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Heimlich Fee 1: Wie eine Freundin in mein Leben purzelte (German Edition)

Heimlich Fee 1: Wie eine Freundin in mein Leben purzelte (German Edition)

Titel: Heimlich Fee 1: Wie eine Freundin in mein Leben purzelte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thilo
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nicht so grob. Sie hetzt lieber alle anderen Schüler gegen mich auf und lässt sie die Drecksarbeit erledigen. Jill kommt damit auch noch durch, denn ihr bescheuerter Vater ist der reichste Mensch, den ich kenne – also wieder doofe Eltern.
    Als Jill und Justin noch klein waren, wollten sie nie Gemüse essen, nur ungesunde Sachen wie Gummibärchen und Chips. Und weil ihr Vater sich mit Gemüse auskannte, hat er eine Fabrik gebaut und so was hergestellt: Gemüsesticks mit Gummibärchengeschmack.
    Innerhalb von zwei Monaten war er Millionär. Die Verkäufer im Supermarkt konnten die Packungen gar nicht so schnell ins Kühlfach legen, wie die Mütter sie wieder herausrissen. Endlich aßen alle Kinder Gemüse! Es folgten Kohlrabibratlinge mit Chipsaroma und Spinattaler mit Vanilleeisgeschmack. Sein aktueller Renner ist übrigens Möhrensuppe, die wie Cola schmeckt.
    Was das mit meinem Leben zu tun hat? Nun, Jills Vater hat so viel Geld, dass es ihm aus den Ohren quillt. Vor zwei Jahren hat er das Dach des Internats neu decken lassen, mal eben so. Kurz danach bestand Justin die Nachprüfung und musste doch nicht sitzen bleiben. Und in den letzten Sommerferien hat der reiche Papa einen Pferdestall spendiert. Da stehen vier Pferde drin und jeder darf auf ihnen reiten – nur ich nicht, weil ich Jills Ansicht nach zu gut rechnen kann.
    „Und wer zu dem Mathemonster hält, verzieht sich besser auch gleich!“, hat Justin geschrien.
    Und damit war mein Schicksal besiegelt. Was ist schon ein Mädchen wie ich gegen vier feurige Pferde?
    Mein drittes Problem hat mit meinen eigenen Eltern zu tun. Ihretwegen bin ich ja überhaupt erst ins Internat gekommen. Sie sind eigentlich nicht bescheuert, aber ein bisschen – wie soll ich sagen? – verrückt.
    Meine Mutter ist Jorinde Birnbaum. Genau, die berühmte Fotografin. Sie fährt ständig durch die Weltgeschichte und knipst alles, was ihr vor die Kamera kommt. Aber sagt in ihrer Gegenwart ja nicht „knipsen“! Sie fotografiert ! Kirchen und Türme und Pyramiden und vor allem Topmodels. Dabei hat sie sich so sehr ans Alleinsein gewöhnt, dass sie nicht mehr mit meinem Vater zusammenleben kann. Sie liebt ihn heiß und innig wie Wackelpudding, sagt sie, aber jeden Tag Wackelpudding hält keiner aus.
    Mein Vater heißt Zacharias Birnbaum und ihn kennt kein Mensch. Obwohl er die tollsten Dinge erfunden hat, viel tollere als Tomaten mit Lakritzgeschmack. Zum Beispiel ein Telefon, das man immer mit sich herumtragen kann.

    Ja, mein Vater hat das Handy erfunden! Nur leider war ein anderer schon zwanzig Jahre vor ihm auf dieselbe Idee gekommen.
    In unserer Garage steht ein Auto mit zwei Rädern und in der Küche ein Rasierapparat, der Kaffee kochen kann. So ist das mit seinen Erfindungen immer: Entweder es gibt die Sachen schon oder kein Mensch braucht sie. Als sich auch mein Zimmer mehr und mehr mit seinen halb fertigen Geräten und Werkzeugen füllte, fand Mama, es sei an der Zeit für mich auszuziehen. Und kaum hatte ich einen Platz im Haus Lindenhof, zog auch sie aus. In eine kleine Dachgeschosswohnung auf der anderen Seite vom See. Genau gegenüber von meinem Vater.
    Am Wochenende, wenn ich bei Papa schlafe, schickt sie mir abends Blinknachrichten über das Wasser. Mit einer Taschenlampe. Zumindest dann, wenn sie gerade mal nicht in New York oder Mailand ist.
    Und mit genau so einer Nachricht fängt die Geschichte erst richtig an.

Wenn man einen genialen, aber chaotischen Erfinder als Vater hat, können zu jeder Zeit die unglaublichsten Dinge passieren. Die Wochenenden verbringe ich wie gesagt nicht im Lindenhof, sondern zu Hause bei Zacharias.
    Damit ich mich dort auch wohlfühle, hat er mein Zimmer zum Erfindungs-Sperrgebiet erklärt: Da kommt keine einzige Schraube mehr rein. Er hat nämlich gemerkt, dass es ab und zu ganz schön ist, wenn man mit einem Menschen reden kann. Auch wenn es nur ein kleiner Mensch ist, so wie ich.
    Nein, mal ehrlich: Unsere Wochenenden sind ein Traum. Tagsüber tüftelt mein Papa nur im Notfall und nachts …
    Tja, nachts sollte er eigentlich schlafen!
    Vier Wochen waren seit den Sommerferien vergangen und es war der härteste Monat meines Lebens. Jill und Justin ärgerten mich, wo sie nur konnten. Im Unterricht stöhnten sie laut auf, wenn ich mich meldete. Und nachmittags durften alle aus der Klasse reiten, nur mich ließen sie nicht einmal die Pferdeäpfel wegfegen. Deshalb hatte ich diesen Freitag wirklich herbeigesehnt. Und am nächsten

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