Heidi Klum - Chamäleongesicht. Biographie (German Edition)
Signal verstanden: Hier bereitet sich ein Papa auf die Geburt seines Kind vor. Ein Klischee, keine Frage. Briatore wird zu dem Zeitpunkt schon gewusst haben, dass Seal in Heidis Leben getreten ist. Gefragt, was er von der Ehe halte, meint Briatore schon da zurückhaltend: „Die Ehe ist doch nur ein Vertrag.“ Briatore hat sichtlich keine Lust, in dieser komplizierten Situation deutlicher zu werden. Seither gibt es ja keine Zeichen einer sich anbahnenden Familie Briatore-Klum mehr. Beide „arbeiten“. Kontakt haben sie höchstens telefonisch. Nach außen hin scheint der Formel-1-Manager an einer Beziehung mit Heidi festzuhalten. Allerdings fällt es ihm immer schwerer, darüber hinweg zu täuschen, dass Heidi gar nicht da ist. Dass es keine gemeinsamen Aktivitäten mehr gibt. Als Briatore wie jedes Jahr zum Schaulaufen der Prominenz nach Kitzbühel fährt, fehlt Heidi an seiner Seite. Die Reporter befragen ihn, warum die leidenschaftliche Schifahrerin in diesem Jahr den Winterurlaub ausfallen lässt, er aber schweigt. An seiner Seite findet sich hingegen wiederum Fiona Swarovski, die dreimal geschiedene Jetsetterin. Pikanterweise überlässt man es ihr von Seiten des Briatore-Camps, mit der Presse umzugehen. Es hat schon etwas von Chuzpe, wenn Swarovski nun ganz unverfroren als „Heidis Freundin“ posiert, denn das ist sie wirklich nicht. Die beiden Frauen kennen einander nicht einmal. Trotzdem erklärt sie der Presse: „Heidi hat Probleme mit der Schwangerschaft. Es geht ihr nicht gut und sie muss sich schonen.“ Auch die Beziehung der Innsbrucker Juwelenerbin zu Briatore wird neuerlich zum Thema, aber sie winkt ab. Briatore kenne sie schon seit zwanzig Jahren: „Da ist ein Kuss auf den Mund völlig ohne Bedeutung.“
Einige Tage später fährt Briatore wieder nach Italien, und wird abermals mit einer Frau gesehen, die nicht Heidi ist. Die Welt berichtet von einem Auftritt des Sportdirektors in Mailand: „Flavio Briatore wirkte merkwürdig abwesend auf der Bühne des ehrwürdigen Massimo Theatre. Man wusste nicht so recht, ob dem braun gebrannten Signore noch der letzte Abend in den Knochen steckte, den er zur Empörung der Boulevardmedien nicht mit Lebensgefährtin Heidi Klum verbrachte, sondern an der Seite einer unbekannten Schönen. Oder ob er über die Schwächen des neuen Formel-1-Boliden von Renault grübelte, der gestern ins Rampenlicht rollte.“
Gut – dass Briatore auch Anfang 2004 voll in seinem Beruf steckt, ist auch klar. Es ist bei ihm letztendlich wie auch bei Heidi: Beide sind bis über den Kopf mit ihren Tätigkeiten zugeschüttet. Heidi nun, da man ihr Babybäuchlein sieht, etwas weniger. Die letzten Monate der Schwangerschaft bedeuten eine Arbeitsentlastung in Hinblick auf ihre Modeltätigkeit. Briatore dagegen ist in der Formel 1 Saison 2004 mindestens ebenso stark gefordert wie im Vorjahr. Ferrari wird dieses Jahr stark dominieren, und Michael Schumacher fast alle Rennen gewinnen und dabei seinen 7. Weltmeistertitel einheimsen. Dass Briatore aber seine Energie in diesem Jahr in seine Arbeit steckt, wird sich trotzdem auszahlen. Renaults Fernando Alonso stößt in diesem Jahr schon auf Platz 4 der Gesamtwertung vor, wird im nächsten Jahr erstmals Schumacher den Weltmeistertitel abnehmen und dessen (vorübergehenden) Rückzug ins Privatleben erzwingen. Renault liegt 2004 auf Platz 3 der Konstrukteurswertung. Das Renault-F1-Team unter Flavio Briatore macht Fortschritte, doch es gibt noch jede Menge zu tun.
Ohne einen Bruch mit Heidi jemals öffentlich ausgesprochen zu haben, geht Briatore privat in dieser Zeit längst neue Wege. Und doch wirkt er durch die Klum-Affäre angeschlagen. Die Heidi Klum GmbH in Bergisch-Gladbach ist zu dieser Zeit noch sehr bemüht, das Bild einer funktionierenden Beziehung aufrecht zu erhalten. Ein ziemlich absurdes Unterfangen, und nur dem deutschen Markt geschuldet, wo Heidi als Single angesehen wird und man von Seal noch gar nichts weiß. Günther Klum verrät der Presse Anfang Februar, dass es ein Mädchen werden soll, und man schreibt, dass die Eltern seit einem Jahr ein „schönes Paar“ abgeben würden. „Es geht Heidi sehr gut“, versichert Klum – wie die Presse betont - „gebetsmühlenhaft“.
Der Gala sagt Heidi Anfang Februar bezüglich ihrer Beziehung zu Briatore: „Wir haben beide unsere Welten.“ Sie könne ihren Freund da nicht rausreißen und umgekehrt genauso. „Wir sind ja keine 20jährigen, die nicht wissen, was sie wollen.
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