Hei hei er und dann
gedacht, dass der erste Mann, dem sie begegnete, der erste unter achtzig, fügte sie in Gedanken hinzu, genau der Mann war, den sie suchte.
Ihre Fragen waren nicht gerade geschickt gewesen. Doch beim Anblick dieser dunklen, tief liegenden Augen und dem Schnurrbart über den sinnlichen Lippen, war sie nicht mehr in der Lage gewesen, klar zu denken.
Bei dem Gedanken, dass er auf der anderen Seite der Tür wartete, beschleunigte sich ihr Herzschlag. Es gab keinen Zweifel: Dieser dunkelhaarige, phantastisch aussehende Fremde war genau das, was sie gesucht hatte. Mit einem Barkeeper in einer abgelegenen Kneipe konnte sie leidenschaftliche Stunden erleben, ohne den Mann später wieder sehen zu müssen. Falls sie es überhaupt schaffte, ihn zu verführen.
Samantha nahm sich ein Handtuch aus dem Regal und hängte es an einen Haken. Sie sah sich im Bad um. Klein, aber mit allem ausgestattet, was man benötigte. Keine Kinkerlitzchen. Nur eine Zahnbürste und ein Aftershave auf der Konsole unter dem Spiegel. Sie nahm die Flasche, schraubte den Verschluss auf und roch daran. Ein einziges Schnüffelngenügte, und sie fühlte sich nicht länger allein. Sein Duft hüllte sie ein. Er war bei ihr.
Sie war noch nie mit einem Mann zusammen gewesen, der einen Schnurrbart hatte. Würde dieser Schnurrbart beim intensiven Liebesspiel eine zusätzliche Stimulation bieten? Sie schloss die Augen und fing an zu träumen. Ein sinnlicher Mund, warmer Atem, erfahrene Hände auf ihrer empfindsamen Haut. Feste Lippen, die über ihre Schenkel glitten, Barthaare, die sie kitzelten. Sie legte die Hände an ihre Brüste und stellte sich vor, es seien seine, die die zarten Spitzen massierten.
Sie öffnete die Augen und kehrte in die Realität zurück. Da stand sie allein in einem fremden Badezimmer, spielte mit den harten Knospen und war völlig erregt. Entsetzen packte sie. Noch nie hatte sie so etwas getan. Noch nie hatte sie so gefühlt. Sie nahm die Hände von ihren Brüsten und beschloss, endlich unter die Dusche zu gehen.
Ihre Hände zitterten, als sie den Wasserhahn aufdrehen wollte. Wie konnte sie diesen Mann nur so sehr begehren? Einen Mann, den sie kaum kannte.
Samantha erbebte. Ihr blieb nur eine Woche. Sieben Tage Freiheit, bevor sie sich mit ihrem ungeliebten Verlobten traf. So hatte sie sich ihr Leben nicht vorgestellt, doch die Zukunft ihres Vaters stand auf dem Spiel. Und da ihr Leben nur noch aus dieser einen Woche bestand, wollte sie das Beste daraus machen. Ihre Chance stand draußen vor der Tür.
Bevor sie ihm jedoch in die Arme fiel, musste sie duschen. Nein, erst etwas trinken, dachte sie und ließ Wasser in ein Zahnputzglas laufen. Mit etwas Glück wüsste sie in ein paar Stunden, wie leidenschaftlich Sex sein konnte. Samantha warf einen Blick in den Spiegel und erschrak. Das Glas fiel ihr aus den Händen ins Waschbecken. Wie sah sie bloß aus? Dreckig, ungepflegt und alles andere als verführerisch.
Ohne Vorwarnung wurde die Tür aufgerissen, und sie war nicht mehr allein. „Was war das?“
Der Griff nach dem Handtuch kam zu spät. Der Liebhaber ihrer Träume stand in der Tür und starrte auf ihren fast nackten Körper. Sie blickte an sich hinab. Ihre seidige, sexy Wäsche, einziges Eingeständnis an ihre Weiblichkeit unter den konservativen Kostümen, die sie bei der Arbeit trug, zeigte mehr, als sie verbarg. Viel mehr, als sie diesem Fremden zum gegenwärtigen Zeitpunkt sehen lassen wollte.
„Nun?“
Sie antwortete nicht. Kein Wort kam ihr über die Lippen. Verzweifelt versuchte sie, ihre Blöße zu bedecken. Sie drehte sich, um das Handtuch vom Haken zu holen. Er stieß einen Pfiff aus, als er ihren Stringtanga sah.
„Solche Dinger sollten verboten sein.“
Verlegen legte sie die Hände auf ihren Po. In diesem Moment merkte sie, dass sie absolut nicht zur Verführerin geboren war. Im Gegenteil, die Situation war ihr peinlich. Sie war so unerfahren in solchen Dingen, obwohl sie natürlich schon Beziehungen gehabt hatte. Doch ein Abenteuer für eine Nacht hatte es nie gegeben, und wahrscheinlich würde es das auch nie.
Sie hatte ihre Chance vertan, und ihr Ego war ziemlich angeschlagen. Reife Leistung für einen Abend.
Er ging an ihr vorbei. Sein männlicher Duft wirkte wie ein Aphrodisiakum auf ihre Sinne. Als ob das nötig wäre. Sein Anblick allein genügte, sie zu erregen.
Er nahm das Handtuch vom Haken und reichte es ihr. „Bitte schön“, knurrte er.
Verwirrt wegen seines harschen Tonfalls drehte sie
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