Hebammen-Gesundheitswissen
HIV-Antikörpertests wird allen Schwangeren empfohlen. Im Mutterpass wird nicht das Testergebnis eingetragen, sondern lediglich, dass der Test durchgeführt wurde. Bei positivem Ergebnis ergeben sich wichtigste Konsequenzen für den Verlauf der Schwangerschaft und die Planung der Geburt. Wir empfehlen diese Untersuchung, die schon in einigen Fällen sowohl für uns als auch für die betroffenen Frauen überraschend einen positiven Befund erbrachte.
Nachweis von HBs-Antigen
Nach der 32. Schwangerschaftswoche wird die Bestimmung des Hepatitis-B-Antigens (HbsAg) im Blut empfohlen.
Hepatitis B ist eine vor allem durch Blut oder Sexualkontakt übertragbare Virusinfektion, die die Leber befällt und dort Entzündungen hervorrufen kann. Die meisten Menschen erholen sich relativ schnell davon. Aber jeder zehnte Infizierte kann auch ohne weiter spürbare Krankheitssymptome Überträger des Virus werden. Sollte das Ergebnis positiv sein, muss Ihr Baby unmittelbar nach der Geburt gegen Hepatitis aktiv und passiv geimpft werden, damit es sich nicht ansteckt. Das Abstillen ist dann nicht notwendig.
Der Mutterpass
Der Mutterpass dient den behandelnden Ärzten und Hebammen dazu, den Verlauf Ihrer Schwangerschaft und mögliche Besonderheiten zu dokumentieren. Er ist Ihr Eigentum, und es ist uns wichtig, dass Sie die von Ihnen und dem Baby erhobenen Befunde im Mutterpass finden und verstehen können. Oft werden nur Abkürzungen angegeben oder lateinische Begriffe, deren Übersetzung Sie hier finden.
Die eingetragenen Daten liefern für die Geburt oder in medizinischen Notfällen wichtige, schnell erfassbare Informationen. Es ist ratsam, dass Sie den Mutterpass immer bei sich tragen.
Nach der Geburt bewahren Sie ihn am besten auf, da die Unterlagen auch für weitere Schwangerschaften von Bedeutung sein können.
Themen der Seite 2 und Seite 3
Hier finden sich Name, Adresse und Geburtsdatum der werdenden Mutter sowie die Ergebnisse aller durchgeführten Blutuntersuchungen. Bei der ersten routinemäßigen Blutuntersuchung werden Blutgruppe, Rhesusfaktor und Antikörper bestimmt.
Blutgruppe: Möglich sind die Blutgruppen A, B, AB und 0.
Rhesusfaktor: Er gibt an, ob eine Rhesusunverträglichkeit vorliegt. In diesem seltenen Fall erfolgt während der Schwangerschaft eine prophylaktische Anti-D-Gabe in der 28. Woche und generell, wenn es zu Blutungen kommt.
Antikörper-Suchtest: Bei allen Schwangeren wird zu Beginn der Schwangerschaft und erneut in der 24. bis 27. Woche das Blut auf Antikörper gegen Blutfaktoren untersucht. Falls Antikörper gefunden werden, sind Folgeuntersuchungen nötig.
Röteln-Antikörper-Bestimmung: Sie gibt Auskunft darüber, ob eine Immunität gegen die Infektionskrankheit Röteln vorliegt. Liegt der angegebene Wert unter 15 IU/ml, ist besondere Vorsicht geboten. Orte und Personen, die Ansteckungsgefahren bergen (Kindergarten, Grundschule, Kindergruppen), sollten in diesem Fall gemieden werden.
Nachweis von Chlamydia trachomatis: Für diese Untersuchung wird im Urin nach Erregern gesucht. Liegt eine Infektion vor, wird eine – für das Kind unbedenkliche – Antibiotikatherapie eingeleitet.
LSR-Test: Dieser Test zeigt, ob eine unbemerkte Infektion mit Syphilis vorliegt, die unbehandelt dem Baby schaden könnte.
HIV-Test: Er wird nur mit Einverständnis der Mutter durchgeführt, und das Ergebnis erscheint nicht im Mutterpass. Ist der Test positiv, können Medikamente das kindliche Ansteckungsrisiko stark verringern.
Nachweis von HBs-Antigen: Dabei wird das mütterliche Blut in der 32. Woche auf Hepatitis B getestet. Liegt eine Infektion vor, wird das Neugeborene unmittelbar nach der Geburt gegen diese Krankheit geimpft, um eine Ansteckung zu verhindern.
Themen der Seite 4
Hier können Angaben zu vorangegangenen Schwangerschaften sowie die Ergebnisse weiterer Blutuntersuchungen eingetragen werden.
Themen der Seite 5 und 6
Hier finden sich die allgemeine Krankengeschichte, Anamnese und allgemeine Befunde sowie ein Katalog mit häufigen Risikofaktoren.
Ganz oben auf dieser Seite werden Alter, Anzahl der bisherigen Geburten, der Beginn der letzten Periode sowie die Zykluslänge festgehalten. Aus diesen Informationen berechnet die Ärztin den Geburtstermin und trägt ihn in den Mutterpass ein.
Themen der Seite 7 und 8
Auf diesen Seiten befindet sich das Gravidogramm, eine Tabelle, die den Verlauf der Schwangerschaft sowie die Ergebnisse der Vorsorgeuntersuchungen dokumentiert. Vermerkt werden
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