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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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entwinden versuchte. »Ich wurde beauftragt«, stieß sie hervor.
    »Wozu beauftragt?«
    Sie schüttelte abwehrend den Kopf.
    »Ich fragte, wozu Sie beauftragt wurden?«
    Sie schwieg verbissen.
    »Na schön! Sie lassen mir keine andere Wahl.« Aidan schleppte die sich wehrende Frau, die wütend ihre Absätze in den Teppich grub, zur Tür. »Was ich nicht von Ihnen erfahre, kriegen Ihre Kerkermeister sicherlich aus Ihnen heraus.«
    »Warten Sie! Bitte!«
    Er verlangsamte seine Schritte. »Haben Sie sich eines Besseren besonnen?«
    »Ich ... das heißt ... diese Männer ... sie würden vielleicht ...«
    Aidan verzog mit voller Absicht keine Miene. »Das ist zweifellos ein Risiko. Die Kerkermeister in Newgate sind nicht gerade für ihre Ritterlichkeit bekannt. Eine Frau allein ...« Er zuckte die Schultern.
    Sie wurde kreidebleich.
    »Also, was meinen Sie? Werden Sie mir Rede und Antwort stehen oder lieber ihnen?«
    Wenn Blicke töten könnten, wäre er schon dreimal tot. »Ihnen«, fauchte sie.
    Aidan lockerte seinen Griff. »Ich wusste, dass Sie es so sehen würden wie ich. Nun?«
    »Ich wurde beauftragt, ein Buch zu suchen. Ein Buch mit rotem Einband und einem merkwürdigen Bild darauf«, sagte sie schnell, aber mit zittriger Stimme.
    »Wer hat Sie beauftragt? Wie ist sein Name?«, beharrte Aidan.
    »Er sagte, er hieße Smith. Ich sollte das Buch stehlen und es in St. Patrick’s hinterlassen. Das ist alles, was ich weiß. Ehrlich.«
    Mit einem unterdrückten Fluch schob Aidan sie wieder auf den Stuhl zurück. Er hatte zwei Möglichkeiten: Er konnte einen Wachtmeister rufen und den Vorfall als ein Beispiel mehr für Dublins zunehmende Kriminalität abschreiben. Oder er sperrte die Frau in einem fensterlosen Zimmer ein, bis es hell wurde und Tageslicht und ein paar Stunden Schlaf ihm vielleicht helfen würden, sich einen Reim auf eine Situation zu machen, die auf mehr als einen simplen Einbruch hinzudeuten schien. Ein quälendes Gefühl des Unbehagens beherrschte ihn und machte die erste Wahl nicht annehmbar.
    »Kommen Sie!« Er riss sie wieder auf die Füße und bezog eine grimmige Befriedigung aus ihrem unterdrückten Aufstöhnen, als sie gegen ihn prallte. »Ich habe den perfekten Ort, um Sie heute Nacht hier festzuhalten.«
    Am Arm führte er sie zum Küchentrakt hinunter und bog in einen Gang dahinter ein, der immer schmaler und verstaubter wurde, je weiter sie sich entfernten.
    »So, da sind wir«, sagte Aidan schließlich und zog eine quietschende Tür auf.
    Die Frau duckte sich, um einzutreten, und sah sich prüfend um. Eine Reihe von Regalen, die bis auf einige nicht zusammenpassende Porzellanteile leer waren. Keine Fenster und nur eine Tür.
    Sie umklammerte noch immer ihren Oberarm, als sie sich fragend zu Aidan umblickte und er in diesen beunruhigend schönen grünen Augen die Tränen sah, die sie zu unterdrücken versuchte.
    »Sie werden hier die Nacht verbringen«, sagte er kühl und ärgerte sich über das Schuldbewusstsein, das ihm die Brust zusammenpresste, als sei er dabei, ein Kätzchen zu misshandeln oder einem Schmetterling die Flügel auszureißen. Er verdrängte den Gedanken jedoch schnell und knurrte: »Genießen Sie die Unterkunft. Sie wird für eine ganze Weile das Sauberste sein, was Ihnen geboten wird, vermute ich.«
    Bevor er es sich anders überlegen konnte, schlug er die Tür hinter seiner Gefangenen zu und legte auf der anderen Seite den Riegel vor. Er hatte es jedoch kaum zur Hälfte durch den dunklen Gang geschafft, als ihm plötzlich eine Idee kam, die ihn derart aus der Fassung brachte, dass sein krankes Bein unter ihm nachgab und er wie ein Betrunkener zu der Tür zurücktorkelte.
    Eine irre, dumme, lächerliche Idee, die nie im Leben funktionieren würde. Die gar nicht funktionieren konnte . Aber nachdem der Gedanke sich in seinem Kopf festgesetzt hatte, ließ er sich nicht mehr vertreiben.
    Wenn diese Frau die Fähigkeiten der Anderen gut genug beherrschte, um seine Wahrnehmung verfälschen zu können, wer konnte da schon sagen, wozu sie sonst noch fähig war? Aidan war sicher gewesen, dass er nicht nur Interesse, sondern auch Verstehen in ihren Augen gesehen hatte, als sie das Tagebuch seines Vaters durchblätterte. Etwas, das er für unmöglich halten würde, wenn er es nicht selbst mit angesehen hätte. Aber er hatte richtig gesehen. Eine Diebin, die diese Migräne erzeugende, völlig unentzifferbare Schrift entschlüsseln konnte, die all seinen monatelangen Bemühungen um

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