Hei hei er und dann
Samantha im Schlepptau zu besuchen. Noch kannte er nicht die Antworten auf die Fragen, die seine Familie stellen würde.
„Okay. Sag mir Bescheid, wann du fährst. Vielleicht komme ich mit.“
Ryan lächelte. „Sie würden sich bestimmt freuen.“
„Vielleicht hat Sammy Jo auch Lust mitzukommen.“
Ryan verdrehte die Augen, dann legte er den Arm um Samanthas Schulter. Sie schmiegte sich an ihn, und er fand Trost in ihrer Nähe.
Er unterdrückte einen Fluch. Denn wenn sich sexuelle Begierde mit Liebe und anderen, nie gekannten Gefühlen vermischte, dann befand er sich in Schwierigkeiten.
6. KAPITEL
Die kleine Wohnung hatte einen winzigen Balkon mit Blick auf die Hauptstraße. Sam hatte ihn gar nicht bemerkt, als sie hier ankam, da sie andere Dinge im Kopf hatte – wie zum Beispiel Gott zu danken, dass sie den Marsch durch die Wüste unversehrt überstanden hatte. Auch später war er ihr nicht aufgefallen. Grund dafür war der sexy Mann, der ihr den Atem nahm. Doch jetzt hatte sie ihn entdeckt und beschloss, dort Zuflucht zu suchen.
Sie setzte sich auf die Liege und zog die Beine hoch. Die Straße lag im Dunkeln. Nur gelegentlich sah man die Lichter eines Wagens. Die Luft war mild, es wehte eine leichte Brise. Sam war glücklich. Nicht einmal der Vorfall des Abends schmälerte das schöne Gefühl des Friedens, den sie hier gefunden hatte.
Einen Frieden, den sie nicht verspüren sollte. Nicht, solange sie den Mann anlog, den sie immer mehr respektierte. Sie wich persönlichen Fragen aus und stellte auch ihm keine. Wie sollte sie weiterleben, wenn sie ihn noch besser kennenlernte? Wie sollte sie aus seinem Leben verschwinden, wenn sie doch mehr und mehr das Gefühl hatte, dass dieser Mann viel besser zu ihr passte als der, zu dem sie schon bald zurückkehren würde?
Im Leben muss man Entscheidungen treffen, dachte sie. Und sie hatte es an dem Tag getan, als sie Toms Ring über den Finger streifte. Es war unwichtig, dass die Sorge um die Zukunft ihres Vaters sie zu diesem Entschluss getrieben hatte, oder das Versprechen, das sie ihrer sterbenden Mutter gegeben hatte. Sie selbst war verantwortlich dafür. Doch bevor sie sich dieser Entscheidung stellte, wollte sie das Leben ein einziges Mal in vollen Zügen genießen.
Eine Tür fiel ins Schloss. Sie war nicht mehr allein. Er tratzu ihr auf den Balkon und füllte den winzigen Platz mit seiner Anwesenheit aus. Groß, stark, tröstlich. Das war Ryan. Sekunden später verspürte sie schon Begierde. Sie verzog die Lippen zu einem Lächeln. Das erste in der letzten Stunde, und sie war froh über diesen Stimmungswandel.
In Ryans Gegenwart fühlte sie sich wohl. Er setzte sich neben sie auf die Liege und zog sie auf sich. Mit gespreizten Beinen saß sie auf seinem Schoß und schlang die Arme um seinen Nacken.
Warum soll ich mich dagegen wehren, dachte Sam und schmiegte sich an ihn. Er verspürte ein lustvolles Ziehen in den Lenden, als sie über seinen Schoß rutschte, bis der Beweis seiner Männlichkeit zwischen ihren Schenkeln lag. „Ich habe heute Abend zu heftig reagiert“, murmelte sie.
„Weil du das Bier über ihm ausgekippt hast? Nein, der Kerl hat es verdient.“
„Das meinte ich nicht. Ich war zu empfindlich.“
„Wenn dich jemand betatscht, nachdem du Nein gesagt hast, ist es nur richtig, dass du empfindlich reagierst.“
„Wahrscheinlich. Aber ich wusste, dass ich keine Angst haben musste. Wir waren schließlich nicht allein. Die Kneipe war gut besucht.“ Und Ryan war in der Nähe gewesen. Er hätte sofort eingegriffen.
„Die Atmosphäre in einer Kneipe ist eben eine andere als die, die ich gewöhnt bin.“
Er schob ihr T-Shirt hoch und strich über ihren Bauch.
„Ich war einfach nicht darauf vorbereitet. Ich hätte es sein müssen.“ Als sie nach oben gekommen war, hatte sie sich umgezogen. Sie trug jetzt keinen BH mehr, sondern nur noch ein weites T-Shirt. Sanft strich er mit dem Daumen über die zarten Knospen ihrer Brüste.
Sie seufzte und versuchte, sich auf die Unterhaltung zu konzentrieren, was ihr jedoch schwerfiel bei seinen liebevollenBerührungen. „Aber ein Fremder, der mir solche, wie er meint, erotischen Sachen ins Ohr flüstert und seine Hände auf meinen Po legt …“ Sie sprach nicht weiter, denn in dem Moment wurde ihr eines bewusst: In ihrer Ehe würde auch ein Fremder sie berühren.
Seine Hände würden auf ihrem Bauch liegen, nicht Ryans. Hoffentlich gibt es wenigstens kein Liebesgeflüster, dachte sie und
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