Heimlich Fee - 05 - Wie mein Amulett für Wirbel sorgte
Entschuldigung!“ Sie lachte unsicher. „Okay?“
„Okay“, antwortete ich leise. Was kann man bei so einer Entschuldigung auch anderes tun? Mit der eigenen Mutter Streit zu haben, ist das Schlimmste, aber das sagte ich ja bereits.
Mama legte den Arm um meine Schulter. „Na, dann komm, wir machen es uns jetzt so richtig schön.“ Sie schenkte meinen Freundinnen ein warmes Lächeln und hob zum Abschied die Hand. „Tschüss, ihr drei!“
Mein Plan zum Aufspüren des Amuletts drohte zu zerplatzen, bevor er überhaupt geschmiedet worden war. Eine meiner berühmten Flunkergeschichten musste her.
„Also, Kimi, Mia und Nelly sind nicht wirklich neu auf dem Internat“, sagte ich schnell. „Sie … sie sind Austauschschülerinnen. Vom Land. Deshalb …“ – den Rest sagte ich leise in Mamas Ohr – „… sehen sie auch ein bisschen merkwürdig aus.“ Es tat mir in der Seele weh, so über meine Freundinnen zu reden, aber ich wusste mir nicht anders zu helfen.
Meine Mutter musterte die drei und zischte: „Verstehe!“
„Ja, und hier liegt das Problem“, erklärte ich wieder laut. „Sie haben noch keine Unterkunft fürs Wochenende. Irgendwo müssen sie doch schlafen.“
Jorinde Birnbaum schüttelte den Kopf. „Also so eine schlechte Planung! Da werde ich gleich mal ins Büro von Doktor Habicht gehen und mir den Schuldirektor vorknöpfen!“
„Nein!“, riefen wir vier wie aus einem Munde.
„Das … geht nicht“, schwindelte ich weiter. „Weil … weil …“
Zum Glück half mir Nelly. „Doktor Habicht ist schon nach Hause gefahren.“
„Wisst ihr was?“, fragte meine Mutter in die Runde. „Warum schlaft ihr nicht einfach bei mir? Meine Wohnung ist zwar klein, aber drei hübsche junge Damen passen sicher noch rein. Abgemacht?“
Ich hob den Daumen. Es schien mir wirklich die einzige Möglichkeit, um das Amulett zurückzubekommen. Mama musste ja arbeiten. Wir vier Mädchen würden also eine Menge Zeit für uns haben.
Wir quetschten uns also zu fünft in das Miniauto, das Fahrrad schnallte Mama hinten auf ihren Kofferhalter.
„Solange uns kein Polizist sieht …“, meinte sie fröhlich und fuhr los.
Unterwegs konnte Mama es nicht lassen, immer wieder in den Rückspiegel zu schauen. Sie starrte meine Freundinnen unverhohlen an. Übelstpeinlich!
„Sagt mal“, platzte Mama dann heraus. „Ihr seid alle vier so hübsch – wollt ihr nicht meine Models sein?“
Sag einem Mädchen, dass es hübsch ist, und es wird antworten: „Nein!“ Das ist immer so. Im Norden, im Süden, im Osten und auch im wilden Kurdistan. Selbst im Feenreich ist es so, wie ich jetzt weiß.
Nelly, Kimi, ich und sogar Mia, die so schön ist, dass Eichhörnchen verliebt von den Bäumen fallen, wenn sie vorbeitänzelt. Wir alle sagten: „Ich? Model? Nein!“
Meine Mutter lachte. Man merkte ihr an, dass sie diese Antwort schon oft gehört hatte. Sie lachte so herzlich, dass sie beinahe die rote Ampel übersah.
„Ich verrate euch jetzt etwas, denn mit Models kenne ich mich aus“, sagte sie geheimnisvoll. „Alle Menschen sind hübsch. Und gute Models haben einfach etwas Besonderes. Das ist bei euch vieren ganz sicher der Fall.“
Wir waren platt. Natürlich finde ich mich optisch recht passabel. Hässlich wie ein Muffeltroll bin ich jedenfalls nicht. Aber hübsch genug für Fotos in Modekatalogen? Niemals!
Den anderen ging es genauso, das konnte ich an ihren knallroten Gesichtern ablesen. Nelly hätte man glatt als Ampel auf die Kreuzung stellen können – die würde Mama bestimmt nicht übersehen.
Jetzt saßen wir in der Zwickmühle. Eigentlich hatten wir ja gar keine Zeit für Fotos. Als wir aber erfuhren, dass Mama das Shooting auch auf Sonntag verschieben konnte, stimmte ich zu. Ich in Zeitschriften, mit meinen drei besten Feenfreundinnen, wer auf der Welt hätte dazu Nein gesagt? Mussten wir das Amulett eben doppelt so schnell finden!
In der Dachgeschosswohnung sah mich Mama an wie ein Dackel, dem man die Wurst weggenommen hat.
„Du darfst!“, beteuerte ich. Mama atmete erleichtert auf und klemmte sich gleich wieder ans Telefon.
Jetzt brauchte sie zwar keine Models mehr, doch sie musste die nötigen Vorbereitungen treffen und die genauen Termine absprechen. Mit dem Beleuchter, den Garderobenfrauen und und und. Jede Menge Technik musste herangeschafft werden. Außerdem mietete sie unten am See einen Schuppen, denn da am Wasser sollten die Fotos gemacht werden.
Mama telefonierte im
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