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Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis

Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis

Titel: Heiße Nacht, Sueßes Gestaendnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rice
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stand. Eva betrieb eine erfolgreiche Internetplattform für Ahnenforschung. Sie war klug und extrem rational und vernünftig. Deshalb hatte sie sich auch mühelos dieses perfekte Leben erschaffen können: mit einem umwerfend tollen Ehemann, der sie vergötterte, und einem entzückenden Baby.
    Tess’ negative Gedanken kamen endlich zum Stillstand. Sie glaubte kaum, dass sie es in diesem Augenblick ertragen könnte, den kleinen Carmine zu sehen. Später vielleicht. Hastig sah sie auf ihre Uhr. Nein, nein, halb so schlimm. Wahrscheinlich machte Carmy sowieso gerade seinen Mittagsschlaf. Eva achtete bei ihrem Sohn auf eine strenge Routine, das wusste Tess.
    Noch einmal streckte sie den Rücken durch und stöhnte, als sie hinter der Tür Schritte hörte. Es wurde aufgeschlossen, die Tür schwang auf, und Tess’ Blick landete sofort auf dem knuffigen Mondgesicht von Baby Carmine. Die runden Bäckchen waren prall und rosig, und die weichen, braunen Locken standen in alle Richtungen von seinem Kopf ab.
    „Tess! Hi! Ach, du meine Güte, wir waren doch wohl nicht zum Mittag verabredet? Muss ich total vergessen haben.“
    Tess hörte ihre Freundin zwar sprechen, aber sehen konnte sie nur diesen winzigen, perfekten Menschen in ihren Armen. Und dann grinste Carmine und winkte mit seinen weichen Ärmchen – so wie er es immer tat, wenn er sie erblickte. Er quiekte laut, und in dieser Sekunde war es um sie geschehen.
    Tess stellte ihr Geschenk auf dem Küchentresen ab, während Eva ihren Sohn in der Babywippe anschnallte. Sie zog eine Spieluhr auf und kicherte, als Carmine mit den Armen Bewegungen wie ein Sumoringer machte.
    „Sieh ihn dir an! Hellwach nach nur zwanzig Minuten Nickerchen!“ Eva hob streng einen Zeigefinger. „Dein Daddy wird nachher ein ernstes Wörtchen mit dir reden, Freundchen.“
    „Ich wollte das hier nur schnell vorbeibringen. Sozusagen als Renovierungsgeschenk oder verspätetes Einzugsgeschenk für euch beide. Tja, und dann muss ich auch schon wieder …“ Tess suchte nach einer Ausrede, und gleichzeitig stiegen Tränen und Übelkeit in ihr hoch.
    Reiß dich zusammen, Tess! ermahnte sie sich. Bitte! Es ist nur ein Zellklumpen, mehr nicht. Kein Baby. Es darf kein Baby sein!
    In ihr fühlte sich alles taub an, und Eva machte ein besorgtes Gesicht.
    „Tess, was ist denn los? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen.“
    Stumm ließ Tess sich auf einen der Küchenstühle fallen. Ihr Fluchtgedanke wurde von dem Wunsch verdrängt, sich endlich jemandem anvertrauen zu können. Sie sehnte sich nach Verständnis und Rat, um eine Antwort auf die Frage zu finden, vor der sie so viel Angst hatte.
    „Ich bin schwanger.“ Ihre Hände zitterten, und sie verschränkte die Finger schnell miteinander.
    Eva setzte sich neben sie. „Ich würde dir ja gratulieren, aber du siehst nicht gerade so aus, als freust du dich. Wann ist es denn passiert?“
    „Vor sechs Wochen. Auf den Tag genau. In der Nacht, nachdem Dan mich verlassen hat.“
    „Verstehe. Nicht gerade das beste Timing“, sagte Eva vorsichtig und seufzte. „Hast du Dan schon davon erzählt? Ich meine, von dem Baby?“
    „Es ist doch gar kein Baby“, erwiderte Tess automatisch, obwohl ihr Selbstbetrug längst aufgeflogen war. Zellklumpen , so ein Blödsinn! „Und es ist nicht von ihm.“
    „Aha.“ Ihre Freundin blieb erstaunlich ruhig und wartete ab.
    „An dem Tag war Julie krank und bat mich, sie bei dem Event von Galloway zu vertreten. Das war die Gelegenheit, vielversprechende Kontakte zu knüpfen, also konnte ich schlecht Nein sagen.“ Ihr fiel auf, wie verzweifelt sie sich zu rechtfertigen versuchte. Warum eigentlich? Eva würde sie sicherlich nicht verurteilen. „Ich stand praktisch noch unter Schock wegen der Sache mit Dan. Und auf der Abschlussfeier nach der Veranstaltung hat mich dieser Typ angebaggert. Aber richtig, nach allen Regeln der Kunst. Und ich bin darauf eingestiegen.“
    Sie schloss kurz die Augen und stellte sich vor, wie Nathaniel Graystone sie an jedem Abend angesehen hatte. Ihr wurde heiß. „Jedenfalls war er sexy, einfach umwerfend und so stark auf mich fixiert, dass ich gar nicht anders konnte, als darauf abzufahren.“ Erst jetzt merkte sie, wie fassungslos ihre Freundin sie anstarrte. „Nach gut zwei Stunden flirten, knutschen und verführen … haben wir es dann getan.“ Sie schluckte und war nun doch etwas peinlich berührt. „In der Vorratskammer.“
    „Verstehe“, wiederholte Eva tonlos.
    „Er

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