Heißes Spiel für Drei - Caprice: Erotikserie (German Edition)
schoss auf ihren Computer zu und drehte ihn zu sich herum. Der Bildschirm zeigte ihr die Liste der abgehakten Makler, darunter die Adresse der Villa an der Praia da Galé, versehen mit dem Zusatz »Orlando Bloom + Miranda Kerr« und mindestens fünf Fragezeichen dahinter.
León hatte ihren Rechner geknackt und die Datei auf dem Desktop geöffnet. Sie hatte sie »Hollywood-Algarve« genannt, selbst Dick und Doof wären einfallsreicher gewesen. Noch geistreicher war das Passwort: »JarenManson«. Mit ein bisschen Experimentierfreude wäre vermutlich auch ein Erstklässler drauf gekommen. Bei all den Passwörtern, die Maren sich in ihrem Job merken musste, war ihr nichts Besseres mehr eingefallen. Dafür fiel es ihr umso leichter, ihren Groll auf sich selbst gegen León zu richten.
Mit einem Wutlaut ging sie auf ihn los und versuchte, ihn zu schubsen, doch er wich geschickt zurück. Sie stolperte ins Leere und knickte mit dem rechten Fuß um. Das machte sie noch rasender. »Du spionierst mir also nach, ja?«, fauchte sie ihn an. »Was soll das?«
»Ich mochte wissen, warum du nicht mit uns bleiben wolltest«, entgegnete er mit schmalen Augen. »Das Fest war zu deiner Ehre.«
»Du lügst doch!« Maren ging trotz des schmerzenden Knöchels drohend auf León zu. Vor ihm hatte sie keine Angst. Selbst ohne ihre Pumps war sie immer noch ein paar Zentimeter größer als er, und in ihrer Rage traute sie sich durchaus zu, es mit ihm aufzunehmen.
»Nein. Versteh. Du hast uns alle vor den … wie sagt man? Ah … vor den Kopf gehauen. Meine Eltern … »
»‚Gestoßen‛, heißt das«, sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen, »und lass das Gesülze. Dir bin ich doch scheißegal. Du hattest doch von Anfang an was gegen mich.«
»Nein … ah … okay«, gab er zu. »Aber jetzt nicht mehr. Du hast Avó gerettet. Meine Eltern mochten Dank sagen. Ich kann dir -«
»Ja, genau, du kannst mich mal. Meinst du wirklich, ich glaub dir das?« Maren schnaubte. »Ich weiß doch genau, warum du hier bist.«
Seine Augenbrauen schnellten hoch. Fragend sah er sie an.
»Tu doch nicht so unschuldig«, schrie Maren jetzt und stürzte sich auf ihn. »Ich weiß, dass Jana dahintersteckt.«
León weitete ungläubig die Augen. »Wer ist Jana?«
Diesmal reagierte er zu langsam. Maren rammte ihn mit Wucht und gemeinsam gingen sie zu Boden. Behände setzte sie sich sofort auf seinen Brustkorb und fixierte seine Arme mit ihren Knien.
»Was zahlt sie dir dafür?«, zischte sie und sah ihn aus zu Schlitzen verengten Augen an.
León versuchte halbherzig, seine Arme freizubekommen. Maren packte seine Gelenke und schob sich nah vor sein Gesicht. »Sag schon!«, forderte sie ihn auf.
Mit einer Geschmeidigkeit, die sie ihm nicht zugetraut hätte, drehte León den Spieß um. Er wand sich aus ihrem Griff, packte sie an den Schultern und hebelte sie von sich runter. Schneller als sie realisierte, dass er sich bisher gebremst hatte, war er mit angewinkelten Armen und Beinen über ihr und hatte sie so fest in der Klammer, dass sie sich nicht mehr rühren konnte. Maren versuchte, ihre Knie anzuwinkeln und ihm ins Kreuz zu treten. Vergeblich. Sie hatte seine Kraft unterschätzt.
»Lass mich los«, sagte sie, bemüht, das Zittern in ihrer Stimme zu verbergen.
León schüttelte nur den Kopf und sah sie unverwandt an.
Bloß nicht wegsehen , zwang Maren sich. Nicht nachgeben.
So lagen sie eine ganze Weile, ohne mit mehr als den Augen zu sprechen. Je länger es dauerte, desto tiefer drangen sie damit ineinander ein. Anfangs glaubte Maren, es kaum aushalten zu können. Niemand schaffte es, sich minutenlang in die Iris zu sehen, ohne nervös zu werden. Doch zu ihrer Überraschung entspannte sie sich zunehmend, wurden ihre Atemzüge synchroner mit seinen.
Jetzt nahm Maren auch Leóns Geruch wahr, nach Salz und Sonne, sah die sternförmigen Falten um seine Augen und spürte seinen Schwanz an ihrer Scham. Nicht hart, nur da. Auf einmal wünschte sie sich, er würde sie einfach küssen.
Doch León löste seine Umklammerung und bewegte sich langsam von ihr weg, als sei sie ein tollwütiges Tier, das ihn jederzeit wieder anfallen konnte.
Dazu war sie allerdings viel zu verwirrt. Kaum hatte er ihr die fremde Wärme seines Körpers entzogen, fröstelte sie im Luftzug, der durch das geöffnete Fenster drang. Sie richtete sich auf und humpelte zum Bett, wo sie sich mit dem Rücken zu ihm auf die Kante setzte und den Laptop herunterfuhr. Egal, ob sie wegen Jana
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