Hei hei er und dann
sich um und sah ihn an. Seine Augen wirkten noch dunkler aus zuvor. Seine Wangen waren stark gerötet und seine vollen Lippen bildeten eine schmale Linie.
„Hier.“ Er wedelte mit dem Handtuch vor ihren Augen herum. „Oder ich kann für nichts mehr garantieren.“
„Sofort, Sir.“ Ihr Blick glitt an ihm hinab und blieb auf der deutlichen Ausbuchtung in seiner Jeans hängen. Zufrieden lächelte sie. Noch war nichts verloren. Ihre Verführungstechnik konnte vielleicht verbessert werden, aber sie hatte noch nicht alles verpfuscht. Dieser Mann begehrte sie, daran bestand kein Zweifel. Ihrem Glück stand also nichts mehr im Weg.
In aller Ruhe nahm sie das Handtuch und wickelte es sich um den Körper. „Fertig“, sagte sie schließlich und lächelte ihn verführerisch an.
„Jetzt kann es losgehen“, murmelte er.
Samantha schluckte. „So?“ Ihre Stimme zitterte ein wenig, wie sie verärgert feststellte. „Jetzt schon?“
Sie hätte es vorgezogen, ihn zuerst ein wenig besser kennenzulernen, und sie hätte gern geduscht. Offensichtlich hielt er dies nicht für erforderlich. Sie wurde nervös.
Doch als er den Arm nach ihr ausstreckte, legte sie ihre Hand in seine große, warme Handfläche. Ihn zu berühren bereitete ihr ein größeres sinnliches Vergnügen, als sie sich vorgestellt hatte. Nur mit Mühe unterdrückte sie die Gedanken an das, was kommen würde. Er umschloss mit seinen langen Fingern ihre schmale Hand. Finger, die ohne Zweifel sehr zärtlich sein konnten.
„Nun?“, fragte er.
„Was heißt, nun?“ Er erwartete doch nicht von ihr, dass sie den ersten Schritt unternahm? Sie leckte sich über die Lippen und fühlte sich plötzlich unbehaglich in dem kleinen Bad.
„Können wir weitermachen, bevor dies hier zu einer Sauna wird?“
Anscheinend hielt der Mann nichts von einem Vorspiel.
Samantha hoffte, dass er zumindest ein Freund des Nachspiels war, denn so wie die Dinge sich entwickelten, würde dies nicht die langsame, lustvolle Erfahrung werden, die sie sich vorgestellt hatte.
„Ich glaube nicht …“
„Na gut. Dann fange ich eben an. Ich heiße Ryan“, sagte er und schüttelte ihre Hand. „Und du?“
2. KAPITEL
Ryan stand in der Tür und konnte es selbst nicht fassen, dass er in das Bad gestürmt war, ohne vorher anzuklopfen. Doch als er das Klirren von Glas hörte, dachte er, es sei etwas Schreckliches passiert. Stattdessen stand sie halb nackt da und starrte ihn an, weil er in ihre Privatsphäre eingedrungen war.
„Mein … Name?“ Sie wirkte verunsichert.
„Ja. Ich habe so ziemlich alles von dir gesehen, Süße.“ Und er wusste, wie ihre Brustspitzen sich aufstellten, wenn ihr kalt war. Unwillkürlich wanderte sein Blick zu ihren Brüsten, die jetzt von einem flauschigen Handtuch bedeckt waren. „Ich glaube nicht, dass es ein Verstoß gegen die guten Sitten wäre, wenn du mir deinen Namen nennst.“
Sie wurde rot. „Sam …“ Sie hielt nachdenklich inne. „Einfach Sam.“
Ihre Hand lag immer noch in seiner, und er streichelte mit dem Daumen über ihre Haut. Sie schien nichts dagegen zu haben, oder aber sie war zu durcheinander, um es überhaupt zu bemerken. Egal, ihm gefiel die Berührung.
„Sam.“ Er ließ den Namen auf der Zunge zergehen, spielte in Gedanken damit. Sam. Dann dachte er an ihre herrlichen Brüste und die festen Spitzen. Ein männlicher Name passte nicht dazu, und er schüttelte den Kopf. „Passt mir irgendwie nicht. Ist das die Abkürzung für Samantha?“, fragte er.
Sie holte tief Luft. „Ja. Aber der passt mir nicht.“
Er lächelte. Ihm gefiel diese Frau, auch wenn er sie nicht ganz verstand. „Darf ich fragen, weshalb nicht?“
„Ich habe Urlaub, und ich möchte zumindest diese eine Woche die Menschen vergessen, die mich so nennen.“
Sie war also auf der Flucht. Genau wie er auch. Deshalb konnte er ihren Wunsch nur zu gut verstehen. Ihm selbst bot die Familie den besten Zufluchtsort für eine Atempause.
Doch die wohnte zu weit weg, um sie spontan zu besuchen. Seine Schwester lebte mit ihrer Familie einige Stunden entfernt. Und als sein erster Neffe geboren wurde, den er leider viel zu selten sah, hatte auch seine Mutter das Hotel verlassen und war in die Nähe ihrer Tochter Kate gezogen.
Deshalb suchte er ab und zu bei Bear Zuflucht. Er betrachtete die Frau, deren Hand er immer noch hielt. Woher kam sie? Und wovor lief sie davon? „Und wenn die Woche vorüber ist?“, fragte er.
Sie zuckte mit den Schultern. „Dann geht das
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