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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Verankerung gelöste Ballon mit einer kleinen Gestalt schnell aufwärtsschwebte, die sich wie ein Affe auf halbem Weg an eines der baumelnden Seile klammerte, die den Ballon am Boden festgehalten hatten.

    Frederica saß starr da, so gelähmt vor Schrecken, dass sie weder sprechen noch sich rühren konnte. Ihre Augen blieben voll Grauen an der immer kleiner werdenden Gestalt von Felix haften. Sie war sich weder des Lärms der erschrockenen Zuschauer noch des entsetzten Schweigens bewusst, das sich über ihre Gefährten gesenkt hatte.
    Diese Stille wurde von Jessamy gebrochen. Ebenso weiß wie Charis, brachte er plötzlich krächzend heraus. „Sie ziehen ihn hinauf! Versuch nicht zu klettern, du kleiner Narr! Nicht ...! O Gott, er wird sich nicht festhalten können!"
    Er verbarg das Gesicht in den Händen, hob es aber wieder, als Alverstoke kühl bemerkte: „O doch. Ruhig, mein Kind! Sie holen ihn schnell hoch."
    Er wandte den Blick, wie Frederica, nicht von Felix, der bereits eine winzige, kaum auszunehmende Gestalt gegen den Himmel war. Die Spannung dauerte Sekunden, die ewig zu sein schienen. Buxted rief: „Ich kann nicht sehen! Ich kann nicht erkennen ...!"
    „Da, da!", schrie Jessamy mit zitternden Lippen. „Sie ziehen ihn in die Gondel. Oh, gut gemacht, du kleines Biest, du kleiner Teufel! Na warte nur, bis ich dich zwischen die Finger kriege! Warte nur!" Dann setzte er sich plötzlich ins Gras nieder und barg den Kopf zwischen den Knien.
    Alverstoke stieg auf die Stufe des Landauers und packte Frederica am Handgelenk.
    „Hören Sie!", sagte er herrisch. „Sie werden nicht ohnmächtig. Er ist in Sicherheit."
    Buxted, der ebenso wie Jessamy an der Reaktion des Schocks litt, stieß hervor:
    „Sicherheit? Auf mein Wort, Sir, wenn Sie das für sicher halten ..."
    „Schweig, Dummkopf!", unterbrach ihn Alverstoke mit einem so drohenden Blick, dass dieser wohlmeinende junge Mann beinahe zurückwich.
    Frederica riss sich zusammen. Sie sagte mit trockener Kehle, aber ebenso ruhig wie Alverstoke: „Nein. Ich werde nie ohnmächtig." Als sie sich bewusst wurde, dass Charis schlaff an ihrer Schulter lehnte, rief sie: „Charis! Ich muss ... ich muss den Verstand verloren haben, ich vergaß ..."
    „Nehmen Sie das!", rief Eliza und zog ein Riechfläsch-chen aus ihrem Retikül. „Nein, lassen Sie nur. Legen Sie sie auf die Sitzkissen. Ich kümmere mich um sie. Um Himmels willen, Vernon, was sollen wir tun?"
    „Charis wieder zu sich bringen!", empfahl er ihr.
    „Das habe ich doch nicht gemeint!", fuhr sie ihn an, knüpfte die Bänder von Charis'
    Hut auf und warf diese modische Kopfbedeckung beiseite. „Frederica, tauschen Sie Ihren Platz mit mir, oder lassen Sie sich von Vernon aus dem Fahrzeug helfen!"
    Noch immer von dem Schock benommen, gab Frederica dem Zwang von Alverstokes Hand nach und kletterte aus dem Wagen. Ihre Knie zitterten so sehr, dass sie froh war, sich an seinen Arm klammern zu können. Sie versuchte zu lächeln und sagte:
    „Ich bitte um Entschuldigung, ich benehme mich sehr dumm! Ich kann anscheinend nicht denken, aber Sie werden wissen, was ich tun soll! Sagen Sie es mir doch, Vetter!"
    „Sie können nichts tun", antwortete er.
    Sie starrte ihn einen Augenblick wie blind an, dann jedoch fand sie Worte: „Nichts.
    Sie haben natürlich recht. Nichts. Ich weiß nicht einmal, Vetter, wohin sie fliegen.
    Nicht wahr, ein Zweck der Aeronauten ist es, zu entdecken, wie weit sie fliegen können?"
    „Das glaube ich wenigstens, aber es soll Sie nicht erschrecken. Sie werden genauso eifrig darauf aus sein, Felix abzusetzen, wie Sie, ihn wiederzuhaben! Ich kann Ihnen nicht sagen, wo das sein wird, aber nach der Richtung des bisschen Windes, den wir haben, würde ich annehmen, dass sie irgendwo im Gebiet von Watford landen!"
    „Watford! Ist das nicht recht weit?"
    „Nein. Nicht einmal zwanzig Meilen. Sie werden es kaum wagen, eine Landung zu riskieren, bis sie aus dem Stadtgebiet heraus sind. Einen Aufstieg vom Hyde Park aus zu unternehmen, ist etwas ganz anderes, als ihren höllischen Ballon in einem dicht besiedelten Gebiet niedergehen zu lassen."
    „Ja. Ja, ich verstehe. Ich habe nicht erkannt ... Und sie müssen doch so umsichtig wie möglich sein - meinen Sie nicht auch?"
    „Zweifellos."
    Es gelang ihr ein Lächeln. „Ich fürchte mich nicht vor einem Unfall - nicht sehr! Doch Lord Buxted hat uns erzählt,
    dass die Kälte in großer Höhe sehr intensiv wird, und das fürchte ich. Sehen Sie,

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