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Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte

Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte

Titel: Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: THiLO
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beigebracht. So kann man nur mit Geräuschen Botschaften übermitteln.
    Meine Nachricht war kurz: Kommt rüber. Sofort!
    Null Komma zwei Minuten später standen Kimi und Mia vor mir. Wir durchkämmten Waschraum und Flur und fragten in den anderen Zimmern nach. Von Nelly fehlte jede Spur!
    „Hmm“, sagte Kimi nachdenklich. „Ist sie etwa auch eine Schlafwandlerin?“
    Ratlos hockten wir uns auf Nellys Bett. Da begann Mia plötzlich zu kichern, so richtig albern. Ich wurde sauer, schließlich war Nelly weg! Aber Mia hörte nicht auf. Als Erklärung zeigte sie auf ihre Füße.
    Mich traf fast der Schlag. Auf dem Boden kauerte ein ultrasüßes Kaninchen und knabberte an Mias Zehen. Da musste ich auch kichern, obwohl mich nichts kitzelte.

    „Wie kommt das denn hier rein?“, wunderte ich mich.
    Kimi zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, aber eins ist sicher: Es muss wieder in den Wald. Außer den Menschen hält kein Wesen Tiere im Haus gefangen.“
    Ich wollte das Kaninchen gerade auf den Arm nehmen, um es nach draußen zu tragen, da fiel mir etwas auf: die spitzen Ohren!
    Das war gar kein echtes Kaninchen, das war Nelly! Mit einem Mal dämmerte es mir: Sie musste im Schlaf den Spruch gemurmelt haben, mit dem man sich verwandelt. Das Blöde bei dem Spruch ist, dass man sich nicht selbst zurückverwandeln kann. Kaninchen können ja bekanntlich nicht sprechen.
    Vor lauter Aufregung fiel mir der Rückzauber nicht ein. Zum Glück war ja Mia bei uns. Mia ist nicht nur so hübsch wie eine Seerose beim Sonnenuntergang. Sie ist auch so klug, dass die Lehrer vor Staunen mit den Ohren schlackern. Natürlich wusste sie die richtigen Worte und schwups! hockte da wieder Nelly zu unseren Füßen.
    Nelly lächelte, stand auf und klopfte sich verschämt den Staub aus dem Nachthemd.
    „Danke!“, flüsterte sie kaum hörbar. „Jetzt können wir endlich frühstücken gehen. Ich habe so einen seltsamen Heißhunger auf Möhren.“
    Im Speisesaal haute Nelly tatsächlich rein, wie wir es gar nicht von ihr kannten. Ich selbst nahm nur einen Joghurt mit Honigtau. Vor lauter Vorfreude auf Mama war mein Magen wie zugeknotet.
    „Gleich hast du ein Loch in deine Schüssel gerührt“, sagte Kimi grinsend.

    „Ach, ich hab sie sooo lange nicht gesehen“, erklärte ich meinen Feenfreundinnen zum x-ten Mal. „Ob sie mir was mitbringt? Ihr müsst wissen, New York ist eine riesige Stadt mit Millionen von Menschen. So viele, dass sie gigantische Häuser gebaut haben. Die sind so hoch wie zwanzig Bäume übereinander! Und in einem leben oft über tausend Menschen!“
    „Ist das so etwas wie eine Strafe?“, fragte Mia interessiert.
    Ich öffnete den Mund, um empört Nein zu sagen, aber dann klappte ich ihn wieder zu. Mia hatte ja Recht. Hier im Internat mit der großen Wiese und dem Wald drum herum gefiel es mir eigentlich auch viel besser.
    „Na ja, jedenfalls holt sie mich gleich vom Menscheninternat ab.“
    „Nicht gleich.“ Nelly seufzte. „Bevor wir nach Hause können, steht leider noch Verteidigung auf dem Stundenplan. Bei Fortunea Tautropf höchstpersönlich.“
    Mia blickte auf ihre Uhr und sprang vom Sitz. „Wir müssen los!“, rief sie. „Die Chefin mag es nicht, wenn jemand zu spät kommt.“
    Kaum war auch ich aufgestanden, tauchte Freia wie aus dem Nichts neben mir auf. Freia ist so ähnlich wie Jill in der Menschenwelt: hinterlistig und gemein. Sie fixierte mich wie eine Schlange, die gleich zubeißen wollte.
    „Lass den Plumpfuß ruhig weiterfrühstücken“, sagte sie spöttisch. „Dann fliegt sie doch noch vom Internat und muss die hier abgeben …“ Dabei fuhr sie mit einem ihrer spitzen Fingernägel meine Kette entlang bis zum Amulett.
    Wütend trat ich einen Schritt nach hinten. Das Amulett besteht aus dem winzigen Horn eines Einhorns. Wie schon gesagt, komme ich ohne diesen Schlüssel nicht ins Feenreich. Deshalb darf da auch niemand dran herumfummeln.
    „Lass das, Dummbrot!“, zischte ich.
    Ich weiß, „Dummbrot“ ist nicht gerade das beste Schimpfwort, aber wenn mich jemand so dämlich anglotzt, fällt mir eben nichts Besseres ein.
    Zum Glück bauten sich Mia, Kimi und Nelly wie eine Mauer links und rechts von mir auf.
    Freia verzog das Gesicht, als hätte sie in eine Zitrone gebissen.
    „Tss!“, schnaubte sie. „Ach, sei doch verflucht! Du und deine blöde Kette!“ Dann drehte sich Freia um und stapfte aus dem Speisesaal.
    Und leider, leider erfüllte sich der Fluch noch am selben Tag.

Früher,

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