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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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schlicht gemacht, und sie mochte Moreton zu gut leiden, um ihn zu verraten. Sie lehnte den Antrag so sanft wie möglich ab. Aber als er seufzte und mit einem schwachen Lächeln sagte: „Das habe ich gefürchtet", konnte sie ein Zwinkern nicht unterdrücken. „Und jetzt sind Sie ganz niedergeschlagen."
    „Nun - natürlich!"
    „Aber auch ein ganz kleines bisschen erleichtert! Das müssen Sie zugeben!"
    „Miss Merriville! Nein, ich schwöre, das bin ich nicht!"
    „Das werden Sie aber sein", versicherte sie ihm. „Sie wissen doch, wie behaglich Sie als Junggeselle leben und wie sehr es Ihnen missfiele, an die Schürzenbänder einer Gattin festgebunden zu werden."
    Er lachte etwas kläglich, leugnete es jedoch. „Es missfiele mir nicht, wenn es Ihre Schürzenbänder wären."
    „Oder den Mentor meiner Brüder zu spielen?", fragte sie ihn neckend. „Sie müssten sie nämlich in Ihren Haushalt mit aufnehmen!"
    „Ja - wenigstens, das heißt, würden sie nicht bei Ihrem ältesten Bruder leben?"
    „O nein! Der arme Harry! Sie würden ihn verrückt machen! Er ist zu jung für eine solche Last - zu jung, um sich Respekt und Gehorsam zu verschaffen. Außerdem lägen sich er und Jessamy innerhalb einer Woche in den Haaren!"
    „Ich verstehe. Nun, ich weiß nichts darüber, wie man Jungen erzieht, aber ich würde mein Bestes tun", entgegnete er heroisch.
    Sie lachte und streckte ihm die Hand entgegen. „Selbst, obwohl Ihr Blut bei dem bloßen Gedanken daran gefriert! Wie nett Sie sind, mein lieber Freund! Danke! In welcher Klemme Sie doch wären, wenn ich Ihren Antrag annähme! Aber das tue ich nicht, also können Sie beruhigt sein!"
    Er nahm ihre Hand und küsste sie. „Das denn doch nicht ganz. Darf ich mich trotzdem und immer als Ihren Freund betrachten?"
    „Ja, das hoffe ich sogar!", sagte sie herzlich.
    Als er fort war, musste sie ein bisschen lachen, aber freundlich. So schnell er sich auch erholt hatte, in seinem Gesicht stand genügend Bestürzung, um sie in ihrem Glauben zu bestärken, dass es nicht lange dauern würde, bis er der Vorsehung für sein Entkommen dankte. Der Einbruch zweier so unternehmungslustiger junger Herren wie Jessamy und Felix in seine sorglose Existenz hätte ihn an den Rand des Wahnsinns gebracht. Nur Buxtcd, meinte sie, wäre es noch mehr misslungen, die Jungen zu zügeln. Alverstoke gelang es, ohne auch nur den Schatten einer Feindseligkeit zu erwecken, weil sie aus irgendeinem undurchsichtigen Grund entschieden hatten, dass er eine Person war, die ganz außerordentlich des Respekts würdig sei. Aber an diesem Punkt kamen ihre Überlegungen zu einem abrupten Halt. Sie musste sich innerlich einen Ruck geben und ihren Entschluss erneuern, über Alverstoke überhaupt nicht nachzudenken. Das war keinesfalls leicht. Ob er es wusste oder nicht -es war ihr zu einer unbehaglichen Gewohnheit geworden, dass er sich ihren Gedanken aufdrängte, und wenn sie das zuließ, so konnte dies zu nichts führen, das war sicher. Und sie hoffte, sie war vernünftig genug, dies zu erkennen.
    Auch genügend stolz, um sich nicht in die Zahl seiner Opfer einzureihen. Er war überzeugter Junggeselle - weit mehr als Darcy Moreton, der in seiner Brust ein warmes Herz barg. Bei Alverstoke gab es keine Wärme und keine Weichheit. War er nett, dann zu seinem eigenen Nutzen. Gefiel es ihm, sich angenehm zu machen, dann konnte er der reizendste Gesellschafter sein. Aber die Art, wie er seine Schwestern und jeden behandelte, der ihn langweilte, war brutal. Hart, kalt und egoistisch - so war Alverstoke! Und noch dazu ein Wüstling, wenn die Gerüchte stimmten. Wahrscheinlich stimmten sie, doch man musste gerecht sein, selbst einem so verworfenen Charakter gegenüber. In seinem Umgang mit ihr oder ihrer liebreizenden Schwester hatte er nie Anzeichen eines Wüstlings gezeigt. Ein einziges Mal hatte sie ihn verdächtigt, dass er einen Flirt anzubahnen versuchte, hatte jedoch bald erkannt, dass sie sich geirrt hatte. Überdies war es nur gerecht, anzuerkennen, dass er zwar ausschließlich aus dem boshaften Wunsch, seine Schwester Louisa wütend zu machen, zugestimmt hatte, sie und Charis in der Gesellschaft zu lancieren, aber auch äußerst nett zu Jessamy und Felix war. Immer noch Seiner Lordschaft gegenüber gerecht, erinnerte sie sich an den Ausflug nach Hampton Court, der für ihn sicher unerträglich langweilig gewesen sein musste; an seine Bereitwilligkeit, mit der er Lufra vor einem vorzeitigen Ende bewahrt hatte, und

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