Heisses Rendezvous mit dem Boss
sich wieder zu Jay um. „Komm, wir tanzen noch ein bisschen.“
„Klar.“ Er zog sie näher an sich.
Doch Sophys Herz klopfte so heftig, dass sie kaum die Musik hören konnte. Nach nur einem Lied ging sie zur Damentoilette, ließ sich kaltes Wasser über die Hände laufen und trug ihren Lippenstift neu auf. Sehnlich wünschte sie, sich einfach wegbeamen zu können, denn Lorenzos Blick hatte ihr gar nicht gefallen.
Als sie den Raum verließ, lehnte er direkt gegenüber an der Wand. „Du scheinst dich ja gut zu amüsieren“, stellte er kühl fest.
„Ja“, stimmte sie betont munter zu.
„Mit einem von Rosannas Verflossenen.“
„Er ist charmant, nett und nimmt sich selbst nicht zu ernst.“ Sophy betrachtete seinen Smoking. „Warum hast du dich denn so schick gemacht?“
Lorenzo zuckte nur die Schultern. „Wie ist es gelaufen?“
„Interessiert dich das wirklich?“
„Sophy.“ Er richtete sich auf, doch sie ließ ihn nicht weiterreden.
„Nein“, sagte sie schnell. „Es wartet jemand auf mich.“ Doch als sie an ihm vorbeigehen wollte, hatte er sie auch schon gepackt und mit sich in einen Raum gezogen – in eine Toilette. Sehr stilvoll, dachte Sophy, doch bevor sie ihren Ärger zum Ausdruck bringen konnte, zog Lorenzo sie an sich.
Er umfasste ihr Kinn und schob ihren Kopf sanft nach hinten. Doch statt sie auf den Mund zu küssen, liebkoste er jene zarte Stelle hinter ihrem Ohr, die so empfindsam war. Seine unendliche Zärtlichkeit war fast andächtig. Sophy gab sich ganz seinen Küssen hin. Sie roch, dass Lorenzo Alkohol getrunken hatte, und spürte, wie seine heftige Leidenschaft zunahm und er immer mehr die Beherrschung verlor.
Seit drei unendlich langen, einsamen Tagen hatte er sie nicht mehr berührt. Und als er es nun tat, schien sie erneut in Flammen zu stehen. Trotz aller Enttäuschung und allen Schmerzes wollte Sophy ihn noch immer.
Immer intensiver küsste er sie, je mehr sie sich ihm hingab. Lorenzo umfasste ihren Po und zog sie noch enger an sich, sodass sie seine heftige Erregung spüren konnte.
Doch je vertraulicher seine Liebkosungen wurden, umso lauter meldete sich eine warnende Stimme in ihrem Innern zu Wort. Lorenzo wollte nicht vor Freunden und Verwandten gemeinsam mit ihr gesehen werden. Aber er zog sie in die nächstbeste Ecke, nur weil er es nicht ertragen konnte, dass sie mit einem anderen Mann tanzte?
Nein, dachte Sophy, umfasste sein Kinn und zwang ihn, ihr ins Gesicht zusehen. Eine ganze Weile blickte sie ihm in die Augen, in denen sich ihre eigene Wut spiegelte. Aber warum war Lorenzo so aufgebracht? Doch sicher nicht wegen Jay?
Nein, es war jene Bitterkeit, die sie schon einmal bemerkt hatte und die viel weiter zurückreichte. Nur dass Lorenzo sie diesmal kaum noch unter Kontrolle zu haben schien.
Als Sophy den Blick abwandte und im Spiegel ihren leuchtend rot geschminkten Mund sah, kam ihr ein Gedanke. Sie küsste Lorenzo auf die Wange und sah, dass ihre Lippen dort einen roten Abdruck hinterließen. Dann ließ sie den Mund an seinem Hals hinunter und über seinen gestärkten weißen Hemdkragen gleiten. Gleichzeitig liebkoste sie Lorenzo mit den Händen und fachte sein Begehren an.
„Sophy …“
Sie glaubte, aus seiner Stimme die selbstsichere Überzeugung zu hören, dass sie sich ihm nun ganz hingeben würde. Daraufhin ließ sie die Hände an seinem Körper hinuntergleiten. Als Sophy hörte, wie Lorenzo heftig einatmete, straffte sie sich innerlich. Doch auf das, was nun geschah, war sie nicht vorbereitet.
Er schob ihr die Hände ins Haar und sah sie aus seinen dunkel glühenden Augen so eindringlich an, als würde er bis in ihr Innerstes blicken. Doch nicht einmal der Hauch eines Lächelns war in seinem Blick zu erkennen. Er war sehr ernst, sehr intensiv – und sehr traurig.
Unendlich sanft begann er sie zu küssen. Dann schloss er so fest die Arme um sie, dass sie gegen ihn gepresst wurde. Diese Nähe und seine Sehnsucht waren überwältigend.
Erst als er den Mund von ihrem löste, fand Sophy die Kraft, Lorenzo wegzustoßen – was er zu ihrer Überraschung zuließ.
Tränen der Wut und des Schmerzes traten ihr in die Augen, als sie mit bebender Stimme sagte: „Oh, nein, Lorenzo, du hast ja lauter Lippenstiftspuren auf dem Gesicht und dem Hemd. Wie sollst du da bloß dein schmutziges kleines Geheimnis weiter verstecken?“ Ihr ironisches Lachen ging in Schluchzen über.
Als seine Augen vor Wut gefährlich zu funkeln begannen, öffnete sie die
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