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Heiße Schatten

Heiße Schatten

Titel: Heiße Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ambers
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nicht.
    »Die Ausstattung Ihrer Jacht entspricht nicht dem, was ich für eine kreative Küche erwartet habe. Das Ganze passt eher zu … einer Art Kochkunst mit doppeltem Boden. Verstehen Sie, was ich meine? Wie auch immer, ich weiß nicht, ob es das ist, was Sie wollen.«
    Vor meinem inneren Auge sehe ich wieder die Qantara, die Bar, die Lounge und stelle mir Konstantin darin vor, mit Platten und Tellern meines Essens. Das Bild stimmt nicht. Ich habe ihm eine ehrliche Einschätzung gegeben. Im schlimmsten Fall habe ich heute ein Glas Champagner mit einem attraktiven, reichen Mann getrunken und werde mir morgen eben wieder einen neuen Job suchen müssen. Und einen neuen Chef. Ich spüre Bedauern. Schade. Ich hätte gerne mehr von ihm erfahren. Hätte gerne mehr Zeit mit ihm verbracht. Er interessiert mich. Ich will ihm gefallen. Ach, Valerie, sei doch ehrlich , meldet sich meine vorlaute, aber ehrliche innere Stimme. Du willst mit ihm ins Bett. Ich nehme noch einen Schluck, dann noch einen großen. Das kann ich mir jetzt wohl abschminken. Das Glas ist leer. Ich erwidere seinen Blick. Diese Augen!
    Und seine Hände! Mit einer dezenten Bewegung bedeutet er dem Kellner, mir ein weiteres Glas zu bringen. Wäre nicht sein scharfer, musternder Blick gewesen, hätte ich ihm die ruhige Haltung abgekauft. Er kommt mir vor wie ein Panther, der scheinbar entspannt auf seinem Ast liegt und doch jederzeit bereit ist, die Beute anzuspringen.
    Auf meinen Lippen spüre ich die Feuchtigkeit des Champagners. Wie sich seine Lippen wohl auf meinem Mund anfühlen würden? Hart und rau, aber trotzdem sanft? Unpassenderweise ergreift meinen Körper eine prickelnde Spannung, die sich über die Arme und Brüste bis zu meinem Hals ausbreitet. Er lässt mich nicht aus den Augen, ich ihn aber auch nicht. Er wartet immer noch darauf, dass ich seine ursprüngliche Frage beantworte.
    Ich gebe mir einen Ruck. »Ich sehe jemanden, der viel Sonne und Schatten gesehen hat, der wachsam ist. Sie haben die Hände und Schultern eines Mannes, der nicht nur am Schreibtisch sitzt. Jemand, der selber zupacken kann, der ungern loslässt, der wahrscheinlich mehr von der Welt kennt als Hamburg. Es tut mir leid, Konstantin, aber Ihre Küchenausstattung entspricht Ihnen nicht, egal, wie elegant die Wandverkleidung die Möglichkeiten begrenzt. Sie schränken sich selber ein, wenn Sie mich einschränken. Sie brauchen Freiheit, Überraschungen, Ferne, Hitze und Kälte, also all das, was für Sie steht!«
    Nachdenklich schwenkt er sein Glas, einen Moment lang blickt er wie in weite Ferne an mir vorbei. Ist da ein Schatten von Melancholie? Bevor ich den Eindruck greifen kann, strafft er sich, der ganze Körper signalisiert wieder volle Aufmerksamkeit. Mein Gott, ist der Mann attraktiv. Genau unter seinem Kragen sind ein paar Haare zu erkennen. Wie er wohl ohne Hemd aussieht? Ich stelle mir vor, es langsam zu öffnen und mit der Zunge dem Weg der Knöpfe zu folgen. Wie er wohl schmeckt?
    »Was mögen Sie ?«, gibt er mir meine Frage zurück.
    Mir steigt das Blut in den Kopf. »Ich mag, was ich selber noch nicht kenne. Gerichte, die ein Thema haben, die sich beim Kochen oder Backen selber entwickeln. Ich mag Neues schaffen, Kontraste und Kombinationen, die unerwartet sind und fröhlich machen. Ich mag frechen Humor beim Essen.«
    »Geben Sie mir ein Beispiel.«
    Ich denke kurz nach. Nun ja, so leicht will ich es ihm nun auch nicht machen. Ich möchte ihn kennenlernen und seine Fantasie einbeziehen.
    »Nehmen wir doch einfach mal ein Steak«, gehe ich in die Offensive. »Wie mögen Sie Ihr Steak?«
    Jetzt habe ich sein Interesse, er spielt das Spiel mit. Konstantin lehnt sich nach vorne und stupst seine Fingerspitzen aneinander. Ich hätte diese Hände jetzt gerne auf meinen Brüsten, stelle ich fest. Oder weiter unten, mit den Fingerspitzen sanft auf mir tippelnd, so wie sie jetzt aneinanderstoßen. Den Bauch hinunterfahrend, zumindest noch ein Stückchen …
    Er blickt mich fest an: »Ich mag es außen kross, sodass man ein scharfes Messer braucht, um durch die Oberfläche zu stoßen. Darunter weich, nass und rosig, sehr heiß.« Er sieht mich mit der Schärfe des beschriebenen Messers an. Macht er eine Kunstpause? Spielt er etwa mit mir? Dann führt er aus: »Dazu grober bunter Pfeffer und Meersalz, das man mit den Fingern in das geschnittene Fleisch reiben kann, sodass der Saft bis auf den letzten Tropfen aufgesaugt wird.«
    Ich lehne mich zurück, beeindruckt und

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