Heißer Flirt mit dem Feind
sie sich versöhnt hatten, hatte sie die drei Jungen in das Baumhaus im Garten ihres Anwesens geschickt.
Es dauerte Stunden, ehe sie den Mut fanden, einander zu erzählen, wie sie zu Sally Duke gekommen waren. Cameron beichtete von seinem Leben mit seiner drogenabhängigen Mutter, und Brandon hatte schließlich von seinem Vater erzählt, einem brutalen Säufer, der ihn regelmäßig verprügelt hatte und schließlich bei einer Schlägerei ums Leben gekommen war. Seine Mutter war schon lange vorher verschwunden. Deswegen gab es außer Pflegeeltern niemanden mehr, der sich um ihn kümmern konnte.
Adam selbst hatte seine Eltern nie kennengelernt. Im Alter von zwei Jahren war er vor einem Krankenhaus ausgesetzt und dann in ein Waisenhaus gegeben worden. Später hatte man ihn in eine Reihe von Pflegefamilien gegeben, doch eine war schlimmer als die andere gewesen. Als Sally ihn zu sich nahm, befand er sich trotz seiner acht Jahre bereits auf direktem Kollisionskurs mit der Jugendstrafanstalt.
Alle drei Jungen galten als Problemfälle, doch Sally, eine junge, wohlhabende Frau, die gerade Witwe geworden war, schreckte das nicht ab. Ihr verstorbener Mann war selbst bei einer Pflegefamilie aufgewachsen, und Sally fühlte sich dazu verpflichtet, einen Teil zu dem System beizutragen, das einen so wunderbaren Mann wie ihren William hervorgebracht hatte.
Nachdem sich die drei Jungen dort oben im Baumhaus ihre Geheimnisse verraten hatten, schworen sie einander ewige Treue. Von diesem Moment an waren sie Blutsbrüder auf Leben und Tod, wie die drei Musketiere. Zu ihrem Pakt gehörte natürlich auch das Zugeständnis, nie zu heiraten oder Kinder zu bekommen. Denn ihren Erfahrungen nach neigten verheiratete Leute dazu, einander zu verprügeln, und Eltern ließen ihre Kinder früher oder später stets im Stich. Auch Sally trauten sie damals noch nicht so recht über den Weg. Deswegen schworen sie sich außerdem, auch dann zusammenzuhalten, wenn sie die schicke Villa an der Dunsmuir Bay verlassen und getrennte Wege gehen müssten.
Doch Sally war fest entschlossen, ihren Jungs ein Zuhause und eine Familie zu bieten. Sie war warmherzig und liebevoll, was sie aber nicht davon abhielt, im richtigen Moment streng zu sein und hart zu bleiben, wenn ihre Pflegekinder ihre Grenzen austesteten. Schließlich hatte sie sich dazu entschlossen, Adam, Brandon und Cameron zu adoptieren. Und mit den Jahren war aus den drei Duke-Brüdern eine Rasselbande geworden, die fest zusammenhielt, egal was kam.
„So, Ihr Frühstück“, verkündete Janie und riss die Männer damit aus ihren Gedanken. Amüsiert beobachtete Adam, wie seine Brüder sich wie Wölfe über ihre Teller hermachten.
Er selbst ließ sich noch einmal Kaffee nachschenken und dachte weiter über Sally Duke nach, die Frau, die ihnen eine echte Chance gegeben hatte. Nur durch ihre Liebe und Fürsorge hatten die drei Brüder gelernt, sich selbst zu achten und etwas aus ihrem Leben zu machen.
Adam hatte seiner Mutter alles zu verdanken. Doch das hieß noch lange nicht, dass er sich ihrem Willen fügte, nur weil sie beschlossen hatte, dass es an der Zeit für Enkelkinder war.
„Willst du was von meinem Speck?“, fragte Brandon.
„Nein, danke“, erwiderte Adam und warf einen Blick auf seine Uhr. „Ich muss los. In einer halben Stunde treffe ich Jerry Mansfield.“
„Und was machen wir wegen Mom?“, hakte Brandon nach.
„Am besten hören wir einfach auf, uns zu viele Sorgen zu machen“, schlug Cameron vor. „Es wird schon alles gut gehen.“
Verzweifelt schüttelte Brandon den Kopf. „Mit der Einstellung sind wir verloren.“
„Deb, ich muss auflegen“, flüsterte Trish. Ihre beste Freundin hatte angerufen, um nachzufragen, wie ihr neuer Job lief. Aber Trish konnte sich kaum konzentrieren, weil sie wusste, dass Adam jede Minute aus seinem Meeting zurückkehren würde.
„Nur noch eins“, sagte Deb. „Morgen Abend gehe ich mit Ronnie aus. Er möchte mich zu meinem Geburtstag überraschen.“
„Soll ich babysitten?“
„Nein, aber danke für das Angebot. Meine Mutter kommt rüber.“
„Ach so!“ Nun ging Trish ein Licht auf. „Ihr geht zum ersten Mal zusammen aus, seit das Baby da ist!“
„Genau. Und ich habe keine Ahnung, was ich anziehen soll“, jammerte Deb. „Meine Garderobe besteht derzeit aus Gummizughosen und Still-BHs. Ich will sexy aussehen, aber ich weiß schon gar nicht mehr, wie das geht!“
In Gedanken ging Trish die Garderobe ihrer Freundin
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