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Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung

Titel: Heirs of Kilronan 01 - Geheimnisvolle Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
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Buchrücken und hoffte wider besseres Wissen, dass das verdammte Ding herausspringen und schreien würde: Hier bin ich! Aber sie fand nichts, das auch nur entfernt der Beschreibung des Tagebuches ähnelte, die Geordie ihr gegeben hatte.
    Schließlich ging sie zu den Tischen, hob Bücher auf, blätterte sie durch und legte sie enttäuscht wieder zurück. Stirnrunzelnd, die Hände in die Hüften gestemmt, betrachtete sie das bibliophile Übermaß. Aber das brachte sie nicht weiter. Und die Zeit war ihr Feind. Je länger sie blieb, desto größer war das Risiko, entdeckt zu werden. Sie brauchte einen Einsatzplan.
    Wenn sie ein Tagebuch hätte, wo würde sie es aufbewahren?
    Wo es mühelos zu finden war. Bei der Hand. Leicht zugänglich. Also im Schreibtisch oder darauf wahrscheinlich.
    Sie wandte sich den Büchern auf der Schreibtischplatte zu. Eins war aufgeschlagen. Aber es enthielt nur Spalten und in kleiner, sorgfältiger Schrift zu Papier gebrachte Zahlenkolonnen. Sie blätterte Seite um Seite um und sah immer nur sehr wenig Ertrag am Ende, soweit sie das beurteilen konnte.
    Sie schob das Buch beiseite und wandte sich dem nächsten auf dem Stapel zu. Und dem übernächsten. Dem dritten und dem vierten.
    Schließlich gab sie auf und begann die Schubladen zu durchsuchen. Rechnungsbücher, Quittungen, Korrespondenz. Sie war schon bei der untersten Schublade auf der rechten Seite angelangt, als sie ein Schloss entdeckte. Der Dietrich musste wieder her. Eine geübte Drehung ihres Handgelenks, und das Schloss gab nach. Und ... es sah ganz so aus, als hätte sie es geschafft. In der Schublade lag ein Buch. In einer Schublade, die völlig leer war bis auf dieses Buch.
    Behutsam nahm sie es heraus und hielt gespannt den Atem an, als sie es auf den Schreibtisch legte.
    War es alt?
    Seine Ränder waren zerfleddert, der Einband aus geprägtem Leder glatt und abgegriffen. So weit, so gut.
    Eine von einem gebrochenen Pfeil durchbohrte Mondsichel aus Blattgold?
    Cat betrachtete das Buch in dem schwachen Licht und drehte es von einer Seite auf die andere.
    Hier sah sie einen seltsamen, zu einem dunklen Braun verblassten Schnörkel, aber wenn sie die Augen zusammenkniff, ähnelte er der Zeichnung, die Geordie ihr gegeben hatte.
    Und nun der letzte Test. Das Familienwappen der Kilronan.
    Cat lächelte, denn das war nicht schwer zu erkennen. Ein Vogel, der mit ausgebreiteten Schwingen auf einem krummen Schwert saß, war in eine Ecke des Einbandes geprägt. Fortuna ventus validus . Das Glück ist bei den Starken.
    Latein. Eine geradlinige Sprache, deren Geheimnis sie vor langer Zeit erlernt hatte, obwohl Mutter sie immer scharf im Auge behalten hatte, wenn sie nicht mit Handarbeiten oder ihren Halbschwestern beschäftigt war.
    Das war’s dann also. Cat konnte die Süße des Erfolgs schon schmecken.
    Aus purer Neugierde begann sie in dem Buch zu blättern.
    Ihr Herz schlug schneller, ihr Mund wurde trocken, ihre Kehle eng. Das war kein Latein, was sie hier sah. Es war überhaupt keine ihr bekannte Sprache.
    Sie verlor sich in den handgeschriebenen Zeilen auf dem Pergament, in den Schleifen und Windungen der verblassten Buchstaben, die zusammengereiht waren wie Perlen an einer Schnur. Sie prüfte ihre Bedeutsamkeit und Form, die leeren Stellen zwischen ihnen, die ihr in den Kopf sprangen wie Steine in einen Teich, kleine Wellen in ihrem Gehirn auslösten und ihr Echo in der stillen Mitte von ihr fanden. Und nach und nach eine Bedeutung aus dem Unverständlichen erwachsen ließen.
    Das war es, wozu sie hergeschickt worden war. Sie würde ihren letzten Penny darauf verwetten, dass sie das Buch gefunden hatte.
    Cat strahlte und hätte Luftsprünge machen können vor Freude über ihren Erfolg, als sie das Tagebuch an ihre Brust drückte, als hielte sie einen Säugling in den Armen.
    »Haben Sie gefunden, was Sie suchten?« Eine tiefe Männerstimme, unterbrochen durch das Klicken einer Pistole, die entsichert wurde.
    Cat erstarrte.
    Aidan betrachtete die Frau, als ob er eine seltene neue Spezies vor sich hätte.
    Eine Femina Exotica .
    Rabenschwarzes, locker aufgestecktes Haar, das eine zarte Kinnlinie betonte. Eine kleine, schmale Narbe an einer ihrer Wangen. Große grüne Augen, die aufgerissen waren vor Panik. Und ein Körper, der unter einer engen Jacke und einer nicht weniger eng anliegenden Hose beunruhigend klar erkennbar wurde.
    »Legen Sie das Buch hin und treten Sie zurück vom Schreibtisch!«, befahl er ihr.
    Ihr Blick huschte

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