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Heiße Sonne der Verführung

Heiße Sonne der Verführung

Titel: Heiße Sonne der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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Trost zu wissen, dass sie ihn bewegte, aber Aurora war nicht dumm. Ran wollte seine Schwäche nicht zeigen, und zwar niemandem, und ob sie nun dazu beitrug oder nicht, ständig seine schnellen Maskierungen zu provozieren, so erkannte sie doch den Krieg, den er führte. Er erregte sie, dieser geheime Schmerz, und sie sehnte sich danach, den Panzer zu durchbrechen. Was bei ihm jedoch überhaupt nicht der Fall war.
    Und das war auch der Grund, warum er ihr aus dem Weg ging. Ja, und vielleicht war ja die Tatsache, dass er sie für eine Hure und somit einer solchen Aufmerksamkeit gar nicht würdig hielt, seine einzige Verteidigung gegen die Gefühle, die er für sie empfand? Denn dass er sie empfand, daran hatte sie nicht den geringsten Zweifel. Sie hatte es in seinen Augen sehen können, als er in den Rumpf des Sklavenschiffes hinuntergeklettert kam. Aber das war so vergänglich. Und wenn sie auch keine Versuche mehr unternehmen würde, ihn davon zu überzeugen, dass sie keine Hure war, so musste Aurora doch zugeben, dass es sie schmerzte, dass er ihr keinen Glauben schenkte.
    Aber andererseits … er hielt ihre Lebensweise sowieso für sonderbar, was machte es da schon aus, wenn auch noch Hurerei mit auf die Liste genommen wurde.
     
    Aurora bewegte sich leise auf nackten Füßen zu der kleinen Kabine hin, in der Shokai ruhte. Von draußen beobachtete sie, wie er schlief, er atmete gleichmäßig; zufrieden über seine Genesung, machte sie sich auf den Rückweg zu Ransoms Kabine.
    Sie fand ihren Weg versperrt.
    »Was für ein schönes, üppiges Weib Ihr doch seid«, bemerkte der Seemann, während seine Augen ihre füllige Gestalt aufsaugten und seine Hand grob über ihre Schulter strich.
    Sie schlug sie fort. »Hör auf, Junge, sonst wirst du es bereuen.«
    Er lachte hässlich und lüstern und packte sie, diesmal fester. Aurora unterdrückte einen Wutanfall durch beruhigendes Einatmen.
    »Der Capt’n ist an Bord der Phoenix, wer wird Euch also jetzt beschützen, kleines Flittchen?«, bedrohte der Seemann sie, und Aurora fragte sich, ob dies der Zorn war, den sie gespürt hatte, als sie zum ersten Mal an Bord gegangen war. Plötzlich riss der dunkelhaarige Seemann sie zu sich heran und verbarg sein Gesicht zwischen ihren Brüsten; Aurora ergriff intuitiv sein Handgelenk und grub ihre Fingerspitzen hinein.
    Der Seemann richtete sich auf, und seine Augen weiteten sich, als der Schmerz seinen Arm hinaufschoss und diesen gefühllos machte. Sie drehte ihm den Arm um, und er wand sich tief in heftiger Qual.
    »Ich möchte dir nicht wehtun, Junge, muss ich also meine Demonstration noch weiter fortführen?«, fragte sie ihn in gedämpftem Flüsterton, denn sie wollte nicht noch mehr von seinen Freunden, die ähnlich dachten wie er, in Alarmbereitschaft versetzen.
    »Nein, au! Nein, hört auf!«
    »Versprich es mir, als ein Mann von Ehre!«
    »Ja, ja, ja«, schrie er.
    Aurora ließ ihn frei, und der Seemann stolperte zurück. Plötzlich taumelte er.
    Domingo Avilar stand im Niedergang. Er hielt ein schmales, zum Einsatz erhobenes Messer in der Hand. »Der Captain wird davon erfahren!« Mit einem scharfen Nicken trat der Erste Maat zur Seite, und der Seemann sprang eilig vorbei.
    Domingo steckte seine Klinge in die Scheide zurück, und als er Aurora anschaute, machte sich Sorge auf seinem Gesicht breit. »Seid Ihr in Ordnung?« Madre de Dios, Ran würde ihn dafür niederknüppeln, dass er es nicht zu verhindern gewusst hatte!
    »Ja. Vielen Dank«, beruhigte sie ihn lächelnd, und ihr Blick wanderte hinter ihn zu Shokai hinüber, der einen Dolch auf Domingo gerichtet hielt.
    Domingo drehte sich herum und schaute Shokai erstaunt an. »Geh wieder zu Bett, Shokai. Mir geht es gut, hörst du?«
    Der alte Mann nickte, wobei sein steingraues Haar sich löste. Er drehte es mit sparsamen Bewegungen zurück in den straff auf dem Schädel zusammengezogenen Knoten und steckte es fest.
    Domingo hatte gar nicht wahrgenommen, dass er die Luft angehalten hatte, bis der alte Mann sich verbeugte und in seiner Kabine verschwand. »Er traut wohl niemandem, was?« Domingo sah gekränkt aus.
    »Das ist ein Misstrauen, das ich befürworte, Mister Avilar.« Sie ging den Niedergang entlang zurück und Domingo folgte ihr. »Nach so vielen Jahren bin ich nur deshalb noch am Leben.«
    »Und trotzdem, Ihr hättet Euch nicht aus Eurer Kabine hinauswagen dürfen.«
    An der Schwelle der Kabine blieb sie stehen und warf ihm einen schrägen Blick zu. »Der Erste

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