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Julia Extra Band 0293

Julia Extra Band 0293

Titel: Julia Extra Band 0293 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Cox , Anne McAllister , Jackie Braun , Kate Hewitt
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1. KAPITEL
    Julian Douglas brauchte eine Frau. Schon morgen. Voller Ärger und Ungeduld trommelte er unablässig mit den Fingern auf seinen Schreibtisch. Draußen versanken die Zinnen der gemauerten Türme von Edinburgh Castle im zähen, trostlosen Oktobernebel.
    Er brauchte eine Frau. Nur wen? Und wie sollte er es anstellen?
    Keine Frau, die er kannte, eignete sich zur Ehefrau. Abgesehen davon würde keine von ihnen für ein Wochenende seine liebende Gattin spielen wollen.
    Mit schmalen Augen sah er sich in seinem Büro um. Vor fünf Jahren hatte er die düstere, verfallene Etage dieses alten Gemäuers von Grund auf renoviert und zu riesigen, luftigen Räumen umgebaut, die von Tageslicht durchflutet wurden.
    Normalerweise beruhigte ihn der Anblick dieser Umgebung, die so viele Erinnerungen für ihn barg, aber heute machte sie kaum Eindruck auf ihn.
    Julian hatte den perfekten Auftrag in Aussicht, stand kurz vor dem Abschluss, der einzig und allein auf ihn zugeschnitten war, aber er würde ihn nicht bekommen, solange er keine Ehefrau vorweisen konnte.
    Sein Telefongespräch mit einem Architekturkollegen kam ihm wieder in den Sinn.
    „Die Hassells wollen ein Luxushotel in Sint Rimbert bauen“, hatte Eric berichtet. „Ökologisch und trotzdem glamourös und hauptsächlich auf Familien ausgerichtet.“
    „Familien“, erwiderte Julian tonlos.
    „Ja. Sie sind der Überzeugung, das wäre eine Marktlücke, sozusagen Luxus für die Kleinen.“ Er kicherte. „Das ist ein Traumauftrag.“
    „Allerdings.“
    „Ich würde mich selbst daranmachen, aber sie wollen gleich im neuen Jahr beginnen, und ich bin schon ausgebucht.“ Dann machte er eine nachdenkliche Pause. „Außerdem scheide ich noch aus einem anderen Grund aus. Ich bin nicht verheiratet.“
    „Verheiratet?“ Julians Stimme wurde scharf. „Was, zum Teufel, hat das damit zu tun?“
    „Offenbar sind die Hassells eine sehr verbundene Familie. Sie möchten als Profifür ihr Resort jemand, der wie sie Familienwerte schätzt und ihre Visionen entsprechend umzusetzen weiß. Vorzugsweise natürlich einen verheirateten Mann. Selbstverständlich haben sie das nie so offenkundig gesagt, aber man erzählt es sich hinter vorgehaltener Hand.“
    „Deshalb habe ich wohl auch noch nichts davon gehört“, bemerkte Julian trocken.
    „Exakt“, stimmte Eric lachend zu. „Jeder weiß, dass du für diese Abteilung nicht zu haben bist.“
    „Noch nicht.“
    „Wieso, was hast du denn vor? Eine Flucht nach Gretna Green?“
    Bereitwillig ging er auf Erics Scherz ein. „Keine schlechte Idee.“
    „Trotz deines Rufs, so skrupellos bist nicht einmal du“, sagte Eric grinsend.
    Nach diesem Telefonat starrte Julian lange in den düsteren Himmel. Er konnte sich nur allzu gut vorstellen, was für Anwärter die Hassells im Auge hatten: vermeintlich glücklich verheiratete Architekten mit einem geregelten Familienleben und dem Kopf voller einfallsloser Designs.
    Es war absurd, dass ausgerechnet ein verheirateter Profi die Ideen der Hassells umsetzen sollte. Familiäre Werte hatten nicht den geringsten Einfluss auf die Arbeit – zumindest keinen positiven. Er selbst sollte es wohl wissen. Sein Leben bestand nur aus Arbeit, und was Familie betraf …
    Er unterdrückte einen Fluch und ballte frustriert die Hände zu Fäusten. Um jeden Preis wollte er diesen Auftrag an Land ziehen. Es war mehr als nur eine fantastische Herausforderung. Mit dieser Chance konnte Julian endlich beweisen, was in ihm steckte. Er war einfach der beste Mann für den Job, falls er diese Gelegenheit beim Schopfe packte.
    Doch er war nicht verheiratet.
    Einige Stunden nach dem Telefongespräch mit Eric gelang es Julian, Jan Hassell zu kontaktieren. Und nachdem er ihm seinen Lebenslauf und ein paar Entwürfe gefaxt hatte, bekam er von Hassell sogar eine Wochenendeinladung nach Sint Rimbert, zusammen mit zwei anderen Architekten.
    Jetzt war Julian lediglich einen Steinwurf von seiner persönlichen Erfolgschance entfernt. Er brauchte nur noch eine geeignete Frau an seiner Seite, um zu beweisen, dass er über das erwartete, verflixte Familienverständnis verfügte, das für diese Aufgabe so unabdinglich zu sein schien.
    Unwirsch kritzelte er ein paar Unterschriften auf die Papiere, die seine Sekretärin ihm vorgelegt hatte, als er plötzlich erstarrte. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er hatte die perfekte Idee – die perfekte Frau.
    Nur wusste sie noch nichts von ihrem Glück…
    „Ich bin

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