Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
Vom Netzwerk:
getan?«
    Ihre Fragen ignorierend drehte er sie um, um sich ebenfalls ihren Rücken anschauen zu können. »Wie fühlst du dich? Bist du getroffen worden?«
    »Nein, ich bin in Ordnung.«
    »Fühlst du dich schwindelig? Ist deine Kehle trocken?«
    »Ransom!« Er war erschrocken, das hatte sie fassungslos gemacht.
    Einen Herzschlag lang erforschte er ihre Gesichtszüge, dann wies er durch ein Nicken zu dem Baum nur ein paar Fuß von ihnen entfernt.
    Sie atmete scharf ein und wollte nach dem Pfeil greifen, »Nein!« Er packte ihr Handgelenk.
    Sie schaute ihn erschrocken an. »Ist er giftig?«
    »Tödlich.« Er drückte ihre Hand gegen seine Brust, und sie konnte den verängstigten Schlag seines Herzens spüren. »Warum sollte irgendjemand uns das antun wollen?«
    »Ich würde nur ungern eine Vermutung anstellen«, entgegnete er und behielt seinen Verdacht für sich. Dann stand er auf und half auch ihr auf die Füße. Es wäre ungerecht, jemanden ohne Beweise anzuklagen, dachte er und scheuchte sie auf den Pfad zurück.
    »Aber du hattest doch gesagt, dass die Eingeborenen deine Leute in Ruhe lassen.« Sie ging vor ihm her und sprach so über ihre Schulter zurück. »Und es ist doch wohl klar, dass dies nicht die Waffe eines Piraten ist.«
    »Noch niemand hat es bisher gewagt, so tief in ihr Gebiet einzudringen, Liebes«, erklärte er ihr und versuchte dabei, seine Stimme nicht nervös klingen zu lassen.
    »Ich aber schon.« Er nahm ihren Arm und drehte sie zu sich herum, seine Augen waren hart und fragend. »Mit Lougière«, erklärte sie. »Erst heute Morgen noch.«
    »Hier?« Er wies um sich. »Genau hier?«
    »Nicht ganz.« Aurora wies zu ihrer Rechten und ging dann um ihn herum. »Hier entlang ist es.« Noch bevor er sie aufhalten konnte, verließ sie den Pfad, indem sie sich duckte und ihren Weg durch den Dschungel bahnte. Ran folgte ihr dicht auf den Fersen und runzelte die Stirn, als die Vegetation licht genug wurde, dass er eine Brücke erkennen konnte, die über eine enge Schlucht gespannt war. Ein kleiner Wasserfall stürzte vom Berg herunter und machte die Luft dunstig. Sie schritt auf die schwingende Brücke, drehte sich dann um und hielt ihm die Hand hin. Das Wasser rauschte den dunklen, höhlenartigen Grund entlang und beruhigte seine angespannten Nerven. Es war wunderschön hier, das musste Ran zugeben.
    »Wir sind fast da, mein Herz.« Jedes Mal, wenn sie ihn so nannte, ging ihm das durch Mark und Bein; und wenn er auch seine Zweifel hatte, ob die Seile ihrer beider Gewicht halten würden, so wollte er doch andererseits auch nicht ihr Leben aufs Spiel setzen, indem er noch länger im Wald herumtrödelte.
    »Irgendjemand hat diesen Pfeil abgeschossen, Liebes«, erinnerte er sie bedächtig. »Komm mit mir zurück.« Er gab ihr ein Zeichen, sie seufzte jedoch nur und machte einen Schritt nach vorn.
    »Später.« Mit einem neckenden Lächeln auf ihren Lippen streckte sie ihre Hand aus, und ihre Fingerspitzen streiften gerade die seinen, als plötzlich die Seile der Brücke rissen.
    Einen Herzschlag lang hing sie erschrocken in der Luft.
    Ran hechtete zu ihrer Hand, als sie wild schlingernd versuchte, sich irgendwo festzuhalten. Er umspannte ihr Handgelenk, sie verlor jedoch den Halt unter ihren Füßen und riss ihn dadurch zu Boden. Er hielt sich irgendwo fest, um nicht über die Kante zu rutschen, und seine freie Hand suchte einen Halt in der Vegetation; die vom Sprühnebel feuchte Haut und der weiche Untergrund zogen ihn jedoch zum Rand.
    »Aurora?« Erde und Steine regneten auf ihren Kopf, und er glaubte schon, sie wäre bewusstlos. »Aurora!«
    Sie neigte ihren Kopf zurück und schluckte, bevor sie etwas sagte. »Ich bin in Ordnung, Ransom«, keuchte sie, und er sah, wie sie mit ihrer freien Hand nach einer zerbrochenen Latte griff. »Aber ich habe nichts mehr unter meinen Füßen, auf dem ich mich abstützen kann«, teilte sie ihm zaghaft und verängstigt mit.
    »Beweg dich nicht. Lass mich das machen«, warnte er sie und schob sich stückweise nach hinten. Er war sich darüber im Klaren, dass er sie, wenn er sich winden würde, auf dem unsicheren Grund verlieren würde. Er zog ganz vorsichtig, während seine sanfte Stimme ihr versicherte, dass er sie niemals loslassen würde.
    Bitte, lieber Gott, ich flehe dich an, ich darf sie nicht verlieren.
    Ihr Kopf erschien über der Kante der Schlucht und ihre Hand krallte sich in die Erde. Er spannte beide Hände um ihren Arm herum und arbeitete sich Hand um

Weitere Kostenlose Bücher