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Heiße Höschen - Kaltes Blut

Heiße Höschen - Kaltes Blut

Titel: Heiße Höschen - Kaltes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sie umgebracht !« Ihre Stimme kehrte zu normalem Konversationston zurück:
»Ralph war der erste, und bei ihm ging’s ganz leicht. Ich hab ihn tüchtig zum
Trinken animiert, und als wir dann eine kleine Spazierfahrt im Wagen machten,
schlief er ein. Und er schlief immer noch, als ich das Auto über die Klippe
schob .«
    »Und wie bist du ungesehen die
fünf Meilen nach Palm Beach zurückgekommen ?« fragte
ich.
    »Zu Fuß«, erklärte sie
sachlich. »Es war dunkel, ich trug eine lange schwarze Perücke und eine Brille
ohne Gläser. Also war’s ziemlich egal, ob sich jemand an diese Frau erinnerte .«
    »Bei Kevin ?« fragte ich mit trockenen Lippen.
    »Ach, es hat mir weiter nichts
ausgemacht, als ich Sonia bei ihm im Bett fand, denn wir hätten ja sowieso
niemals heiraten können. Aber es war ein guter Vorwand für einen hitzigen und
tränenreichen Streit — und eine Versöhnung mit vielen Küssen und Drinks. In
dieser Nacht war ich wirklich hemmungslos. Ich tanzte nackt durch alle Zimmer,
ließ mich von ihm jagen, bis hinaus auf den Balkon. Ich war der Stier und er
der Torero, redete ich ihm ein. Dann lehnte ich mich rücklings ans
Balkongeländer und forderte ihn zum Gnadenstoß auf. Aber im letzten Moment
duckte ich mich, und sein eigener Schwung warf ihn schon halbwegs übers
Geländer; ich mußte ihn nur an den Beinen packen und ganz hinüberkippen .«
    »Wieso warst du dann am
nächsten Morgen ganz zerkratzt und blau geschlagen ?«
    »Er hat geschrien«, sagte sie
kalt.
    »Das hat dich doch nicht so
zugerichtet ?«
    »Er schrie, als er übers
Geländer fiel, und dann noch die ganze Zeit, bis er unten im Hof aufschlug .« Sie zog einen Schmollmund. »Ich dachte, es würde ihn
trösten, wenn ich auch ein bißchen leiden mußte. Vielleicht half das sogar auch
gegen seine Schreie in meinem Kopf? Deshalb habe ich mich selbst so zugerichtet .«
    »Warum mußtest du sie alle
umbringen, Marcia ?«
    »Weil meine Mutter doch eine
Hexe war. Das hat sie mir alles erzählt, als ich noch klein war — sieben, oder
vielleicht acht? Aber es war ein ganz heiliges Geheimnis, und wenn ich jemals
darüber sprach, mußte ich noch in derselben Nacht blauschwarz werden und
sterben. Alle haßten meine Mutter — die Starken — , weil sie reich war.
    Dauernd wollten sie sie um ihr
Geld bringen, deshalb hat sie es an einen sicheren Ort verwünscht, wo ich es
holen konnte, wenn ich groß war. Dieser Ort hatte einen komischen Namen — Testament
— ganz einfach. Und sie mußte noch ein paar andere Sachen dazu tun, damit
niemand merkte, was das wichtigste war. So Sachen wie, daß ich verheiratet sein
mußte, ehe ich erben konnte — und am raffiniertesten war die Bedingung, daß ich
mich genauso verrückt stellen mußte, wie es die anderen alle waren. Normale
Leute sind sehr selten, sagte Mutter, und sie kannte nur zwei: sich selbst und
mich .«
    »Ich begreife immer noch nicht,
warum du sie umbringen mußtest, Marcia .«
    »Ich sag’s dir doch !« fuhr sie mich heftig an. »Diese Eheklausel, die Mutter
ins Testament geschmuggelt hat, war doch nur ein Trick :, um die Leute irrezuführen. Wenn ich es wirklich bis zum Heiraten hätte kommen
lassen, wäre alles hinfällig und das Testament gänzlich ruiniert gewesen. Und
überhaupt — Hexen sind was Besonderes! Mutter hat gesagt, daß sie alles tun
können, wofür die anderen, verrückten Leute sonst schwer bestraft werden; uns
aber kann niemand was anhaben .«
    »Aber warum wolltest du denn
auch mich umbringen ?« fragte ich. »Du wußtest doch,
daß wir in Wirklichkeit gar nicht heiraten wollten .«
    In ihrem Gesicht begann es zu
arbeiten; ein nervöser Tick verzerrte ihre Wange, und ein Beben schüttelte
ihren Körper. »Ich weiß nicht mehr«, stieß sie hervor. »Und jetzt ist es egal,
macht keinen Unterschied mehr .« Sie fuhr herum und
stand mir am Bett direkt gegenüber. »Du verfluchter Intrigant, du !« kreischte sie mich an. »Warum mußt du mir immer alles
ruinieren? Das alles hätte unwichtig bleiben können, wenn du Idiot nur deinen
elenden Mund gehalten hättest, anstatt dauernd davon zu reden !«
    Das krampfartige Beben wurde
jetzt heftiger und mußte ihr Schmerzen bereiten, denn sie begann zu schreien.
Ich trat um das Fußende auf sie zu, mit der vagen Idee, daß es vielleicht
helfen würde, sie warm zuzudecken. Als ich bis auf anderthalb Schritt heran
war, nahm sie plötzlich wieder Notiz von mir.
    »Komm mir nicht in die Nähe !« schrie sie so gellend, daß mir

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