Heißer Flirt mit dem Feind
sollen. Jedenfalls mochte er ihn schon jetzt nicht. Der kleine Mann strahlte etwas Verschlagenes, Unaufrichtiges aus, das Adam zuwider war.
Nun verzog Strathbaum die Lippen zu einem schleimigen Lächeln. „Mr Duke, kennen Sie diese Dame dort?“
Adam folgte mit dem Blick seinem ausgestreckten Zeigefinger, der auf die Tanzfläche zeigte.
„Welche Frau meinen Sie?“
„Die da, im schwarzen Kleid“, erwiderte Strathbaum.
Was zum Teufel sollte das denn jetzt? Das kleine Ekelpaket zeigte mit seinem schmierigen Finger auf Trish. Ob er wusste, dass er kurz davor war, hochkant aus dem Saal geschmissen zu werden?
„Was ist mit ihr?“, fragte Adam verärgert.
„Ich kenne ihren Namen nicht, aber dieses Gesicht werde ich nie vergessen, Mr Duke. Vor etwa einem Jahr ist sie auf das Baugelände für das Parkhaus gestürmt und hat mir gedroht, mich umzubringen, wenn ich nicht dafür sorge, dass diese verdammte Siedlung beim Pier erhalten bleibt.“
„Das war ganz sicher nicht Trish“, erklärte Adam entschieden.
„Oh doch“, meinte Strathbaum. „Sie war es. Sie war feindselig und aufgewühlt und hat geschworen, Duke Development zu Fall zu bringen.“
Jetzt reichte es aber! Was bildete sich dieser kleine Mistkerl eigentlich ein? „Mr Strathbaum, Ihre Anschuldigungen sind lächerlich.“
„Ich warne Sie ja nur, dass diese Dame ein Sicherheitsrisiko darstellt“, wiegelte der kleine Mann ab und verschränkte die Arme vor der Brust. „Dieses Hotel und all Ihre Gäste könnten sich in großer Gefahr befinden.“
„Sie werden jetzt auf der Stelle meine Party verlassen, oder ich lasse Sie von der Security hinausbefördern“, stieß Adam leise und drohend hervor.
„Wie Sie meinen“, erwiderte Strathbaum. „Aber behaupten Sie nicht, ich hätte Sie nicht gewarnt.“
In diesem Moment sah Trish zu Adam herüber. In ihrem Blick lagen Wärme und Zuneigung. Doch dann bemerkte sie den kleinen Mann an seiner Seite, und ein Ausdruck abgrundtiefen Grauens legte sich über ihre Züge. Das konnte doch nicht wahr sein! Sie kannte Strathbaum!
Von der Tanzfläche aus beobachtete Trish, wie Adam sich mit einem kleinen Mann unterhielt, dessen Statur ihr unangenehm bekannt vorkam. Unwillkürlich geriet sie aus dem Takt.
„Stimmt etwas nicht?“, fragte Cameron fürsorglich.
„Ich … Ich weiß nicht“, murmelte sie.
Und dann erinnerte sie sich, woher sie das spöttische Grinsen des Fremden kannte. Es gehörte dem Mann, der sie damals von der Baustelle vertrieben hatte, der sie verspottet, ihr gedroht und sie beschimpft hatte, bevor er sie hochkant aus seinem Container geworfen hatte.
Stan Strathbaum. Diesen Namen würde sie nie wieder vergessen. Genau jetzt hob Strathbaum seinen Finger und zeigte anklagend auf Trish. Ihr gefror das Blut in den Adern. Mit einem Mal schien die Welt stillzustehen.
Panisch befreite sie sich aus Camerons Griff und wich zurück. „Tut mir leid, ich muss gehen. Gute Nacht“, stieß sie entschuldigend hervor. Dann drängte sie sich durch die Menschenmenge und rannte aus dem Saal.
Als Adam wenige Minuten später zu Trish in die Suite kam, hatte sie schon ihre Sachen gepackt und den Concierge damit beauftragt, ihre Abreise zu organisieren. Ihr schönes Kleid hatte sie achtlos in ihre Tasche gestopft. Nun trug sie wieder Jeans und Pullover.
„Wer bist du?“, fragte Adam atemlos.
„Das weißt du ganz genau“, erwiderte sie müde und zog den Reißverschluss ihrer Tasche zu.
„Nein, jedenfalls nicht mehr. Hat dieser Widerling recht? Hast du wirklich damit gedroht, Duke Development zu zerstören?“
„Mach dich nicht lächerlich.“
„Trish, in dem Augenblick, in dem du Strathbaum erkannt hast, bist du mit Tränen in den Augen aus dem Ballsaal geflüchtet. Findest du nicht, dass ich ein Recht auf eine Erklärung habe?“
„Eigentlich solltest du mich gut genug kennen, um mir zu vertrauen“, sagte sie und lief ins Bad, um nachzusehen, ob sie etwas vergessen hatte.
Doch Adam hielt sie auf und zwang sie, stehen zu bleiben. „Trish, antworte mir. Hast du damals damit gedroht, Duke Development zu zerstören?“
Resigniert atmete sie tief durch. „Ja, das habe ich. Aber es war nicht so, wie du denkst. Ich …“
„Wie ich denke?“, unterbrach er sie wütend. „Du hast gerade zugegeben, dass du vorhattest, mein Unternehmen zu ruinieren! Findest du wirklich, dass du ein Recht hast, darüber zu urteilen, wie ich denke? Erst vor einigen Monaten hast du Duke Development den Krieg
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