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Heißes Eisen

Heißes Eisen

Titel: Heißes Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glen Cook
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beiden Gefangenen wegen des Fluches umbrachten. Dem widersprach der Tote Mann. Das würde jetzt keinem Zweck mehr dienen. Selbst wenn einer von beiden sich die Adern durchbisse, was dann? Nicht einmal Block wäre dumm genug, die Zelle ohne einen Hexenmeister ersten Ranges zu betreten.
    »Und wenn kein Zauberer mehr wiederkehrt?«
    Das ist allerdings möglich. Vielleicht verlassen sie nie wieder den Cantard.
    »Inzwischen haben wir da eine verrottete Leiche. Eines Tages stinkt einem vielleicht der Gestank, er öffnet die Zelle ...« Der Tote Mann hörte nicht mehr zu, räumte aber vage ein, daß es Grund für meine Besorgnis geben könnte. Aber ich hatte den Fehler gemacht, den Cantard zu erwähnen. Seine Gedanken drehten sich plötzlich nur noch darum.
    Es hatte eine ganze Flut von Neuigkeiten gegeben. Ich hatte sie am Morgen aufgeschnappt, aber der Tote Mann hatte schon das meiste davon von Eierkopf erfahren. Das war typisch für meinen alten Kumpel Zarth, der sofort mit etwas Wissenswertem vorbeikam, solange es nur das Leben seines alten Freundes Garrett mieser machte. Ich mag den Typ, aber er hat keine Ahnung von Konsequenzen. Wenn ein Gehirn aus Fensterkitt bestünde, könnte er nicht mal einen fensterlosen Raum wetterdicht machen.
    Die Nachrichten aus dem Cantard deuteten darauf hin, daß wir kurz vor einem karentinischen Triumph standen. Das bedeutete: Wir durften uns auf endlose Paraden und zahllose blödsinnige Reden freuen.
    Die Verluste der Karentiner waren zwar genauso stark, wie ich vorhergesagt hatte, aber die MorCartha hatten das Kräfteverhältnis im Cantard vollkommen über den Haufen geworfen. Die Venageti waren so gut wie erledigt. Sie waren zusammengebrochen. Quarache war jetzt ihr nördlichster Außenposten. Und der lag so weit südlich, daß selbst unsere Langstreckenkommandos ihn bis vor kurzem nicht erreicht hatten.
    Glanz Großmonds republikanische Armeen waren zwar immer noch motiviert und mutig, konnten aber gegen die geballte Übermacht, Zauberer und die riesige, überlegene Intelligenz nicht ankommen, die sich jetzt gegen sie wendete. Im Moment wußten unsere Kommandeure, was die Republikaner planten, bevor sie überhaupt dazu kamen, es auszuführen.
    Man mußte kein militärisches Genie sein, um zu begreifen, daß Großmond bald auf der Flucht sein würde und die MorCartha von Karenta engagiert würden, um ihn endgültig zu vernichten.
    Kaum jemand mochte die Nachrichten glauben. Viele wollten sie auch nicht wahrhaben. Aber man konnte die Beweise dafür nur schwer widerlegen, daß ein Krieg, der seit drei Generationen tobte, innerhalb eines Jahres beendet sein würde, daß jederzeit ein allgemeiner Frieden ausbrechen konnte. Und alles nur, weil irgendwelche fliegenden Quälgeister, die man zunächst für Ungeziefer gehalten hatte, TunFaire heimgesucht hatten.
    Siehstu wohl, sagt Eierkopf immer. Man kann nie wissen. Ein richtiger Gelegenheitsphilosoph, unser Eierkopf Zarth.
    Die Zukunft wurde eine unheimliche Angelegenheit.
    Belinda schaffte es nie, den Toten Mann in Morpheus' Freudenhöhle zu schleifen. Aber sie schaffte es, alle Bosse der Unterwelt und die meisten der nominierten Nachfolger ihres Vaters zu treffen. Das erste, was ich erfuhr, war, daß sie nach Hause gegangen war. Beutler und Sattler hatten Kains Villa verlassen. Aber sie waren immer noch in der Nähe und warteten auf ihre Chance.
    Kandis war aus meinem Leben verschwunden und wieder in die Oberstadt zurückgekehrt. Vermutlich wollte sie Kläffer Amato entkommen, der dort nicht willkommen war. Amato ging mir immer noch auf die Nerven und verlangte Dinge von mir, die meine Möglichkeiten weit überstiegen. Ich konnte ihm keinen Zugang zu einer Familie erzwingen, die ihn nicht reinlassen wollte. Vielleicht empfand ich ja Mitleid mit dem Mann, aber nicht viel. Ich lieferte Hullar weiterhin regelmäßige Berichte, ohne daß ich es Kläffer erzählte. So blieb Kandis auf dem laufenden. Aber ich konnte Kläffer nicht geben, was er wollte: Kandis' angenommenen Familiennamen.
    Belinda schickte mir einen Brief, in dem sie mich in die Villa einlud. Ich mietete mir einen Einspänner von Lou Latsch und bewegte meinen Hintern zu ihr hinaus. Sie kannte mich besser, als ich gedacht hatte. Sie wartete bis nach der Spielstunde und kramte dann ihren Daddy aus dem Verschlag.
    Es war derselbe alte Kain. Lebhaft wie ein Holzklotz und aufgeweckt wie eine Kartoffel. Sie benutzte ihn genauso, wie Beutler und Sattler es getan hatten. Ich war

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