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Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Titel: Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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Seele verkauft, nur um für immer bei ihm sein zu dürfen.
    Sie legte den Kopf in den Nacken und schaute hinauf zu den Sternen, die hier, so nahe am Polarkreis, so hell und zahlreich glitzerten wie sonst kaum irgendwo auf der Welt, während Kristian ihren Hals mit einer Spur heißer Küsse bedeckte.
    Und dann hörte Linnea plötzlich ein leises Klicken, und die Realität holte sie wieder ein.
    Abrupt machte sie sich von Kristian los, drehte sich um – und atmete scharf ein, als sie einen Mann erblickte, der eine Kamera auf sie gerichtet hielt und sie ganz offensichtlich fotografierte.
    “Was …?” Wie versteinert stand sie da, kaum fähig, den kleinen Finger zu rühren.
    “Was tun Sie denn da?”
    Der Mann – er war mittelgroß, leicht untersetzt und hatte eine Halbglatze, in der sich das Mondlicht spiegelte – lächelte sie an. “Ich habe gerade ein paar Andenken für Sie und den Herrn geschossen. Als Erinnerung an einen unvergesslichen Aufenthalt im Eishotel. Sie können sich die Fotos gern auf dem Display ansehen. Wenn sie Ihnen gefallen, werde ich sie später ausdrucken und sie an Ihre Heimatadresse schicken. Gegen einen kleinen Unkostenbeitrag, versteht sich …”
    Erleichtert atmete Linnea auf. Im ersten Moment hatte sie gedacht, es mit jemandem von der Presse zu tun zu haben, der sie erkannt und die Gunst der Stunde genutzt hatte. Nicht auszudenken, wenn die Fotos in den nächsten Tagen in der Presse erschienen wären!
    Doch ganz offensichtlich handelte es sich hierbei lediglich um einen Hobbyfotografen, der sich ein paar Kronen nebenbei verdienen wollte, indem er im Eishotel abgestiegene Urlaubsgäste fotografierte, um ihnen die Fotos anschließend fürs heimische Fotoalbum zu verkaufen.
    Dagegen war nichts einzuwenden, und …
    “Jetzt machen Sie schon, dass Sie wegkommen, Mann!”, fuhr Kristian ihn jetzt an – und Linnea erschrak fast ein wenig darüber, wie aufgebracht er klang. “Los! Wird’s bald?”
    “Also so was …” Der Fotograf schüttelte den Kopf, zog es dann aber doch vor, zu verschwinden.
    Irritiert blickte Linnea ihm nach. Irgendetwas kam ihr an der ganzen Sache komisch vor, sie konnte aber nicht sagen, was.
    “Warum hast du den armen Mann davongejagt?”, fragte sie Kristian. “Er wollte sich doch nur ein bisschen was dazuverdienen, und …”
    “Weil er dazu kein Recht hat”, fiel er ihr ins Wort. “Leute wie er bereichern sich am guten Image des Eishotels und versuchen so, ein Stück vom Kuchen abzubekommen.”
    “Ach, und das tust du nicht, indem du deine Kunden hierher schickst und doch bestimmt eine saftige Provision vom Hotel kassierst?”
    Ärgerlich schüttelte er den Kopf. “Das ist etwas völlig anderes”, entgegnete er. “Und jetzt komm, ich bringe dich zu deiner Suite. Ich glaube, du brauchst dringend ein bisschen Schlaf. Schließlich werden wir morgen früh schon wieder abreisen, da solltest du fit sein.”
    Als sie kurz vor Linneas Zimmer standen, sagte sie: “Geh ruhig weiter, ab hier komme ich allein zurecht.”
    Doch sie hatte die Schwelle kaum übertreten, als sie auch schon ins Stolpern geriet und Kristian ihr abermals zu Hilfe eilen musste. Gerade noch rechtzeitig fing er sie auf und hielt sie fest. Sein männlicher Duft stieg ihr in die Nase, und das Herzklopfen wurde heftiger. Sie barg das Gesicht an seiner Schulter und schloss die Augen. Warum konnte es nicht einfach wieder so sein wie früher? Dieser Gedanke kam ihr ganz plötzlich, aber mit einer solchen Intensität, dass sie selbst darüber erschrak.
    Weil er dich betrogen hat – schon vergessen?
    Ihr Verstand setzte wieder ein, und hastig löste sie sich von Kristian. “Danke”, murmelte sie. “Ich sollte jetzt wirklich besser ins Bett gehen, schließlich will ich morgen nicht verschlafen.”
    Kristian schien noch etwas sagen zu wollen, überlegte es sich dann aber anders und nickte. “
God natt!”
    Linnea widerstand dem fast schon übermächtigen Drang, ihn zurückzurufen. “
God natt”
, flüsterte sie stattdessen.
    Sobald sie allein war, ließ sie sich auf dem weichen Rentierfell, das ihr Bett bedeckte, zurücksinken und barg das Gesicht in den Händen. Was war bloß mit ihr los? Lag es nur am Alkohol, dass sie sich wie ein verliebter Teenager benahm, oder gab es dafür noch einen anderen Grund?
    Vielleicht hat er sich ja geändert?
raunte ihr eine leise, aber hoffnungsvolle Stimme zu. Hat nicht jeder Mensch im Leben eine zweite Chance verdient?
    Doch sie war nicht hier, um

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