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Heiße Höschen - Kaltes Blut

Heiße Höschen - Kaltes Blut

Titel: Heiße Höschen - Kaltes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Ich warne Sie zum letztenmal ,
Marcia Burgess. Ich habe noch nicht mal richtig angefangen !«
    »Und ich werde dafür sorgen,
daß du morgen alles wieder aufräumst«, fauchte sie. »Und zwar jedes an seinen
alten Platz!«
    »Ach, sei still«, schnarrte
ich, denn endlich hatte ich gefunden, was ich suchte: den breiten Ledergürtel
vom letztenmal , mit der schweren Silberschließe.
Genießerisch ließ ich ihn der ganzen Länge nach durch die Hand gleiten.
    Dann fuhr ich plötzlich zum
Bett herum — schnell genug, um ihre Augenlider diese letzten drei Millimeter
herunterklappen zu sehen. Verstellung half ihr nun auch nichts mehr, dachte ich
ingrimmig. Und auch nicht die Kalte-Fisch-Taktik. Zum Teufel, wer konnte schon
einem Lederriemen gegenüber distanziert bleiben? Ich packte sie an den
Schultern, rollte sie auf den Bauch, während sie sich immer noch scheintot
stellte. Aber als ich mit diesem Altweibernachthemd aufräumte, entschlüpfte ihr
doch ein erschrockener Japser. Doch das war nichts gegen die Quietscher, als
ihr kleines rundes Hinterteil unter dem Gürtel zu seiner angestammten Wärme und
Rosatönung zurückfand.
    Dann ließ ich mich neben sie
auf die Bettkante sinken und wartete, bis ihr Gestöhn und Gejammer so weit
abgeklungen war, daß sie meine Worte hören konnte.
    »Na ja, selbst wenn es auch ein
bißchen brennt«, sagte ich voll des Mitgefühls, »die Sache ist es wert. Ich hab
im ganzen Leben noch nichts Schöneres gesehen — so glühend warm und feuerrot !«
    Langsam rollte sie sich auf den
Rücken und japste nur noch einmal auf, als ihr Gewicht vorübergehend den Effekt
erhöhte; mit schmollend vorgeschobener Unterlippe blickte sie zu mir auf.
Lässig hob sie die rechte Hand und grub die Finger in die Haare auf meiner
Brust.
    »Glühend warm und feuerrot«,
sagte sie leise. »Das hast du dir gut gemerkt, du gemeiner, brutaler Verräter !«
    Dann packten die an meiner
Brust vergrabenen Finger fester zu, und mit einem plötzlichen, heftigen Ruck
zog sie mich zu sich hinunter.
     
     
     

11
     
    Plötzlich war ich wach — aus
keinem ersichtlichen Grund. Das Zimmer lag im Dunkeln, keiner absoluten
Dunkelheit, aber das war kein Trost, wenn man nicht die Hand vor Augen sehen
konnte. Ich tastete mit der linken auf dem leeren Platz neben mir herum, wo ich
von rechts wegen auf warme weiche Rundungen hätte
stoßen sollen. Dann spürte ich in der Dunkelheit am Fuß des Bettes eine
Bewegung. Obwohl sich mir die Haare sträubten, versuchte ich, meinen
Atemrhythmus zu beherrschen. Kurz darauf bewegte es sich wieder, diesmal näher,
kam am Bett entlang auf mich zu. Ich zählte bis drei und warf mich zur Seite,
über die andere Bettkante hinaus; im Augenblick, als ich mit den Füßen auf den
Boden schlug, hörte ich ein leichtes dumpfes Plumpsen vom Kopfende. Ich tastete
auf der Nachttischplatte herum, bis ich den Lichtschalter fand, und das leise
Klicken, mit dem die Lampe anging und das Zimmer in weiches Licht tauchte,
schien mir der schönste Klang zu sein, den ich je gehört hatte.
    Marcia stand an der anderen
Seite des Bettes, vom milden Schein der Nachttischlampe überflutet. Ihre Augen,
unnatürlich geweitet, starrten wie gebannt auf einen Punkt. Ich wandte den Kopf
und entdeckte, was sie so faszinierte. Der Griff eines Brotmessers ragte mitten
aus dem Kopfkissen hervor, das eben noch mein Haupt beherbergt hatte. Ich
schluckte krampfhaft, weil mein Magen mir plötzlich zum Hals heraus wollte.
    Ich hatte keine Ahnung, wie
lange wir beide schweigend dastanden — Marcia von dem im Kissen vergrabenen
Messer wie hypnotisiert und ich von ihr. Endlich richtete sie sich auf und
schüttelte sich.
    »Es konnte doch nicht
schiefgehen ?« flüsterte sie wie zu sich selbst. »Oder
gehört das alles zu ihrem Plan ?«
    »Marcia...« Ich wollte es leise
sagen, aber meine verkrampften Stimmbänder schossen den Namen ab wie eine
Platzpatrone.
    Sie wandte den Kopf und sah
mich an; ich konnte die nackte Angst in ihren Augen aufsteigen sehen. »Nein,
nein !« wimmerte sie und schüttelte wie besessen den
Kopf. »Das geht nicht! Du bist doch tot !«
    »Marcia«, versuchte ich es
wieder, und diesmal gelang mir der sanfte Ton besser, »Marcia, hör mir zu...«
    »Nein!« Ihr Kopfschütteln wurde
noch wütender. »Ich höre auf keinen von euch. Ihr seid alle tot, verstanden ?« Ihr Ton verwandelte sich in einen rhythmischen Singsang.
    »Drei schöne junge Freier /
feierten Hochzeitsnacht / da kam der Totenvogel / und hat

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