Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition)

Titel: Heimliche Sehnsucht: Mittsommergeheimnis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
Vom Netzwerk:
darauf?”
    “Nun, man sieht euch seit deiner Ankunft in Schweden oft zusammen.”
    Erneut schüttelte Linnea den Kopf. “Nein, das hat mit Kristian nichts zu tun. Wir lassen uns scheiden, und dann sind wir beide endgültig frei.” Sie seufzte schwer und sah ihre Mutter eindringlich an. “Traurig bin ich wegen dem hier.” Sie machte eine alles umfassende Handbewegung. “Wegen meinem Zuhause. Es sind viele Erinnerungen, weißt du? Aber sag mal, Malin hat da gerade etwas Seltsames gesagt. Etwas von einem Geheimnis, das du hättest. Was meinte sie damit?”
    “Dein Zuhause hast du vor fast genau sechs Jahren verlassen”, ging ihre Mutter nicht auf die Frage ein.
    Linnea seufzte. “Stell dir vor, das ist mir bekannt. Aber ich habe es nie vergessen. Und das werde ich auch niemals.” Sie lachte bitter. “Wie sollte ich auch? Schließlich bin ich hier aufgewachsen, und du und Vater habt …” Sie stockte. “Ich vermisse ihn immer noch sehr, weißt du?”
    “Glaubst du denn, mir geht es anders?” Ihre Mutter schüttelte den Kopf. “Du hast immer gedacht, mit Ludvig habe ich deinen Vater komplett aus meinem Leben gestrichen, aber so war es nicht. Seit dem Tod deines Vaters ist kein einziger Tag vergangen, an dem ich nicht an ihn gedacht und zu ihm gesprochen habe. Aber das Leben musste nun mal weitergehen, und Ludvig war gut für mich.”
    “Er war ein verbitterter Mann, der von seinem Hass auf Kristians Familie geleitet wurde.” Sie seufzte. “Ich weiß bis heute nicht genau, was zwischen seiner Familie und den Västarsands früher vorgefallen ist, aber eines ist sicher: Es hatte nichts mit Kristian selbst zu tun. Genau deshalb hätte Ludvig nichts gegen meine Hochzeit haben dürfen.”
    “Ich weiß.” Die ältere Frau nickte. “Und ich weiß auch, dass es falsch von mir war, nicht für dich Partei ergriffen zu haben. Für meine Tochter. Aber …” Sie zuckte mit den Achseln. “Ludvig war mir so wichtig. Außer ihm hätte doch kein Mann eine Frau wie mich …”
    “Ich frage dich noch einmal, Mutter”, sagte Linnea eindringlich. “Was hat Malin eben gemeint? Nun sag es mir doch endlich!”
    Stina Eklund senkte den Blick und atmete tief aus. “Ich bin krank”, sagte sie schließlich, und ihre Stimme klang brüchig. “Sehr krank.”
    Aus weit aufgerissenen Augen sah Linnea sie an.
O nein!
dachte sie erschrocken, und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Bitte nicht!
    “Ich lebe schon sehr lange mit dieser Krankheit”, erklärte Stina Eklund etwas später. Mutter und Tochter saßen sich inzwischen am Küchentisch bei einer Tasse Kräutertee gegenüber, und Linnea hatte sich wieder etwas beruhigt. Dennoch hielt sie ihre Tasse mit beiden Händen fest umklammert und blicke ihre Mutter durch den aufsteigenden Wasserdampf ängstlich an, während diese weitersprach: “Es fing kurz nach deiner Geburt an, und der Doktor brauchte eine Weile, bis er feststellte, woran ich litt. Doch dann war die Diagnose klar: Krebs. Der Doktor war sehr ehrlich mit mir und sprach von ein paar Jahren, die mir noch blieben.” Sie schüttelte den Kopf. “Von da an lebte ich mit der Gewissheit, nicht alt zu werden. Wahrscheinlich war ich auch deshalb immer besonders streng mit dir. Ich wollte unbedingt, dass aus dir etwas wird, dass du es einmal gut hast, verstehst du? Dir dabei helfen, den richtigen Weg zu gehen, damit ich die Gewissheit hatte, dass du allein zurechtkommst, wenn ich einmal nicht mehr bin. Nun, dabei war ich sicher das ein oder andere Mal ungerecht. Aber es war auch keine einfache Zeit für mich, verstehst du? Die vielen Arztbesuche und Therapien, und das allein und heimlich … Niemand, mit dem ich darüber sprechen konnte …”
    “Niemand?”, fiel Linnea ihr ins Wort. “Soll das heißen, Vater wusste nicht …?”
    Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und sah ihre Mutter an. “Ich habe dir unrecht getan, Mutter: Niemand konnte von dir verlangen, dass du nach Vaters Tod allein bleibst, ich auch nicht. Und wenn Ludvig gut für dich war …”
    “Das war er”, bestätigte ihre Mutter. “Ich habe es ihm gesagt, weißt du? Als wir uns näherkamen … Ich wollte nicht den gleichen Fehler begehen wie bei deinem Vater und habe ihm von meiner Krankheit erzählt. Immerhin war nicht abzusehen, dass ich wirklich einmal so alt werde, wie ich es jetzt bin. Für den Doktor ist es ein kleines Wunder, er sagt heute, dass ich zwar nie gesund, aber durchaus noch sehr alt werden kann. Damals hätte er das nicht

Weitere Kostenlose Bücher