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Heiße Sonne der Verfuehrung

Heiße Sonne der Verfuehrung

Titel: Heiße Sonne der Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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von seiner kostbaren Zeit gekostet, die er so dringend benötigte, um den Rest seiner Crew zu finden. Nachdem sie während eines Gefechtes mit Salé-Piraten gefangen genommen und zu Sklaven gemacht worden waren, waren sie wie Reis im Meer über das ganze Osmanische Reich verstreut worden. Es würde Wochen, vielleicht sogar Monate dauern, sie alle zu finden. Und nun konnten sie den Überraschungseffekt nicht länger zu ihrem Vorteil nutzen. Rans Feinde würden jetzt vorbereitet sein. Wenn der Sultan erst entdeckte, dass er seine Gefangene befreit hatte, so würde der hinterlistige Bastard ihre Rückgabe fordern.
    Oder Ransoms Kopf.
    Verflucht und zugenäht, er hätte in dieser Nacht allein bleiben sollen!
    Ihr Beutel schlug im Gleichtakt mit seinen Schritten gegen die Rückseite seiner Waden. Ran wusste, dass es ihr sehr unangenehm sein musste, so entwürdigend behandelt zu werden.
    »Glaubt Ihr vielleicht, ich könnte nicht aus eigener Kraft laufen?«, brachte sie mit keuchender Stimme hervor.
    Ran bemerkte, dass ihr Akzent stärker wurde, wenn sie verärgert war.
    »Ihr wiegt nichts, und Eure Schwäche würde uns nur Zeit kosten«, erwiderte er und warf sie dann herzlos wie einen Sack Getreide auf seine Schulter. Er hörte, wie ihr der Atem stockte. Sie krallte sich an seinem Hemd fest und murmelte irgendetwas über seinen Mangel an Mitgefühl für diejenigen, die ein »kleines bisschen« kleiner waren als er. Ihrer unanständigen Position zum Trotz arbeiteten ihre Hände sich seinen Rücken hinauf, wodurch sie sich aufrecht drücken konnte.
    »Es ist ganz schön gefährlich, so weit vom Boden entfernt zu sein«, bemerkte sie zynisch.
    Ran schaute auf, und ein widerwilliges Lächeln breitete sich über sein Gesicht. Ihre Augen abschirmend, als ob das Licht der Fackeln zu hell wäre, ließ sie ihren Blick über die Umgebung wandern, wie eine Krähe von ihrer Stange oben auf dem Besanmast. Eine Verwahranstalt, dachte er, wäre wirklich der einzig richtige Aufenthaltsort für dieses Mädchen.
    Sie schaute zu ihm herunter. Ihr energiegeladenes Lächeln brachte Ran dazu, seine Schritte zu verlangsamen. Sein Blick schnellte zu den rundlichen Brüsten, die sich in seiner Augenhöhe befanden, und plötzlich reizte es ihn, diese Pracht unter seinen Handflächen zu spüren. Als er seinen Griff lockerte, sodass sie tief genug hinunterglitt, um ihm in die Augen schauen zu können, vermittelte der köstliche Druck ihres Körpers Ran einen Eindruck ihrer üppigen Figur. Geformt wie die Sanduhr eines Schiffes war sie verschwenderisch reif und voll, und zwar an genau den Stellen, an denen die meisten Frauen von ihrer kleinen Statur nichts als Knochen waren. Und unter dem Totenhemd war sie tatsächlich splitternackt.
    »Ihr habt Eure Männer hinter Euch gelassen, Sir«, teilte sie ihm mit und schlang ihre Arme um seinen Nacken, als ob sie alles andere, nur keine Fremden wären. Sein Blick fiel kurz auf das Amulett, das an einer Schnur um ihren Hals hing.
    »Das passiert öfter.« Er blieb stehen. Der Duft von warmen Gewürzen und zerstoßener Minze auf feuchter Haut umhüllte ihn und ließ berauschende Bilder entstehen, die er jedoch keine Zeit hatte zu betrachten. Verdammt. Am besten ist es, sie zu ignorieren, beschloss er. Dann lief er weiter, konzentrierte sich auf seine Schritte. Eine steile Treppe führte hinauf in den nächsten Gang. Wie zur Verspottung seines Entschlusses bemerkte Ran intensiv ihr Starren. Er glaubte zu spüren, dass sie lächelte. Wirf das Mädchen bei der erstbesten Gelegenheit zur Freiheit ab und fahre mit deinen Angelegenheiten fort, dachte er und widerstand dem Versuch, ihr in ihre blauen Augen zu schauen.
    Aurora begrüßte das Gefühl, das ihr die starken Arme ihres Retters vermittelten. Trotzdem spürte sie aber auch, dass er fest entschlossen war, sie fortzuschicken. Das wäre nicht gut, dachte sie, als er die Treppe zwei Stufen auf einmal nehmend hinaufstieg. Das war nun einmal so.
    In ihren Träumen vor der Sommersonnwende hatte Aurora ihn nämlich gesehen. Nun, eigentlich hauptsächlich seine Augen: dunkel und geheimnisvoll wie der Rest von ihm war. Dieser Mann war zweifelsohne ein erfreulicher Anblick. Er war langgliedrig und muskulös, sein Gesichtsausdruck war grüblerisch, seine Gesichtszüge scharf geschnitten. Sein welliges braunes Haar, das sie an den satten Farbton frisch umgegrabener Erde erinnerte, fiel ihm bis auf die Schultern. Eine flüchtige Regung erhitzte ihren Körper und sie

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