Heiratsmarkt
erhalte!"
Sie sah nur einen Augenblick verdutzt drein; als er beobachtete, wie ihr das Lachen in die Augen schoss, überlegte er, dass sie ihn noch nie enttäuscht hatte, indem sie fatalerweise gefragt hätte: „Was meinen Sie wohl bloß damit?" Stattdessen entgegnete sie: „Ich bin Ihnen tatsächlich sehr verbunden, Sir! Ich wünschte nur ..."
Sie hielt inne, seufzte und fuhr fort: „Glauben Sie nicht - jetzt, da Sie die Gelegenheit hatten, ihn näher zu beobachten dass er genau der richtige Mann für sie wäre?"
Er warf einen Blick auf den nichts ahnenden Mr. Navenby. „Vielleicht - wie soll ich es sagen? Ist es das, was Sie bekümmert?"
„Nein, genau genommen bekümmert es mich nicht. Ich bin nur darauf aus, dass sie behaglich und glücklich versorgt wird."
„Was ist es denn dann?", fragte er.
„Ach nichts! Außer, dass ich die Köchin hinauswerfen muss, was sehr unangenehm ist, weil sie gut kocht. Doch meine Haushälterin sagt mir, sie sei dem Gin so ergeben, dass sie eben gehen muss. Können Sie sich da noch wundern, wenn ich etwas geplagt erscheine? Obwohl ich hoffte, man würde es mir nicht ansehen."
„Oh, keine Angst! Ich vermute, niemand, der Sie nicht sehr gut kennt, würde die geringste Veränderung an Ihnen bemerken, und er ließe sich vielleicht sogar mit dieser Lügengeschichte über ihre Köchin abspeisen."
„Es ist keine Lügengeschichte!", rief sie empört.
„Gut, aber nicht die Köchin hat Ihre Heiterkeit zerstört, Frederica. Sagen Sie mir, haben Sie Angst, wie Jessamy anscheinend auch, dass Sie alle in einen Engpass geraten werden, weil Harry sich einen schicken Sportwagen und das Gespann gekauft hat?"
„Guter Gott, nein! Ich gebe zu, ich wünschte, er hätte es nicht getan, denn ich glaube nicht, dass er auch nur die geringste Ahnung hat, was es ihn kosten wird, in London sein eigenes Fahrzeug zu halten. Aber ich versichere Ihnen, es hat meine Heiterkeit, wie Sie sagen, keineswegs zerstört! Hat Ihnen Jessamy davon erzählt?
Wenn Sie ihm doch bloß sagen wollten, dass es sich nicht für ihn gehört, Harry Belehrungen zu erteilen!"
„Das habe ich bereits getan", antwortete er.
„Danke", erwiderte sie mit einem dankbaren Blick. „Er gibt viel mehr auf Sie als auf sonst jemanden, also kann ich mir die Hoffnung gönnen, dass er, wenn er Harry das nächste Mal sieht, ihn nicht mehr ganz so missbilligend anschaut!"
Er zog die Brauen hoch. „Wenn er ihn das nächste Mal sieht? Also ist Harry fort?"
„Aber ja doch - nur auf ein, zwei Tage. Ich bin nicht ganz sicher, aber ich glaube ...
das heißt, ich weiß, dass er irgendeinen Ausflug mit einigen Freunden macht", antwortete sie leichthin.
„Das also ist es!", sagte er lächelnd.
„Nein, wirklich nicht! Wie können Sie so albern sein?"
„Soll ich diesen Tadel mit einer höflichen Verbeugung entgegennehmen, oder möchten Sie lieber, dass ich Sie beruhige?" Sein Lächeln wurde stärker, als sie ihre Augen unwillkürlich mit einem fragenden Blick zu ihm hob. „Sie sind eine gute, sehr gute Schwester und haben nicht das Geringste dagegen, dass Harry mit seinen Freunden fortfahrt, doch Sie haben Angst, dass er in schlechte Gesellschaft geraten könnte, nicht wahr? Nun, in diesem Punkt können Sie sich beruhigen. Ich kenne zwar den jungen Peplow nicht persönlich, aber nach dem, was ich höre, gehört er nicht zu denen, die wir Playboys nennen. Ich zweifle kaum, dass er und Harry eine Anzahl äußerst dummer Streiche anstellen werden, aber das braucht Ihnen keine Sorge zu machen: Solche Späße sind von jungen Leuten zu erwarten." Er schwieg und zögerte einen Augenblick, bis er fortfuhr: „Als ich Ihnen zum ersten Mal begegnete, Frederica, haben Sie mir von Ihrem Vater mit einem Freimut erzählt, der es mir gestattet, Ihnen jetzt Folgendes zu sagen: Ich glaube, Sie brauchen nicht zu befürchten, dass Harry in seine Fußstapfen treten könnte. Ich sehe zwar die Ähnlichkeit zwischen ihnen, kann aber auch gewisse Unterschiede feststellen, deren wichtigster der ist, dass Harry anscheinend keinen Geschmack am Spielen findet.
Beruhigt Sie das?"
Sie nickte und antwortete leise: „Ja - danke! Ich gestehe, an diese ... diese Möglichkeit habe ich gedacht, obwohl ich keine Ahnung habe, wie Sie das erraten konnten." Sie lächelte ihn in ihrer freimütigen Art an und sagte einfach: „Sie sind sehr gut, und ich bin wirklich dankbar - besonders für Ihre Freundlichkeit meinen Brüdern gegenüber. Ich weiß nicht, warum Sie sich
Weitere Kostenlose Bücher