenn sie nur ihre Mama, die sie auch am Geruch erkennen können, und ihre Milch riechen dürfen. Verzichten Sie daher auf Parfüm und Deodorants. Vergessen Sie nicht, für die Geschwister kleine Mitbringsel zu besorgen!
Diese können Sie dann mit dem Baby nach Hause bringen.
Vorkochen
Ihre Tiefkühlfächer können Sie jetzt schon gut bestücken, wenn Sie von jeder Mahlzeit doppelte Portionen kochen und die Hälfte davon einfrieren. Halten Sie auch die Telefonnummern des ein oder anderen Pizzaservices bereit. In der Zeit nach der Geburt werden Sie froh sein, wenn es auch mal etwas anderes gibt als Brot. Auch Getränke, vornehmlich stilles Mineralwasser, können schon jetzt in großen Vorräten besorgt werden. Sie müssen die kommende aufregende Zeit dann nicht durstig mit leerem Magen verbringen.
Warten auf das Baby
Wenn alles gut vorbereitet ist, der Partner – und nicht nur der! – fünfmal am Tag anruft und fragt, ob es bald losgeht, Sie am errechneten Termin angekommen sind und sich immer noch nichts tut, ist das Nervenkostüm häufig an einem Tiefpunkt angelangt. Aber wie gesagt: Nur drei bis vier Prozent der Babys werden tatsächlich am errechneten Datum geboren. Der Rest kommt in den 14 Tagen davor und danach. Im Durchschnitt machen sich erste Babys sechs bis sieben Tage nach dem errechneten Datum auf den Weg. Aber vielleicht hat Ihr Baby überhaupt kein Buch gelesen und braucht so lang, wie es braucht.
Also nennen Sie einfach allen, die danach fragen – ausgenommen Ihrem Arbeitgeber! – ein Datum 14 Tage nach dem errechneten Termin.
Das schafft Freiraum und erspart Telefongeklingel, unnötige Telefonate oder das Abhören des Anrufbeantworters.
Terminüberschreitung
Wenn der errechnete Termin überschritten ist, werden Sie und Ihr Baby häufiger überwacht.
Bis zu einer Woche über dem errechneten Termin werden Sie zweitägig zu CTG-Kontrollen und einer Überprüfung von Blutdruck und Urin und einer eventuellen vaginalen Untersuchung in die Praxis Ihrer Hebamme oder Ihrer Ärztin gebeten. Danach finden die Untersuchungen auch täglich statt. Ihre Frauenärztin wird eine Ultraschalluntersuchung durchführen, um die Menge des Fruchtwassers zu kontrollieren, die deutlich nachlassen kann, wenn Plazenta und Eihäute aufgrund von natürlichen »Überalterungsprozessen« eine optimale Nachproduktion von Fruchtwasser nicht mehr gewährleisten.
Ihr Baby wird aber niemals »trocken« zur Welt kommen, da die Geburt bei Anzeichen von zu wenig Fruchtwasser eingeleitet wird, ebenso bei CTG-Auffälligkeiten oder wenn Sie Ihr Baby plötzlich weniger spüren. Bevor die Geburt medikamentös eingeleitet wird ( > ), können Sie aber einige unterstützende Maßnahmen ausprobieren, die Sie vielleicht ans Ziel bringen ( > ).
Ihre Gynäkologin oder Hebamme kann bei einem leicht geöffneten Muttermund den Rand der Eihäute (Eipollösung) am inneren Muttermund lösen. Sie führt dazu einen Finger vorsichtig in den Muttermund und löst mit einer Kreisbewegung die Eihäute des Babys vom unteren Teil der Gebärmutter. Durch diese Stimulation wird lokal die Produktion von Prostaglandin angeregt. Danach kann eine leichte vaginale Blutung auftreten, weil das Gewebe am Ende der Schwangerschaft so gut durchblutet ist. Diese ist aber, wenn sie bald aufhört, unbedenklich.
Eine alte Hebammenweisheit: Wie ein Kind entsteht, kommt es auf den Weg
Versuchen Sie, Ihren Partner zu verführen und zum Sex zu stimulieren oder sich verführen zu lassen. Hormone in der Samenflüssigkeit bewirken ein Weicherwerden des Gebärmutterhalses. Wenn Sie gar einen Höhepunkt erleben, werden Kontraktionen gefördert. Das Stimulieren der Brustwarzen kann zur Ausschüttung von Wehenhormonen führen. Diese wundervolle Mischung kann auf natürliche Art die Geburt anregen – allerdings nur, wenn Ihr Baby bereit ist, sich auf den Weg zu machen. Reden Sie mit Ihrem Baby und versuchen Sie, es zu überzeugen, dass es in der Welt draußen sehr schön ist.
Die medizinische Betreuung
Ihr Betreuungsteam
Zuständig für Ihre medizinische Begleitung und Betreuung während der Schwangerschaft sind in Deutschland Hebammen und Fachärzte für Frauenheilkunde. Am besten wäre es, wenn Sie von beiden Berufsgruppen aufeinander abgestimmt betreut würden. Denn sowohl Ärzte als auch Hebammen verfügen über spezielle fachliche Kompetenzen und Erfahrungen, die sich gut ergänzen, aber oft nicht ersetzen können. Realität
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