Heißer Flirt mit dem Feind
und bestellte Pfannkuchen, Eier, Speck und eine doppelte Portion Toast.
„Und ich nehme das Denver-Omelett“, sagte Cameron, nachdem er die Karte sorgfältig studiert hatte.
„Gerne“, erwiderte Janie, die Kellnerin. Dann wandte sie sich an Adam. „Und für Sie, Mr Duke?“
„Danke, aber Kaffee reicht mir“, murmelte er und hielt ihr die Tasse zum Nachschenken hin. Kaffee würde von nun an sein ständiger Begleiter sein. Kaffee würde ihm helfen, wach und aufmerksam zu bleiben, wenn seine neue Assistentin drohte, ihn in einen stotternden Idioten zu verwandeln.
„Also, wegen Mom“, meinte Brandon mit Grabesstimme. „Das hier ist etwas anderes. Diesmal ist es ihr wirklich ernst damit. Ihr hättet mal hören sollen, wie sie neulich mit ihrer Freundin Beatrice telefoniert hat. Wisst ihr, was sie gesagt hat? Ich zitiere wörtlich: ‚Die Jungs werden verheiratet sein, bevor sie es überhaupt mitbekommen.‘ Anscheinend hat sie all ihre Bekannten aufgefordert, sich nach geeignetem Brautmaterial für uns umzusehen.“
„Ach ja?“, erwiderte Cameron mit einem anzüglichen Grinsen. „Ich bin immer auf der Suche nach neuen Frauen. Erinnert mich dran, dass ich mich bei Mom bedanke, wenn ich sie am Wochenende sehe.“
Adam hob eine Braue. „Wenn du mit jemandem ausgehen willst, den Mom ausgesucht hat, wäre da immer noch Susie Walton.“
Bei der Erinnerung an seine Highschool-Freundin schauderte Cameron sichtlich. „Musst du mir immer den Appetit verderben?“
„Ist mir stets ein Vergnügen.“ Dann wandte sich Adam an Brandon. „Hast du Mom schon gesagt, dass du ihr auf die Schliche gekommen bist?“
Sein Bruder zuckte hilflos die Schultern. „Du machst wohl Witze! Wenn Mom sich etwas in den Kopf gesetzt hat, benimmt sie sich wie eine Dampfwalze, und ich habe wirklich kein Interesse daran, mich von ihr überrollen zu lassen.“
Adam nickte schweigend und sah etwas wehmütig einem Segelboot hinterher, das gerade auf das offene Meer hinausfuhr. „Wie kommt sie nur darauf, dass ich einfach irgendeine Frau heiraten würde, die sie anschleppt?“
„Keine Ahnung“, murmelte Brandon frustriert.
„Wie kommt sie überhaupt darauf, dass wir irgendwann irgendjemanden heiraten werden?“, fragte Cameron empört.
„Ist wohl so ein Mutter-Ding“, antwortete Brandon achselzuckend.
„Klar.“ Cameron seufzte. „Nur dass unsere Mutter bei bestimmten Anlässen das Talent hat, sich in einen Kampfroboter zu verwandeln.“
„Interessante Metaphorik“, bemerkte Adam und trank noch einen Schluck Kaffee. „Aber deswegen nicht minder zutreffend.“
Cameron warf Adam einen spöttischen Blick zu. „ Metaphorik ? Nicht minder zutreffend ? Hat der Herr heute Morgen einen britischen Lord zum Frühstück verspeist? Red doch mal normal, Mann!“
Besänftigend legte Brandon seinem Bruder die Hand auf den Arm. „Lass ihn in Ruhe. Wenn es ihm guttut, den Klugscheißer zu spielen, ist das seine Sache.“
Cameron schnaubte und verschränkte die Arme. „Klar. Tut mir leid.“
Doch Adam hatte den kurzen Disput überhaupt nicht mitbekommen, weil er viel zu sehr in Gedanken versunken war. „Mich wird sie jedenfalls nicht verkuppeln“, murmelte er nachdenklich.
„Ganz genau“, bestätigte Brandon. „Keinen von uns. Diesmal hat sie den Überraschungsvorteil verloren, weil wir sie durchschauen. Und du, Adam“, er zeigte anklagend mit dem Finger auf seinen Bruder, „bist der Erste auf ihrer Liste. Wenn du klein beigibst, haben Cameron und ich keine Chance mehr.“
„So weit wird es nicht kommen“, sagte Adam entschlossen.
„Na dann, viel Glück mit Moms teuflischen Machenschaften“, grollte Brandon.
Cameron tat so, als würde er sich eine Träne aus dem Augen wischen. „Es wird so ergreifend sein, Adam zuzusehen, wie er den heiligen Bund der Ehe schließt.“
Brandon grinste und trug ein paar gespielte Schniefer zu Camerons oscarreifer Vorstellung bei. „Ja, unser Kleiner ist richtig erwachsen geworden.“
„Echt witzig“, meinte Adam seufzend. „Hier wird keiner heiraten. Wir drei haben einen Pakt geschlossen!“
Die Erinnerung an ihr Versprechen ließ seine Brüder verstummen. Sie alle waren acht Jahre alt gewesen, als ihre Pflegemutter Sally Duke sie gezwungen hatte, Frieden miteinander zu schließen. Den ganzen Morgen über hatten sich die drei Bengel gezankt, und schließlich hatte es ihrer Mutter gereicht. Mit einem Picknickkorb und der Ermahnung, sich bloß nicht wieder blicken zu lassen, ehe
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