Heißer Ritt in Colorado - Caprice: Erotikserie (German Edition)
beeindruckend, dass man aus dem Staunen nicht mehr herauskam. Dazu das tiefe Grün der Wälder, das bis an das kiesige Ufer des Sees heranreichte, und die schneeweißen Wolkenbälle, die sich in dessen kristallklaren Wassern spiegelten – all das war so herrlich, dass man vor Glück hätte losheulen mögen.
Während sie die Schönheit um sich herum fotografierte und filmte, dachte Sophie kurz an Joe, der mit seinem Bruder und anderen Teilnehmern zu Fuß unterwegs war. Sie hatten gehofft, sich letzte Nacht noch einmal treffen zu können. Aber John Winer hatte dafür gesorgt, dass Joe einen der großen Wohnwagen zugeteilt bekam und damit seine Söhne dazu verdonnert, bei ihm zu schlafen. So hatte Sophie sich mit der Erinnerung an die letzte heiße Umarmung zufriedengeben müssen und den Freuden, die sie sich mit ihren Fingern selbst verschaffte.
Jonas, Terence und Walter, die der Gruppe um John Winer angehörten, schien die Natur wenig zu beeindrucken. Nachdem sie und John sich von Maren und Sophie mit verschiedenen Waffen hatten ablichten lassen, nahmen die vier in bequemen Faltsesseln Platz, packten die Spielkarten aus und ließen die Whiskyflasche kreisen.
Den Rest des Tages verbrachten die drei mit Kartenspielen und Saufen. Mittags packte der Guide die Kühlbox aus, in der sich die Lebensmittel für den Lunch befanden, machte ein Feuerchen und grillte die Lachse, die er zuvor ein Stück den Bachlauf hinauf gefangen hatte. Leider war der Typ stockschwul, sodass er für Sophie und Maren keinen Zeitvertreib darstellte. So verbrachten die beiden Frauen den Tag damit, die Gegend zu fotografieren, im Waldmoos zu dösen und in dem See herumzuwaten, dessen Wasser so eisig war, dass einem die Kälte in die Haut biss.
Wie sich abends im Camp herausstellte, waren die anderen Jagdtrupps ebenso wenig erfolgreich gewesen wie Johns Vierergruppe; tatsächlich gab es nur eine einzige Gruppe, die einen Braunbären gesehen hatte. Die Männer hofften, ihn morgen vor die Flinte zu kriegen und hatten sich die Zeit ansonsten mit dem Abschuss einiger Opossums und eines Waschbären vertrieben, die jetzt mit den Köpfen nach unten in den Bäumen hingen.
Später am Lagerfeuer prahlten die Männer mit ihren früheren Jagderfolgen und Erlebnissen, wobei auch Johnny Winer tüchtig mithielt. Wenn man ihn so hörte, hätte man glauben können, er wäre schon mit einer Flinte zur Welt gekommen, aber inzwischen wussten Sophie und Maren es besser. Der Herr war ein Großmaul, das sich gerne in der Pose des Naturburschen und Jägers sah, aber in Wahrheit mit dem Ganzen absolut nichts am Hut hatte.
Doch mit dieser Aufschneiderei nicht genug. Da das Wetter am nächsten Tag nicht ideal war, beschloss die Gruppe, nicht an den See zu fahren, sondern sich in Baniff zu amüsieren. Der Ort war nicht viel größer als ein Fliegenschiss, konnte aber mit einer urigen Kneipe aufwarten, in der sich die Einwohner zum Sonntagsnachmittagsbesäufnis trafen.
Sie waren kaum dort eingetroffen, als John den beiden Journalistinnen bedeutete, ihm nach draußen zu folgen. Dort wartete der Guide, der sie im Jeep ein Stück aus dem Dorf heraus und an den Waldrand fuhr. Hier, vor der herrlichen Kulisse der Rocky Mountains, warteten vier Männer in Arbeitsanzügen, die auf einem Hänger hockten. Als Sophie sah, was die vier von dem Anhänger abluden, blieb ihr buchstäblich die Spucke weg.
»Das ist nicht dein Erst!« Fassungslos sah sie zu John, der genaue Anweisungen gab, wie und wo der ausgestopfte Braunbär zu lagern war. »John, das kannst du nicht tun!«
Wütend funkelte er sie an. »Doch, das kann ich!«, fauchte er. »Und ihr werdet mich mit dem Vieh fotografieren und genau den Text dazu schreiben, den ich euch diktiere.«
»Mon dieu, Jonathan, du hast sie doch nicht mehr alle!« Sophie war ehrlich empört. »Das ist echt die bescheuertste Show, die ich jemals gesehen habe. Glaubst du wirklich, irgendjemand kauft dir das ab?«
»Wenn ihr die richtigen Fotos macht, ja.« In Johns Augen glitzerte kalte Entschlossenheit. »Und damit wir uns richtig verstehen. Das bleibt unter uns. Wenn ich ein falsches Wort in der Presse lese oder ihr irgendwas meiner Familie sagt, werdet ihr euch wünschen, mir niemals begegnet zu sein.«
»Pfft!« Störrisch warf Sophie ihren Kopf in den Nacken. »Du bildest dir doch wohl nicht ein, dass deine Söhne dir das glauben?«
»Meine Söhne glauben, was ich ihnen sage, dass sie zu glauben haben, und daran wirst auch du kleine
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