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Heiße Sonne der Verfuehrung

Heiße Sonne der Verfuehrung

Titel: Heiße Sonne der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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herunterzulassen?« Ran hatte große Lust ihn zu schütteln, und Shokai spürte das.
    »Sein Gesicht war bedeckt. Jemand Falschen anzuklagen würde für den Mörder die Freiheit bedeuten!«, fauchte Shokai, dann beruhigte er sich jedoch wieder. Er war einen Moment lang still, und Ransom wollte gerade schon gehen, als der alte Mann aufschaute; Reue zeigte sich auf seinen Gesichtszügen. Als er dann redete, klang seine Stimme müde und angegriffen. »Zwei Jahrzehnte lang frage ich mich nun schon, warum der Barbar sie schutzlos zurückgelassen hat, wo er doch die Gefahr gekannt haben muss?« Sein Tonfall verhärtete sich und klang vorwurfsvoll. »Und warum ist er nicht zurückgekehrt, um sein einziges Kind zu suchen?«
    Ran verstand die Last, die Shokai tragen musste, indem er Aurora auf ihrer Suche nach einem Mann begleiten musste, der womöglich ihre Mutter getötet hatte. Es war genau so, wie Ran es befürchtet hatte, als sie ihm zum ersten Mal ihre Geschichte erzählte. Er schloss kurz seine Augen, betete, dass es nicht wahr war und dass ihr Vater sich nicht in der Nähe aufhielt.
    Es würde sie vernichten, wenn sie erführe, dass er in ihrer Nähe war und sich nicht zu erkennen gab.
     
    Aurora saß neben Dahrein und machte die letzten Stiche an einer Puppe, die mit starken Kräutern gefüllt war und die sie dann unter sein Kopfkissen steckte. Sie summte leise ein Schlaflied, während er sich im Bett hin und her wälzte. Sie goss eine dunkle Flüssigkeit in eine Tasse und gab Wasser hinzu, hielt seinen Kopf und zwang ihn, in kleinen Schlucken davon zu trinken, wodurch er sanft in die schmerzlose Leere zurückgeschickt wurde. Ständig schaute sie nach seiner Wunde, erneuerte den Umschlag und betete, dass sie es geschafft hatte, die Wunde zu reinigen.
    Sie spürte, dass noch jemand anwesend war und schaute auf. Connor Lockewood starrte durchs Fenster, seine Unterarme auf dem Sims abgestützt.
    »Guten Tag, Lockewood«, begrüßte Aurora ihn und nickte. Sein Blick fiel kurz auf ihr Amulett; es schien sich zu erwärmen.
    »Ihr habt eine gute Hand, was das Heilen angeht«, machte er ihr ein Kompliment, wobei er auf den Jungen schaute.
    »Er ist ziemlich robust.« Sie tränkte ein Tuch und legte es auf Dahreins Stirn. »Aber solche Qualen hat er einfach nicht verdient«, fügte sie hinzu, ihr Gesicht von Kummer gezeichnet.
    »Ihr wisst, dass der Captain mich verdächtigt, meine Hand dabei im Spiel gehabt zu haben?«
    »Ja.« Sie weichte das Tuch erneut ein. Seine Anwesenheit erweckte die seltsamsten Gefühle in ihr … als ob er eigentlich nicht so nahe bei ihr sein wollte. »Warum warst du in der Nähe der Bucht, Lockewood?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ein Gespür für Schwierigkeiten, vermute ich.«
    Sie sah auf. »Sie zu verursachen oder zu verhindern?«
    Noch bevor er darauf eine Antwort geben konnte, wurde die Tür energisch aufgerissen. Aurora drehte sich um, und Connor schaute auf, als Ransom in den Raum trat.
    Rans Blick schoss zwischen den beiden hin und her und blieb dann auf Aurora gerichtet.
    »Du siehst müde aus, Liebes.«
    Lockewoods grüne Augen verengten sich und blickten von einem zum anderen.
    »Ein klein wenig.« Sie erhob sich und ging zu ihm hin. »Ich muss noch nach deiner Mutter schauen.«
    Er hinderte sie jedoch daran, um ihn herumzugehen. Aus dem Augenwinkel heraus sah er, dass Lockewood wieder ging, und er sah außerdem, dass Aurora sein Fortgehen spürte. »Sie schläft nun ohne Schmerzen, Liebes. Ich habe mit ihr gesprochen«, versicherte er ihr.
    »Und Rachel?«
    »Hat seit dem letzten Abend ihr Zimmer nicht mehr verlassen.«
    Aurora nickte. »Ich muss mit Shokai reden. Nein, halt mich nicht davon ab, Ransom. Komm von mir aus mit, wenn du unbedingt willst; ich werde jedenfalls zu ihm gehen.«
    Ran zog sie in seine Arme, drückte sie eng an sich und presste seine Lippen auf ihren Kopf. Sie hatte Fragen, die nur Shokai beantworten konnte, über ihre Mutter zum Beispiel, die sie nie richtig gekannt hatte, und das konnte er ihr nicht verweigern.
    »Lass mich erst jemanden finden, der bei Dahrein bleibt, dann werde ich mit dir kommen.«
    »Aber schnell«, willigte sie ein und erwiderte seinen Blick. »Ich weiß nicht, warum, aber hier stimmt so ziemlich alles nicht.« Sie schaute zum leeren Fenster hinüber und legte ihre Stirn leicht in Falten.
    Lockewood verheimlichte etwas Schwerwiegendes, aber Aurora konnte nicht sagen, was. Da war eine Barriere zwischen ihr und seinen Gefühlen, stark

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