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Heimkehr am Morgen (German Edition)

Heimkehr am Morgen (German Edition)

Titel: Heimkehr am Morgen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexis Harrington
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Freund, Whit.«
    Als er sie auf die Wange küsste, kitzelte sie sein großer Schnurrbart. »Du auch, Emmaline. Ich komm mal wieder abends vorbei.«
    »Für dich steht meine Tür immer offen.«

    Cole sah bereits aus einer Querstraße Entfernung, dass Muley vor Tilly’s angebunden war. Während er den Pfützen des Platzregens vom Nachmittag auswich, dachte er, das könnte ein gutes Zeichen sein. Der Vater, den er kannte, hätte vor einem Monat auf jeden Fall das, was auf der Bürgerversammlung passiert war, im Saloon noch einmal gründlich durchgekaut und erörtert.
    Cole wollte sich nur in eine Ecke setzen und betrinken.
    Er hatte kaum ein Auge zugemacht, sondern sich in der Sattelkammer auf der Pritsche herumgewälzt und an Jessica gedacht, die gleich nebenan in ihrem Bett lag. Ein Dutzend Mal wäre er um ein Haar aufgestanden, in seine Hose geschlüpft und zu ihr gegangen, um vernünftig mit ihr zu reden, sich zu entschuldigen, sie zu lieben, sie tüchtig zu schimpfen.
    Es stand außer Frage, dass er seine Familie nicht verlassen konnte. Trotzdem war er die ganze Nacht das Gefühl nicht losgeworden, dass sie recht gehabt hatte: Es hatte wirklich niemand so richtig hinter ihr gestanden.
    Und sie hatte etwas versprochen und es dann nicht gehalten.
    Aber nur weil sie von anderen im Stich gelassen worden war. Einschließlich ihm. Er hatte sie so sehr begehrt, und als er dann dachte, sie hätte Schluss mit ihm gemacht, setzte er auf die augenscheinlich zweitbeste Lösung – Amy. Monatelang hatte er AmysFlirten und Geschäker widerstanden, aber irgendwann war er schwach geworden.
    Später am Morgen hatte er endlich den Mut aufgebracht, zu Jessica zu gehen, um ihr zu sagen, dass er unrecht gehabt hatte. Er wollte sie bitten zu bleiben. Als sie auf sein Klopfen nicht reagierte, hatte er am Türknauf gedreht und festgestellt, dass die Tür offen war. Sie war fort und hatte außer einer unpersönlichen Nachricht, dass man ihr die restlichen Sachen nachschicken sollte, nichts hinterlassen. Daraufhin war er in den Hof der Schmiede gegangen und hatte angefangen, Holz zu hacken.
    Zack!
Warum hatte sie sich seine Sicht der Dinge nicht anhören wollen?
    Zack!
Warum zum Teufel hatte er Amys Intrige nicht durchschaut?
    Zack!
Wie konnte er dieselbe Frau zweimal verlieren?
    Holzspäne flogen ihm um die Ohren, manche haarscharf an seinen Augen vorbei, und als er innehielt, schweißüberströmt und mit schmerzenden Muskeln, hatte er wohl ein ganzes Klafter Erlenholz für die Esse gehackt. Er hatte gehofft, er könnte den Schmerz in seiner Brust und die völlige Leere, die er empfand, wegarbeiten, aber dann musste er erkennen, dass er bis zum Jüngsten Tag Holz hacken könnte und immer noch verzweifelt wäre. Doch zumindest wusste er jetzt, was er zu tun hatte.
    Wenn sie in Seattle angekommen wäre und er ihre Adresse hätte, würde er zu ihr fahren und sie um Verzeihung bitten. Das war er ihr schuldig.
    Im Augenblick würde es allerdings eine Flasche Whiskey tun müssen. Er wollte eine kaufen und sie in der Schmiede trinken, damit Virgil Tilly ihn nicht wieder im Regen auf die Veranda verfrachtete, wenn er umkippte. Als er die Tür zum Saloon öffnete, schlugen ihm die vertrauten Gerüche entgegen – Tabakrauch, Bier, die scharfen Würstchen, die Tilly in der Küche briet, nasse Kleider, eingelegte Eier. Wie er vermutet hatte, unterhielten sich die alten Knaben aufgeregt über die Geschehnisse von gestern Abend. Sie begrüßten ihn und wandten sich dann wieder ihrem Gesprächzu, das sie in ziemlicher Lautstärke führten, weil alle schwerhörig waren.
    Pop jedoch saß allein an einem der Ecktische und beteiligte sich kaum. Sein schwarzer Ölmantel hing an einem der Haken an der Wand; Wasser tropfte davon auf die Sägespäne am Boden. Cole winkte ihm zur Begrüßung zu und ging zu ihm hinüber, um ihm ein bisschen Gesellschaft zu leisten.
    »Schön, dass du mal wieder ausgehst, Pop. Ich dachte eigentlich, dieses Wetter wäre Gift für deine Gelenke und du würdest lieber zu Hause am Feuer sitzen.«
    Der alte Mann streckte seine knotigen Hände aus. »Das Wetter tut ihnen nicht gut, aber ich wollte mir die Debatte über gestern Abend nicht entgehen lassen.« Er lächelte ihn an, was Cole in letzter Zeit nicht oft von ihm gesehen hatte. »Dieser Jacobsen – Bauer hat es ihm tüchtig gegeben, was? Als hätte er ein Eichhörnchen aus zweihundert Meter Entfernung ins Visier genommen – direkt zwischen die Augen,
bumm
. Wer hätte

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