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Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Titel: Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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wieder dort mit Kristian anzuknüpfen, wo sie vor ihrer überstürzten Flucht vor jetzt beinahe sechs Jahren aufgehört hatte. Dazu war es zu spät, selbst wenn sie es wollte. Sie hatte sich ein neues Leben aufgebaut, und in wenigen Wochen würde sie mit Miles vor den Traualtar treten.
    Dem verständnisvollen, zärtlichen und nichts ahnenden Miles.
    Aber konnte sie das überhaupt noch? Konnte sie Miles unter den gegebenen Umständen wirklich heiraten? Wenn sie auch nicht mit Sicherheit wusste, was genau sie noch für Kristian empfand, eines war überdeutlich: Zwischen Miles und ihr würde es nie dieses Feuer und diese Leidenschaft geben. Kristian war nun einmal der Mann, in den sie schon als junges Mädchen verliebt gewesen war. Die erste große Liebe, die man niemals vergaß, ganz gleich, wie sehr sie auch geschmerzt haben mochte. Doch dass Kristian sich schon immer nur für andere interessiert hatte, zuerst Audrey und dann Ina, konnte sie ebenfalls nicht vergessen.
    Ihre Beziehung zu Miles hingegen basierte auf Freundschaft und gegenseitigem Respekt. Bis vor Kurzem hatte Linnea noch geglaubt, dass genau das es war, was sie vom Leben erwartete. Jetzt kamen ihr zum ersten Mal Zweifel, ob sie richtig daran getan hatte, Miles’ Heiratsantrag anzunehmen.
    Doch es war zu spät, um daran jetzt noch etwas zu ändern. Wenn die Hochzeit platzte, dann würde alles – ihr ganzes Leben – wie ein Kartenhaus in sich zusammenstürzen. Sie musste Miles einfach heiraten, und sie wollte es auch. Schließlich liebte sie ihn doch – oder?
    Doch als sie kurze Zeit später, eingehüllt in ihren Schlafsack, einzuschlafen versuchte, hatte sie nur einen einzigen Wunsch.
    Dass Kristian jetzt bei ihr sein könnte.
    “Wenn wir wieder zu Hause sind, zaubere ich dir erst einmal ein anständiges Katerfrühstück”, verkündete Kristian gutgelaunt, als sie am Mittag des nächsten Tages die ersten Ausläufer von Dvägersdal erreichten. “Nimm’s mir bitte nicht übel, aber du siehst grauenvoll aus.”
    “Na, vielen Dank. Aber was soll ich sagen? Du bist und bleibst eben ein echter Charmeur.” Linnea verzog das Gesicht. Das Aufstehen heute morgen war grausam gewesen: Sie hatte sich gefühlt, als hätte sie keine Stunde geschlafen. Und im Grunde war es auch so gewesen. Zumindest fast.
    Der Flug von Kiruna war dann auch nicht gerade erholsam gewesen, und jetzt, als sie in Kristians Geländewagen saßen, freute sie sich nur noch darauf, endlich nach Hause zu kommen.
    Nach Hause … Linnea runzelte die Stirn. Warum bezeichnete sie es so? Es war Kristians Zuhause, aber nicht ihres. Das war es nie gewesen und würde es auch nie sein.
    Auf jeden Fall kam es ihr gelegen, dass er ihren Zustand allein dem Alkohol zuschrieb. Sollte er ruhig glauben, dass der Champagner gestern Abend sie so aus der Bahn geworfen hatte – die Wahrheit sah vollkommen anders aus. Die Nacht im Eishotel war ein wenig anders verlaufen, als sie es sich vorgestellt hatte. Statt inmitten der herrlichen Umgebung wie auf Wolken zu schlummern, hatte sie sich Stunde um Stunde von einer Seite auf die andere gewälzt und darüber nachgedacht, wie es nun weitergehen sollte. Zu einem Ergebnis war sie leider nicht gekommen. Nur eines wusste sie ganz sicher: dass sie immer noch mehr für Kristian empfand, als sie sich selbst eingestehen wollte. Liebte sie ihn am Ende sogar noch? Mit Sicherheit ausschließen konnte sie es jedenfalls nicht.
    “So, da wären wir”, verkündete Kristian, während er in den schmalen Weg, der zu seinem Elternhaus führte, einbog, und riss Linnea damit aus ihren Grübeleien. Überrascht stellte sie fest, dass der Anblick der alten Mühle ihr Herz höher schlagen ließ. In goldenes Sonnenlicht getaucht wirkte das alte Gebäude am Ufer des Lillälv richtig anheimelnd. Die Fassade war mit Kletterrosen bewachsen, und unter jedem Fenster hing ein grob gezimmerter Trog, in dem bunte Frühlingsblumen blühten. Das große Wasserrad, mit dem früher der Mahlstein angetrieben worden war, drehte sich mit dem typischen
Klipp-Klapp
, das Erinnerungen an ihre Kindheit hervorrief.
    Nicht alles war schlecht gewesen. Sie hatte es geliebt, mit ihren Freunden durch die Wiesen und Wälder zu streifen. Und später, mit Kristian …
    Sie verwarf den Gedanken rasch wieder, denn er führte sie in Gefilde, die bei ihrem derzeitigen Gemütszustand gefährlich waren. Kristian stellte den Wagen in der Auffahrt der Mühle ab, und sie stiegen aus.
    “Ach, da bist du ja endlich”,

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