Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)
Arme um sich und wartete darauf, dass die eisige Kälte, die von ihr Besitz ergriffen hatte, endlich verschwand.
“Und ich sage es dir noch einmal: Ich erlaube das nicht!” Energisch stapfte Kristians Mutter ins Haus, wo sie zielstrebig die Küche ansteuerte. “Es ist mir völlig egal, was du dir davon versprichst, Kristian, ich dulde dieses Flittchen nicht in meinem Haus. Nicht zwei Wochen, nicht eine – nicht einmal heute Nacht!”
“Muss ich dich wirklich daran erinnern, dass es inzwischen
mein
Haus ist?”, stellte Kristian nüchtern fest. “Du hast darauf bestanden, es mir nach Vaters Tod zu überschreiben – und meine Entscheidung steht fest: Linnea bleibt genau da, wo sie ist: Hier, in
meinem
Haus. Aber wenn dir der Gedanke, mit ihr unter einem Dach zu wohnen, wirklich so unerträglich ist, dann werde ich dir gern für die nächsten Wochen ein Zimmer in einem hübschen Hotel reser…”
“Das kommt überhaupt nicht infrage!”, fiel seine Mutter ihm wütend ins Wort. “Du magst inzwischen der rechtmäßige Beisitzer dieses Hauses sein, aber du vergisst, dass du mir Wohnrecht auf Lebenszeit zugestanden hast. Und ich lasse mich nicht aus meinem Heim vertreiben, hast du verstanden?”
“Nun, dann wirst du dich wohl für eine Weile mit der Anwesenheit deiner Schwiegertochter arrangieren müssen.”
“Ich …!”, setzte Annika an, dann stieß sie einen unterdrückten Fluch aus. “Ach, es hat ja doch keinen Sinn. Du machst ja sowieso, was du willst!”
Mit diesen Worten stürmte sie aus der Küche und ließ ihren Sohn allein zurück. Seufzend schüttelte Kristian den Kopf. Er hatte nicht erwartet, dass es leicht werden würde. Seine Mutter war mit Linnea als Frau an seiner Seite nie einverstanden gewesen, trotzdem übertraf ihre Reaktion selbst seine schlimmsten Befürchtungen.
Aber sie wusste ja auch nicht, was er wirklich mit Linnea vorhatte. Und auch wenn die Wahrheit sie vielleicht milder stimmen würde, war es doch besser, sie im Dunkeln über seine Pläne zu lassen. Er kannte seine Mutter: Sie würde sich nicht zurückhalten können, wenn sie eine Chance sah, die ihr verhasste Schwiegertochter zu demütigen. Und dann konnte er sein Vorhaben vergessen.
Nein, die Angelegenheit musste mit äußerster Diskretion behandelt werden. Für den Anfang reichte es, wenn zwei Personen eingeweiht waren: er selbst und Johan Mårdh, der Fotograf, den er für seine Werbekampagne engagiert hatte.
Siedend heiß fiel ihm ein, dass er noch mit Mårdh sprechen musste. Rasch zog er sein Handy aus der Tasche und rief die entsprechende Nummer aus dem Speicher auf.
“Hören Sie zu, Johan”, fiel er sogleich mit der Tür ins Haus. “Ich weiß, es ist mitten in der Nacht, aber ich würde so spät nicht anrufen, wenn es nicht dringend wäre. Also, hören Sie zu: Es gibt eine kleine Planänderung. Wir machen alles genau wie besprochen – mit einem wichtigen Unterschied: Erstens steht das Model, das ich engagiert habe, nicht zur Verfügung. Aber ich habe bereits für Ersatz gesorgt. Bloß möchte ich, dass Sie aus dem Verborgenen heraus agieren. Ja, Sie haben richtig verstanden. Ich erwarte, dass Sie Ihren Job erledigen, ohne dabei gesehen zu werden. Das ist doch hoffentlich kein Problem für Sie?”
Johan Mårdh beantwortete die Frage erwartungsgemäß genau so, wie Kristian es sich gedacht hatte. Er kannte Johan schon lange, zudem war er Profi. Kristian wusste, auf wen er sich verlassen konnte. Zufrieden beendete er das Gespräch und steckte das Handy zurück in die Hosentasche.
Alles lief genau so, wie er es sich ausgedacht hatte. Und zwar nicht nur in Hinblick auf die bevorstehende Werbekampagne. Nein, er dachte vor allem an Linnea. Die Tatsache, dass sie seinen Kuss zumindest einen Augenblick lang genossen hatte, und das war eindeutig gewesen, zeigte Kristian, dass sie noch immer etwas für ihn empfand. Und das war wichtig. Denn nur, wenn sie noch einmal sein Herz an ihn verlor, war er imstande, sie bis ins Mark zu verletzen.
Und nichts anderes wollte er.
4. KAPITEL
“V erdammt, das kann doch nicht wahr sein!”
Frustriert lief Linnea am Straßenrand entlang, wobei sie ihr Handy in verschiedene Himmelsrichtungen hielt. Doch die Anzeige auf dem Display blieb immer dieselbe: Kein Empfang.
Kristian hatte sie in aller Herrgottsfrühe geweckt, etwa um halb sechs waren sie dann schon losgefahren. Noch immer wusste Linnea nicht, wohin die Reise eigentlich ging. Kristian hielt sich diesbezüglich nach wie vor
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