Heiratsmarkt
die Damen vielleicht auch gern mitgingen.
Jessamy, der zum Marquis aufschaute, rief: „Ich wollte, ich wäre an Felix' Stelle gewesen! Noch dazu Ihre Grauen! Hat er Sie gebeten, ihn hinter einem Gespann zu fahren? Ich sagte ihm, Sie würden das nicht tun, jetzt hat er also etwas voraus, der kleine Affe! - Ja, Vetter Buxted, ich komme!"
Da die Damen den angebotenen Genuss abgelehnt hatten, gingen Buxted und Jessamy miteinander fort, es dauerte jedoch nicht lange, bis Jessamy zurückkam. Alverstoke, der vom Phaeton abgestiegen war und mit Frederica sprach, wandte den Kopf. „Hast du ihn umgebracht?", erkundigte er sich.
Jessamy musste lachen, brach aber sofort ab und entgegnete: „Nein, nein! Doch es war nicht auszuhalten, also gebrauchte ich eine Ausrede, um fortzukommen. Es war schon schlimm genug, als er ewig über diese unerträgliche Aeronau-tik schwätzte -
als hätte ich nicht schon von Felix genug darüber gehört! Als er dagegen anfing, Felix eine Predigt zu halten, und die Leute dort um Entschuldigung bat, dass er sie plagte, wusste ich, dass ich ihm in die Haare fahren würde, wenn ich bliebe. Also ging ich lieber."
„Und plagt Felix sie wirklich?", fragte Frederica. „Soll ich ihn fortholen?"
„Er würde nicht mitkommen - besonders jetzt nicht, weil es ihm Vetter Buxted befohlen hat! Er sagte Felix, dass Leute, die mit etwas Wichtigem beschäftigt seien, nicht gern ,kleine Buben' haben, die ihnen vor den Füßen herumlaufen. Daraufhin sträubte Felix im Nu die Haare, kann ich dir sagen! Nun, das ist ja auch kein Wunder!"
„Eine sehr ungeschickte Bemerkung", stimmte Alverstoke ernst zu.
„Nun, Sie jedenfalls hätten ihn nicht ins Gesicht einen ,kleinen Buben' genannt, oder?"
„Natürlich nicht", warf Eliza mit lachenden Augen ein. „Ich erinnere mich genau, dass er ihn eben erst heute einen abscheulichen jungen Taugenichts genannt hat!"
„Genau das ist es, Ma'am!", bestätigte Jessamy. „Daraus macht er sich gar nichts, genauso wenig, wie wenn ich ihn einen abscheulichen kleinen Racker nenne. Aber ihn einen kleinen Buben nennen ...! Nicht einmal ich täte das, selbst wenn ich noch so zornig wäre!"
Frederica sagte resigniert: „Die Mühe von Charis und mir, ihn anständig angezogen wegzuschicken, dürfte verschwendet gewesen sein."
„Er sieht jetzt schon wie ein Vagabund aus", erklärte Jessamy aufrichtig. „Doch was das betrifft, den Leuten vor die Füße zu laufen ...! Sie mögen ihn gern, Frederica!
Aber selbst wenn das nicht der Fall wäre, dann geht das Buxted auch nichts an. Mit welchem Recht benimmt er sich, als sei er unser Vormund? An einem herumnörgeln in dieser ... dieser freundlichen Art, dass sich einem die Haare sträuben, bis ..." Er hielt inne, presste die Lippen zusammen und gestand dann: „Ich dürfte das nicht sagen. Er ist ein sehr achtbarer Mann und ... und er hat es mir nicht nachgetragen, als ich entsetzlich unhöflich zu ihm war. Ich bin entschlossen, mich nicht mehr von ihm reizen zu lassen. Daher ging ich lieber."
„Sehr richtig", bemerkte Alverstoke. „Hast du erfahren, wann der Ballon aufsteigt?"
„Nein. Das heißt, ich hörte jemanden sagen, dass sehr wenig Wind sei, und ich glaube, sie haben diskutiert, ob sie den Flug machen oder lieber verschieben sollen.
Aber ich habe nicht wirklich aufgepasst."
„Das hättest du aber tun sollen!", sagte Alverstoke. „Ich finde diese Angelegenheit genauso langweilig wie du und wäre entzückt, wenn ich mich von ihr zurückziehen könnte. O mein Gott! Wenn man den Flug verschiebt, dann wird Felix von mir erwarten, dass ich dieses Unternehmen wiederhole!"
Frederica lachte. „Keine Angst! Ich lasse nicht zu, dass er Sie quält, ihn noch einmal herzubringen."
„Ein leeres Versprechen! Er wird Ihnen - und auch mir - versichern, dass er keinerlei Absicht hat, mich zu quälen und ..."
„Er wird dich ja nur fragen!", warf Eliza ein.
„Ja, oder es mir als einen Hochgenuss anbieten und dreinschauen wie ein armes Waisenkind, wenn ich es ablehne", sagte Seine Lordschaft bitter.
„Seine Tricks spielen lassen", nickte Jessamy. „Natürlich wird er das, wenn er weiß, dass er Sie einwickeln kann. Warum verpassen Sie ihm keine Abfuhr?"
„Statt ihn zu ermutigen, dass er denkt, er kann sich wegen jeder Nachsicht auf Sie verlassen", stimmte Frederica ihrem Bruder zu. „Jessamy, glaubst du, dass du ihn vielleicht doch von dort loseisen kannst? Bestimmt wünschen sie ihn nach Jericho!"
Jessamy schüttelte den
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