Heisse Steine (T-FLAC/Black Rose) (German Edition)
zurück. »Sprich.«
»Morales erwartet das Vergnügen deiner Gesellschaft.«
»Bin schon unterwegs.« Er wandte sich zu Savage um, die ihren Gegner besiegt hatte. »Pass auf sie auf, ja?«, bat er und stieß die Blondine mit dem Fuß an.
»Ich verabscheue diesen Abschaum«, murmelte sie, doch packte sie die Frau an den Schultern und kümmerte sich um sie.
»Daklin?«, hörte er Navarros Stimme in seinem Ohr.
Schweigen. Dann ertönte eine unbekannte Stimme. »Er hat gesagt, du sollst verdammt nicht mit ihm reden. Er ist beschäftigt!« Dann wurde Daklins Mikrofon abgeschaltet.
Das war in Ordnung, Hunt wollte auch nicht, dass Daklin jetzt abgelenkt wurde.
Er warf einen Blick auf seine Uhr. Noch siebenundvierzig Minuten bis zur Detonation.
52
T aylor saß auf dem burgunderfarbenen Plüschsofa und hielt mit beiden Händen die Pistole. Sie war viel schwerer, als sie es sich vorgestellt hatte. Noch nie zuvor hatte sie eine Waffe abgefeuert, aber sie stellte sich vor, dass sie zielen und abdrücken würde, wenn jemand durch diese Tür kam. Auf diese Entfernung konnte sie gar nicht vorbeischießen.
Das Problem mit Waffen war, dass sie absolut keine Ahnung davon hatte. Sie nahm sich vor, wenn sie wieder nach Hause kam, eine Schießanlage ausfindig zu machen. Das war eine Fertigkeit, die sie bis jetzt nicht als unbedingt notwendig angesehen hatte. Jetzt wollte sie damit nicht nur sich selbst schützen, sondern auch Hunt.
Sie hatte nicht die Absicht, diesen Raum wieder zu verlassen. Und sie würde die Tür auch niemand anderem als den Guten öffnen. Sie wusste, dass sie dort draußen vollkommen nutzlos wäre. Sie konnte keine Pistole abfeuern und sicher sein, dass sie ihr Ziel auch treffen würde, und sie war auch nicht gut mit den Fäusten. Bei ihrer Arbeit brauchte sie das bisher nicht.
Sie hatte als Kind zwar einige Erfahrung mit Schlagen und Prügeln gesammelt. Aber es hatte ihr nicht gefallen, wenn einer zurückschlug, deshalb war sie bald jeder körperlichen Auseinandersetzung aus dem Weg gegangen.
Sie würde hierbleiben. Hunt hatte ihr gesagt, er würde sie holen kommen, und sie glaubte ihm, auch wenn sie Angst um ihn hatte. Die Sekunden schlichen langsam voran, während sie den gewalttätigen Geräuschen auf der anderen Seite der Tür lauschte.
Bitte gib, dass alles in Ordnung ist.
Die Tür besaß zwar kein Schloss, aber sie war schon froh darüber, eine Tür zu haben, die man zumachen konnte. Wen schloss Morales aus, wenn er hier unten in seiner Höhle war? Sie stellte sich vor, dass er sicher nicht viele Besucher hatte. Es sei denn, sie hätten gute sieben oder acht Stunden Zeit, um sich einen Weg durch die elenden, von Dante inspirierten Ebenen zu bahnen.
Sie hatte einen schweren Marmortisch vor die Tür geschoben. Mehr konnte sie nicht tun. Bis jetzt hatte noch niemand versucht, den Raum zu betreten.
Sie hatte sich Zeit gelassen, alles in dem Raum genau zu untersuchen. Es raubte ihr fast den Verstand, wenn sie daran dachte, was sich unter ihren Füßen befand. Sich umzusehen, beschäftigte sie, so dass sie sich nicht ständig fragen musste, wo Hunt war oder was er gerade tat. Nun, sie hatte eine recht gute Vorstellung von dem, was er tat - aber darüber wollte sie lieber nicht nachdenken, denn dabei wurde ihre Brust ganz eng, und sie verspürte einen dicken Kloß in ihrem Hals.
Hier drin gab es einige sehr hübsche Klunker. Viele davon hatten auf den Listen von Consolidated Underwriters gestanden. Taylor hatte sich nach etwas umgesehen, worin sie diese Sachen transportieren konnte und hatte einen hübschen kleinen Koffer aus Krokodilleder gefunden. Er war zwar nicht sehr groß, aber sie wusste, wie man packte.
Dieser selbstsüchtige Bastard hatte all diese unglaublichen, kostbaren Kunstwerke hier unten für sich gehortet. Sie versuchte, sich zwischen dem roten Fabergé-Ei und den beiden kleineren, zierlicheren mit Diamanten und durchscheinenden Smaragden besetzten Eiern auf einem Sockel aus Bergkristall zu entscheiden. Kostbar. Alle drei werde ich mitnehmen, entschied sie dann. Die kleinen konnte sie in die Ecken des Koffers stecken. Zwei von ihnen stammten aus einem russischen Museum. Wo das dritte gestohlen worden war, wusste sie nicht mehr. Sie wusste aber, das sie ein Foto davon in dem Buch mit den gestohlenen Kunstwerken gesehen hatte.
Sie hoffte nur, dass Hunt und T-FLAC alle Stücke ihren rechtmäßigen Eigentümern zurückgeben und dann Morales für den Rest seines Lebens in diesen
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