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Heiß gekuesst

Heiß gekuesst

Titel: Heiß gekuesst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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Holzpalisade. »Eine Turmhügelburg«, murmelte ich und durchforstete meine lückenhafte Erinnerung nach der Zeitperiode für diese Bauten.
    Aber mir fiel lediglich ein, dass ungefähr über hundert Jahre vor meiner Geburt so gebaut worden war. Ich holte tief Luft und marschierte ebenfalls zur Burg hoch, wobei ich automatisch allen Personen und Gefährten auswich, die gar nicht wirklich vorhanden waren. Dabei schimpfte ich erbittert über die Drachen und ihre Sturheit, vor allem, was einen gewissen Drachen mit ebenholzschwarzen Augen betraf.
    Die Burg war nichts Besonderes, nicht annähernd so prächtig, wie das steinerne Schloss meines Vaters gewesen war. Ich blieb vor der Tür zum Hauptturm stehen und überlegte, wer wohl hier residieren mochte. »Es müssen schwarze Drachen sein, weil Constantine Alexei erwähnt hat. Und Baltic war noch nicht sein Erbe. Das bedeutet, dass er wahrscheinlich mit den anderen Soldaten und unverheirateten Männern zusammen in der Garnison schläft.«
    Als ich ein Kind war und bei den Menschen lebte, die ich für meine Familie hielt, war es meiner Schwester und mir streng verboten, auch nur die Fußspitze in die Unterkünfte der Soldaten zu setzen. Wie oft haben wir abends im Bett darüber spekuliert, was wohl im verbotenen unteren Teil der Burg vor sich ging, aber ein gesunder Respekt vor unserer Mutter hielt uns davon ab, diesen verlockenden Ort zu erkunden.
    Später, als Baltic und ich uns endlich gefunden hatten, und er Dauva (seine Festung in Lettland) gebaut hatte, blieb ich aus Gewohnheit den Quartieren der Männer fern. Natürlich hätte ich als Baltics Gefährtin das Recht gehabt, sie zu besuchen, aber es war mir nie in den Sinn gekommen, gegen die Regeln zu verstoßen und einen solchen Ort aufzusuchen. Meine Erziehung hielt mich davon ab.
    »Wir haben es weit gebracht, Baby«, sagte ich zu mir, als ich durch den unteren Teil der Burg schlenderte und mich interessiert umsah. Überall lagen Strohsäcke, auf denen Kleidungsstücke und Teile der Rüstung verstreut waren. Ein paar Männer schliefen, andere würfelten, und weiter hinten in dem verrauchten, schlecht beleuchteten Raum hockten ein paar von ihnen an den Kohlebecken. Sie hielten Trinkbecher in der Hand und unterhielten sich leise. »Das ist jetzt ein klein wenig enttäuschend«, sagte ich zu den Visionen der Drachen aus der Vergangenheit. »Wo sind denn die nackten Männer, die all die schrecklich unmoralischen Dinge tun, von denen meine Mutter immer geredet hat? Wo sind die Marketenderinnen, die es lustvoll mit den Männern treiben? Wo sind die Orgien?«
    »Die Menschenfrau, die dich großgezogen hat, hatte keine Ahnung von den Drachen«, sagte eine laute Stimme hinter mir.
    Ich fuhr herum. Baltic – mein Baltic – stand in der Tür, die Hände in die Hüften gestemmt.
    »Ach, du bist also zurückgekommen? Ich wusste, dass du dich nicht von der Vergangenheit fernhalten kannst.«
    Bei meinem neckenden Tonfall verdrehte er die Augen und trat zu mir. »Ich bin zu dir gekommen, weil du mich nicht begleitet hast, wie es sich für eine Gefährtin geziemt.«
    »Oh, oh. Und, welcher Strohsack war deiner?«
    »Warum interessiert dich das?«
    Ich lächelte ihn an. »Ich möchte sehen, wo du dich nachts schlafen gelegt hast.«
    »Warum?«, fragte er noch einmal.
    »Weil es etwas aus deiner Vergangenheit ist. Hier hast du nackt gelegen und geschlafen und hattest schmutzige Gedanken. Und da wir gerade von schmutzigen Gedanken sprechen, wer ist denn diese Frau, die du zur Gefährtin nehmen solltest?«
    Er ergriff meine Hand und zog mich tiefer in den Raum, wo eine Bretterwand einen Schlafbereich abtrennte, der für eine gewisse Privatsphäre sorgte, auch wenn es kein abgeschlossenes Zimmer war. »Ich habe nicht bei den anderen geschlafen. Ich hatte meinen Platz hier.«
    »Wegen deines Vaters?«
    Er nickte. Ich setzte mich auf das lange, schmale Bett und blickte mich um, wobei ich ein wenig auf und ab hüpfte.
    »Du hattest ein richtiges Bett, mit Federn! Ist das die Truhe, die in Dauva gestanden hat?«
    »Ja. Bist du fertig? Ich möchte in den Pub zurückkehren. Ich habe eine Menge zu tun.«
    Ich ließ meine Hand unter das Bärenfell auf dem Bett gleiten und stützte mich auf die Ellbogen. »Hattest du in diesem kleinen Zimmer hier Mädchen bei dir, mein Liebster?«
    Ich sah ihm an, dass er am liebsten wieder die Augen verdreht hätte, aber er zog nur die Augenbrauen hoch. »Willst du wissen, wie viele Geliebte ich vor dir

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