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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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keine Zeit, mehr zu schreiben, werde es aber erklären, wenn ich Sie sehe. Bitte, beeilen Sie sich!' Die Arme, sie ist offenkundig vor Sorge außer sich!"
    „Ja. Fahren wir sofort hin!", antwortete er kurz angebunden.
    Sie erreichten die Upper Wimpole Street, als Frederica wie in Trance ihre Brüder zu ihrer Spazierfahrt verabschiedet hatte, in den Salon hinaufgegangen war und wieder versuchte,
    Charis' Brief zu entziffern. Als Alverstoke das Zimmer betrat, was er unangemeldet tat, nachdem er seiner Schwester vorauseilend zwei Stufen auf einmal genommen hatte, blickte Frederica schnell auf und erhob sich. „Ich wusste, dass Sie kommen würden!", sagte sie dankbar. „Ich bitte um Entschuldigung, dass ich Ihnen so eilige Zeilen geschickt habe, aber Sir William stand vor der Tür, und ich hatte keine Zeit ..."
    „Lassen Sie das doch!", unterbrach er sie. „Was ist los, Frederica? Felix?"
    „Nein, nein, dem geht es besser - Sir William meint, er wird bald wieder bei Kräften sein. Es ist weit, weit schlimmer - nein, das natürlich nicht, aber ..."
    „Sachte, mein Kind, sachte!", sagte er, nahm ihre Hände und hielt sie ganz fest.
    „Wenn ich Ihnen helfen soll, dann sagen Sie mir, was eigentlich geschehen ist! Und ohne Riesengetue!"
    Lady Elizabeth, die gerade an der Schwelle ankam, um diesen vernichtenden Befehl zu hören, blinzelte, aber Frederica hatte sich wieder unter Kontrolle, versuchte zu lächeln und sagte: „Danke! Ich benehme mich schlecht. Ich glaube, nicht einmal Sie können etwas tun. Ich weiß nicht, warum ich Sie bat herzukommen, außer dass es eben der erste Gedanke war, der mir durch den Kopf schoss - bevor ich Zeit hatte, zu überlegen -, aber ich fürchte, es ist nutzlos."
    „Ich tappe immer noch im Dunkeln", sagte Alverstoke.
    „Verzeihung! Ich kann es kaum über mich bringen, Ihnen zu erzählen ... Base Eliza!
    Entschuldigen Sie, ich habe nicht gesehen, dass ..."
    „Das ist belanglos, meine Liebe. Ich bin gekommen, um Ihnen zu helfen, wenn ich kann, aber ich glaube, Sie möchten lieber mit Alverstoke allein sprechen, und wenn dem so ist, verlasse ich Sie", sagte Eliza.
    „Nein, Sie sind sehr lieb! Ich hatte gehofft, es geheim halten zu können, aber ich sehe jetzt ein, wie unmöglich das sein dürfte." Sie holte mühsam Luft. „Wissen Sie ... Charis ist ... ist mit Endymion durchgebrannt!"
    Eliza schnappte nach Luft. Aber Alverstoke sagte ohne einen merkbaren Verlust an Ruhe: „Haben Sie einen Beweis dafür? Ich hätte nicht angenommen, dass Charis sich auf so etwas einlässt; und wenn Endymion sie dazu überredet hat, kann ich nur sagen, dass ich mich in seinem Charakter seltsam geirrt habe - er ist ein Pedant, was Formen betrifft, mein tölpelhafter Vetter, Frederica!"
    Stumm reichte sie ihm Charis' Brief. Er nahm ihn, und nach einem Blick auf ihn tastete er nach seinem Monokel. Eliza zog Frederica zum Sofa und sagte: „Meine Liebe, Sie irren sich doch bestimmt?! Sie können doch nicht sagen wollen, Sie glaubten, die beiden seien nach Gretna Green gefahren?"
    „Ich denke schon", antwortete Frederica. „Wohin sonst könnten sie ..."
    „Dann hören Sie auf, das zu denken!", warf Alverstoke ein und sah von dem Brief auf. „Wohin ist Ihr Verstand geraten, Frederica? ,Wenn Du dieses liest, werde ich verheiratet und viele Meilen weg sein!' Meine Liebe, selbst ein so dummes Frauenzimmer wie Charis könnte nicht annehmen, dass man in nur ein bis zwei Stunden an der Grenze ist! Welch ein Glück, dass sie den Anfang dieses wirren Ergusses nicht mit ihren Tränen betröpfelt hat!"
    „Wohin könnte sie sonst gefahren sein?", fragte Frederica.
    „Das habe ich noch nicht entdeckt. Ich zweifle, ob ich das je kann, aber man kann nie wissen - irgendetwas kann aus diesem Gekritzel immer noch hervorgehen."

    Er betrachtete stirnrunzelnd den Brief, während Eliza, die Fredericas Hand gefasst hatte, sie beruhigend tätschelte. Schweigen herrschte, bis der Marquis es brach.
    „Ah!", sagte er. „Nicht Erlebnis, sondern Erlaubnis! Den Schlüssel zu diesem Labyrinth haben wir jetzt, Frederica! Es ist ein Jammer, dass die Feder bei dem vorhergehenden Wort spuckte, aber zweifellos heißt es
    ,Sonder-'. Ihre Schwester, meine Geliebte, hat meinen tölpelhaften Vetter mit Sondererlaubnis geheiratet. Ob das den Tatbestand des Durchbrennens darstellt oder nicht, kann ich noch nicht sagen, aber das ist wirklich unwesentlich. Der Fall ist nicht verzweifelt, und ich werde das Pärchen auf seinem Weg zur

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