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Heiß gekuesst

Heiß gekuesst

Titel: Heiß gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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wissen. »Als Schatten zurückgebracht zu werden, hat anscheinend deine Erscheinung nicht beeinträchtigt. Bei Wiedererweckung ist das wohl anders. Interessant. Ich muss Kaawa danach fragen, wenn ich sie das nächste Mal sehe. Du hast wirklich gut ausgesehen damals, Constantine. Wenngleich du Baltic natürlich nie das Wasser reichen konntest.«
    »Mein Vater hat nicht über mein Leben zu bestimmen«, fuhr Baltic ihn an. Sein Atem ging stoßweise, als er mit dem Schwert auf die menschenähnliche Zielscheibe einschlug. »Und Alexei auch nicht.«
    Ich lehnte mich an eine der Zielscheiben, um alles genau beobachten und studieren zu können.
    »Er ist unser Wyvern. Du schuldest ihm Vasallentreue«, sagte Constantine steif. »Du musst tun, was er sagt. Du
musst
dich mit der Lady treffen.«
    »Halt mir keine Vorträge, Constantine«, knurrte Baltic. Schweißtropfen glitzerten auf seiner Stirn und dem dunklen Haar auf seiner Brust. Constantine trat einen Schritt zurück, als Baltic das Schwert auf ihn richtete. »Du bist Alexeis Erbe,
nicht
der Wyvern, und ich lasse mich nicht herumkommandieren.«
    »Frieden!«, sagte Constantine und hob die Hände. »Ich bin nicht hier, um mit dir zu streiten, alter Freund. Ich wollte dich nur warnen, dass die Lady gekommen ist und Alexei von dir erwartet, dass du deine Pflicht tust und sie zu deiner Gefährtin erklärst.«
    Ich hatte mich schon gefragt, wann genau dieser Moment stattgefunden hatte – den Kommentaren nach zu urteilen, war es nicht nur vor meiner Geburt gewesen, sondern sogar noch vor der Zeit, als Baltic der Wyvern der schwarzen Drachen gewesen war –, aber als die beiden Männer sich jetzt stritten, durchzuckte mich ein Gedanke.
    »Hier geht es um die Forderung des Ersten Drachen, ich solle deine Ehre wiederherstellen, oder?«, sagte ich zu Baltic. »Es hat etwas mit den Flecken auf deiner Seele zu tun, die ich reinwaschen soll, nicht wahr? Aber das hatte doch was mit dem Tod eines Unschuldigen zu tun und …
eine
Gefährtin?
«
    Es hatte ein wenig gedauert, bis Constantines Worte mich erreicht hatten, aber dann richteten sich die Härchen in meinem Nacken auf. Ich trat auf die beiden Männer zu und blickte das frühere Bild der Liebe meines Lebens finster an, ohne mich darum zu kümmern, dass es nur eine Vision war. »Du solltest eine andere Gefährtin nehmen? Wen?«
    »Ich habe Alexei meine Entscheidung mitgeteilt«, erklärte Baltic. Er ergriff seine Tunika und wischte sich das Gesicht damit ab. Dann steckte er sein Schwert in die Scheide. »Ich habe meine Meinung nicht geändert.«
    Er drehte sich um und stapfte den Hügel zur Vorburg einer alten Steinburg hinauf, blieb jedoch stehen, als Constantine ihm nachrief: »Und was ist mit dem Ersten Drachen? Bietest du ihm ebenso die Stirn wie Alexei? Du bist sein einziger noch lebender Sohn, Baltic.«
    »Ich weiß, wer ich bin«, knurrte Baltic und ging weiter.
    »Die Lady will dich. Und es heißt, der Erste Drache will auch, dass du sie zur Gefährtin nimmst. Alexei hat es befohlen, um einen Krieg zu verhindern. Glaubst du wirklich, du hast eine Wahl?«
    Das Wort, das Baltic von sich gab, war archaisch, aber ziemlich ungezogen. Ironischerweise hatte sein gegenwärtiges Ich es vor Kurzem auch gerade von sich gegeben. Ich blickte der großen, gut aussehenden Gestalt nach, als sie in der Menge der Drachen verschwand, die ihren täglichen Geschäften nachgingen. Plötzlich lächelte Constantine. Ich kniff die Augen zusammen.
    »Warum habe ich das Gefühl, dass du etwas weißt?«, fragte ich ihn.
    Natürlich bekam ich keine Antwort. Schmunzelnd ging er ebenfalls auf das Schloss zu und ließ mich auf dem Übungsplatz zurück.
    »Wer war sie?«, brüllte ich ihm nach. »Wer zum Teufel war sie?« Natürlich antwortete mir niemand. Verdammtes Pack.
    »Nun, ich bleibe jetzt nicht brav hier stehen, ohne über wichtige Episoden aus der Vergangenheit aufgeklärt zu werden. Ich habe es satt! Ich werde herausfinden, was hier vor sich geht, und wenn es mich umbringt. Wieder einmal. Aber das passiert sowieso nicht. Ach, zum Teufel, jetzt rede ich auch noch mit mir selbst, während ich in einer Vision bin. Wirklich erbärmlich!«
    Ich blickte mich um und versuchte herauszufinden, wo ich mich genau befand. An den Blättern auf den Bäumen erkannte ich, dass es in der kleinen Stadt am Hügel unter mir Herbst war. Hinter mir war ein großer Erdhügel, oben abgeflacht, mit einem kreisförmigen Stein und einem Holzturm, umgeben von einer hohen

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