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Hebammen-Gesundheitswissen

Hebammen-Gesundheitswissen

Titel: Hebammen-Gesundheitswissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Szász , Silvia Hoefer
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Betriebsarzt aufgenommen? Müssen Sie aus beruflichen Gründen sehr viel reisen?
    Vergessen Sie nicht, einen schon vorhandenen alten Mutterpass – auch wenn Sie einen neuen wünschen – und eventuell Ihren Allergiepass mitzubringen.
    Hebammen messen den Leibesumfang und in der späteren Schwangerschaft auch den Abstand vom Schambein bis zum obersten Punkt der Gebärmutter, Symphysen-Fundus-Abstand (SFA abgekürzt) genannt. Damit kann das Wachstum des Kindes beurteilt werden. Nach unseren Erfahrungen sind diese klassischen Hebammentechniken oft ähnlich genau wie viele (zum Teil unnötige) Ultraschallmessungen.
    Routinemäßig werden auch Urin- und Blutproben ( > ) entnommen, die auf unterschiedliche Faktoren untersucht werden.
    Das Sammeln von Informationen zu Ihrer medizinischen Geschichte (Anamnese) inklusive der Ihres Partners und Ihrer Familien hilft den medizinischen Begleitern, mit Ihnen gemeinsam einen Plan für die weitere Betreuung festzulegen. Falls vererbbare Erkrankungen in Ihren Familien aufgetreten sind, wünschen Sie vielleicht eine Beratung durch einen Humangenetiker. Die Fragen nach Schwangerschaftsunterbrechungen und Fehlgeburten sollten Sie ehrlich beantworten, auch wenn es manchmal schwerfällt. Nur so ist es möglich, ein vollständiges Bild für diesen Betreuungsplan zu erstellen. Wenn Sie sich nicht an alles genau erinnern, können Krankenhaus- und Operationsberichte angefordert werden.
    Sie und Ihr Partner sind Rhesus-negativ?
    Wenn Sie selbst Rhesus-negativ sind, muss der Vater des Kindes Rhesus-positiv sein, damit auch das Kind Rhesus-positiv sein kann. Die Gabe von Anti-D-Immunglobulin ist eigentlich nicht notwendig, wenn auch der Vater des Kindes Rhesus-negativ sein sollte.
    Dann wird Ihr gemeinsames Kind auch kein Antigen haben, und es besteht keine Gefahr, dass Sie Antikörper gegen das Blut Ihres Babys bilden.
    Die Anamnese
    Bei der ersten Vorsorgeuntersuchung erfasst Ihre Ärztin anhand eines 26 Punkte umfassenden Fragenkatalogs Ihre medizinische Vorgeschichte. Sie fragt unter anderem nach früheren Fehl- oder Frühgeburten, vorhandenen Allergien, bisherigen Erkrankungen sowie Krankheiten, die in der Familie häufig vorkommen. Auch psychische und soziale Belastungen sind von Bedeutung. Anhand dieser und weiterer Befunde erforscht die Ärztin, ob eine Schwangerschaft vorliegt, die als sogenannte »Risikoschwangerschaft« zu begleiten ist, und auch, worauf im Schwangerschaftsverlauf besonders geachtet werden soll.
    Der Geburtstermin
    Bei der ersten Vorsorgeuntersuchung wird auch der voraussichtliche Geburtstermin errechnet ( > ). Bei einer nachfolgenden Ultraschalluntersuchung kann dieser Termin noch einmal korrigiert werden.
    Laboruntersuchungen
    Bei der ersten routinemäßig durchgeführten Blutuntersuchung werden Blutgruppe, Rhesusfaktor und Antikörper bestimmt. Die genaue Dokumentation von Blutgruppe und Rhesusfaktor im Mutterpass ist von großer Bedeutung für Schwangerschaft und Geburt.
    Der Rhesusfaktor
    Die Bestimmung des Rhesusfaktors ist äußerst wichtig. Es handelt sich dabei um ein Eiweiß, das an der Oberfläche der roten Blutkörperchen haftet. Ist es vorhanden, was bei 85 Prozent der Menschen in unseren Breitengraden der Fall ist, sind Sie Rhesus-positiv.
    Fehlt es, sind Sie Rhesus-negativ. Wenn Sie selbst Rhesus-negativ sind, können Sie und Ihr Kind unterschiedliche Rhesusfaktoren aufweisen. Es kann dann zu einer sogenannten Rhesusunverträglichkeit kommen, bei der Ihr Körper Antikörper gegen das Blut Ihres Babys bildet und eine schwere Erkrankung auslösen kann. Seit diese biochemische Reaktion wissenschaftlich erkannt wurde, können negative Folgen für Mutter und Kind weitgehend abgewendet werden. Mittlerweile erhalten alle rhesus-negativen Schwangeren vorbeugend in der 28. bis 30. Woche eine Standarddosis Anti-D-Immunglobulin injiziert. Diese Maßnahme kann auch schon früher in der Schwangerschaft erfolgen, wenn es zu einem Kontakt zwischen mütterlichem und kindlichem Blut gekommen sein kann.
    Dieser Blutkontakt ist bei jeder Geburt möglich, aber auch bei vorangegangenen Fehlgeburten und Schwangerschaftsabbrüchen, Schwangerschaften außerhalb der Gebärmutter, Blutungen in der Schwangerschaft oder als Folge von pränatalen Untersuchungen. Auch die von außen gesteuerte Drehung des Babys von der Steißlage in die Kopflage (Äußere Wendung, > ) kann Blutkontakt ermöglichen.
    Nach der Geburt wird bei Rhesus-negativen Müttern Blut aus der Nabelschnur zur

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