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Heiratsantrag auf Portugiesisch

Heiratsantrag auf Portugiesisch

Titel: Heiratsantrag auf Portugiesisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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hier nicht üblich, dass junge Frauen allein in der Dunkelheit unterwegs sind.“
    Sie wollte protestieren, fand aber nicht die Kraft dazu.
    „Mein Wagen“, erinnerte sie ihn, doch Jaime führte sie bereits von der Villa weg.
    „José wird ihn später holen. Und wir kommen morgen wieder. Dann zeige ich dir alles. Wenn du das Haus wirklich nicht behalten willst, kaufe ich es dir zum Marktpreis ab. Nein … sag jetzt nichts. Wir können später darüber reden, wenn du etwas zur Ruhe gekommen bist.“
    Er hatte den Arm um sie gelegt und führte sie zu seinem Wagen, der weiter unten am Straßenrand geparkt war.
    Sein Verhalten ihr gegenüber hatte sich völlig verändert. Hatte er ihr wirklich am vergangenen Abend zu verstehen gegeben, dass er sie begehrte? Wahrscheinlich war das alles nur gespielt gewesen. Schon bereute sie, sich ihm gegenüber gehen gelassen zu haben, und sie versuchte, sich seinem Arm zu entwinden. Doch er hielt sie weiterhin schützend umfasst. Seine Umarmung war so tröstlich gewesen. Wie passte das zu seinem Verhalten vom Vorabend? Zu der Verachtung, die er ihr entgegengebracht hatte? Aus welchem Grund nahm er sie nun mit zurück? Und warum ließ sie es geschehen?
    Sie glaubte, die Antwort zu wissen, als er ihr in den Wagen half und mit dunkler Stimme sagte: „Meine Mutter würde mir nie verzeihen, wenn ich ohne dich nach Hause käme. Als ich mich umhörte und erfuhr, dass niemand im Dorf dich gesehen hatte, nahm ich an, dass du hierhergefahren bist. Ich hoffe, du gibst uns die Gelegenheit, unser unfreundliches Verhalten dir gegenüber wiedergutzumachen. Meine Mutter hat ein sehr schlechtes Gewissen.“
    Ist er mir deshalb gefolgt? Aber warum gebe ich ihm nach und fahre mit zurück? Nur so kann ich mehr über meinen Vater erfahren. Das ist der einzige Grund.
    Im Landhaus angekommen, bat sie Jaime, nicht am gemeinsamen Abendessen teilnehmen zu müssen. Der Tag hatte ihr zu viel abverlangt, und sie fühlte sich nicht in der Lage, noch am selben Abend ihrer Stiefmutter gegenüberzutreten.
    „Luisa wird dir das Essen aufs Zimmer bringen“, versprach Jaime und fügte dann hinzu: „Wenn du Lust hast, können wir morgen zusammen frühstücken. Ich stehe meistens früh auf und reite durch die Weinberge, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Danach gehe ich in mein Arbeitszimmer. Weder meine Mutter noch Carlota sind so früh auf den Beinen.“
    Falls Luisa über Shelleys Rückkehr überrascht war, so ließ sie sich nichts anmerken. Mit einem warmen Lächeln brachte sie ihr ein reichlich beladenes Tablett aufs Zimmer und stellte es auf dem Balkontisch ab.
    Die cremige Krabbensuppe schmeckte sehr lecker, und als sie den Teller leer gegessen hatte, war sie zu satt, um noch mehr zu sich zu nehmen. Sie naschte nur noch etwas von dem köstlich aussehenden Salat, schob dann die kleinen süßen Törtchen und die Pralinen beiseite und schenkte sich eine Tasse Kaffee ein. Hier auf dem Balkon konnte sie die Grillen hören. Die milde Nachtluft trug einen kaum wahrnehmbaren, feinen Duft herbei, den Shelley nicht kannte. Zufrieden und entspannt, fühlte sie sich nun müde genug, um schlafen zu gehen, auch wenn es gerade erst zehn Uhr war.
    Niemand hätte rücksichtsvoller und zuvorkommender sein können als Jaime an diesem Abend. Sein arrogantes, zynisches Wesen war vollkommen verschwunden. Hätte sie nicht selbst erlebt, wie hochmütig er sein konnte, sie würde ihn für den aufmerksamsten und verständnisvollsten Mann halten.
    Vom Patio drang das Plätschern des Springbrunnens zu ihr empor und noch etwas anderes – Stimmen. Neugierig lehnte sie sich über das Balkongeländer. Unten im Innenhof gingen Jaime und seine Mutter auf und ab.
    „Ich bin so froh, dass du sie überreden konntest, zurückzukommen“, vernahm sie die Stimme ihrer Stiefmutter. „Ich habe ein ganz schlechtes Gewissen. Wenn man sich vorstellt, wie sie gelitten haben muss. Wenn Philip das gewusst hätte …“
    Shelley musste schlucken, als sie hörte, wie die Stimme der älteren Frau brach.
    „Die Schuld liegt bei mir“, erwiderte Jaime. „Ich habe sie zu schnell verurteilt. Aber mach dir keine Sorgen, wir werden nun immer für sie da sein.“
    „Und die Villa? Senhor Armandes hat mir gesagt, sie will sie unter keinen Umständen behalten.“
    Weiter konnte Shelley dem Gespräch nicht folgen, da die beiden zurück ins Haus gegangen waren, und so verließ sie seufzend den Balkon. Warum war sie mit Jaime zurückgefahren? Ging es ihr

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