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Heiratsmarkt

Heiratsmarkt

Titel: Heiratsmarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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haben vor, bei ihm zu bleiben?"
    „Natürlich! Aber da ich wenig beziehungsweise keine Erfahrung mit Krankheiten habe und bisher noch nie versuchte, Kranke zu pflegen, wäre ich Ihnen sehr verbunden, Doktor, wenn Sie mir genau sagen würden, was ich zu erwarten und zu tun habe. Und wo Sie im Notfall zu finden sind."
    „Das kann Ihnen hier jeder sagen. Sollte sich die Verfassung des Jungen alarmierend verändern, dann soll Judbrook einen seiner Leute um mich schicken. Vielleicht komme ich
    sogar selbst", sagte er mit dem Aufblitzen eines bissigen Humors, „denn Sic sehen mir nach einem vernünftigen Mann aus, Mylord - keiner, der sofort ein grässliches Getue macht, weil ein kranker Junge vielleicht ein bisschen fantasiert, sobald die Wirkung der Medizin abklingt. Sein Fall ist nicht verzweifelt. Ich besuche ihn am Morgen wieder."
    Als der Arzt gegangen war, verbrachte der Marquis einige Minuten damit, seine Lage zu überlegen. Sie war sicherlich ungewöhnlich, und wenn er auch bereit war, mit ihr fertigzuwerden, ohne den Kopf und seine Kaltblütigkeit zu verlieren, so hätte er doch gewünscht, als er auf die wenigen gekritzelten Anweisungen blickte, die ihm der Arzt dagelassen hatte, sie wären wesentlich ausführlicher gewesen. Er betrachtete den Zettel ziemlich kläglich, bevor er ihn faltete, in seine Brieftasche schob und auf die Suche nach Curry ging.
    „Da sitzen wir ja richtig in der Patsche, Mylord!", meinte Curry. „Sie erzählen mir -
    Betty und der alte Drache -, dass der junge Herr Felix sterben wird, aber ich hoffe und glaube, dass das nicht stimmt!"
    „Nein, ich glaube nicht, Curry. Ich werde dich nach London zurückschicken."
    „Wirklich, Mylord?", fragte Curry und starrte ihn an.
    „Ja, und zwar so bald wie möglich", ordnete Alverstoke an und zog seine Uhr heraus.
    „Du dürftest lange vor Mitternacht dort eintreffen. Wechsle die Pferde so oft, wie du es für nötig hältst. Du wirst Mr. Jessamy mitnehmen. Hier kann er nichts nützen, und Miss Merriville könnte glauben, dass die Sache viel ernster ist, wenn weder er noch ich heute Abend nach London zurückkommen. Er könnte ihr sogar eine Hilfe sein und kann sie jedenfalls morgen begleiten, wenn sie, wie ich überzeugt bin, herkommt, um Master Felix zu pflegen."
    „Wenn er sie nicht trübsinnig macht", sagte Curry. „Er hat auf dem ganzen Weg hierher gezappelt wie eine Fliege im Spinnennetz, Mylord!"
    „Das stimmt. Aber wenn ich mich nicht sehr in ihm irre, wird er es nicht tun, wenn er das Gefühl hat, für seine Schwester verantwortlich zu sein. Du wirst im Phaeton nach Watford zurückfahren und ihn dort abstellen. Den Rest der Reise mit der Post ... hier!"
    Curry nahm die Banknotenrolle, zögerte jedoch etwas. „Sie werden sie vielleicht brauchen, Mylord!"
    „Nicht gleich. Du wirst mir morgen frischen Vorrat bringen. Mr. Trevor wird sich darum kümmern. Wenn du die Upper Wimpole Street erreichst, versuche, kurz mit Miss Merriville zu sprechen. Unterrichte sie, dass meine Reisekutsche sie morgen abholen wird, zu jeder Stunde, die sie bestimmt, lasse jedoch nicht zu, dass sie noch heute Abend abfährt! Ich glaube aber, dazu ist sie zu vernünftig. Wenn du alles mit ihr besprochen hast, fahre heim und gib Mr. Trevor den Brief, den ich ihm gleich schreiben werde. Er besorgt alles Übrige. Du wirst morgen Miss Merriville - oder vielleicht Miss Winsham - herbegleiten bis Watford, wo du die Grauen und meinen Phaeton abholen und herbringen kannst. Und merke dir das eine, Curry. Ich setze dich zum Leiter dieser Reise ein, und wenn Miss Merriville davon reden sollte, eine
    ;
    Postchaise zu mieten oder so etwas, dann sagst du ihr, es sei mein Befehl, dass sie in meiner Kutsche reist - die wir bestimmt benötigen werden, sobald es möglich sein wird, Master Felix von hier wegzubringen. Jetzt versuche, ob du Feder, Tinte und Papier bei dieser äußerst ungefälligen Frauensperson auftreiben kannst, und bringe es mir ins Wohnzimmer! Vielleicht wäre es ganz gut, ein bisschen meinen Rang auszuspielen!"
    „Oh, das hab ich schon, Mylord!", erwiderte Curry und grinste. „Eine richtige Kratzbürste ist die! Aber ich habe ihr gesagt: ,Was Seine Lordschaft haben will', sagte ich,,dafür bezahlt er - und sehr gut!' Worauf sie ihren Ton sogleich änderte, Mylord!"
    „Das höre ich gern. Sage ihr, sie soll eine Frau aus dem Dorf anstellen - so viele Frauen, wie sie will -, und es mir aufrechnen! Wo ist ihr Bruder? Hast du ihn gesehen?"
    „Noch nicht,

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