Heißes Spiel für Drei - Caprice: Erotikserie (German Edition)
dass sie gründlich verwirrt war. Trotzdem brauchte sie dringend einen guten Plan, jetzt umso mehr, wo klar war, dass Jana sich sofort an Rick hängen würde, um seine Verbindungen in die High Society für sich zu nutzen. Denn daran bestand kein Zweifel: Wenn jemand die gesuchten Informationen haben könnte, dann er. Der Jet Set war gewissermaßen seine Westentasche.
Ihre Chance, hineinzugreifen, bekam Maren früher als erhofft. Während sie nach der Landung auf ihr Gepäck wartete, schlenderte Rick wie beiläufig auf sie zu und sprach sie an.
»Morgen Abend lasse ich im ‚Albufeira Golf and Spa Ressort‛ eine private Party steigen. Nur Freunde. Hast du Lust, vorbeizukommen?« Mit einem Lächeln setzte er hinzu: »Wär mir eine große Freude.«
Maren sah ihn kühl an und hoffte, dass er ihr nicht anmerkte, wie sehr sie seine Einladung überraschte. Er lud sie in das Luxushotel am Platze ein, was weit mehr war, als sie sich hatte wünschen können. Trotzdem gab sie sich zurückhaltend. Ein bisschen Taktik konnte nie schaden.
»Wie komme ich zu der Ehre?«, fragte sie kühl.
»Du gefällst mir«, antwortete er so frei heraus, dass sie gegen ihren Willen beeindruckt war. »Außerdem mag ich es, wenn jemand in der Fremde meine Sprache spricht. Das ist ein bisschen wie Heimat.«
Wieder lächelte er sein verschmitztes Jungenlächeln und setzte sich in Bewegung. Nach ein paar Schritten drehte er sich um.
»Darf ich hoffen, verehrte …?«
»Maren Janson«, sagte Maren und spürte ein Ziehen im Unterleib.
Er nickte und ging langsam weiter.
»Aber ich kenne nicht mal deinen Namen«, rief Maren ihm nach. Er sollte bloß nicht glauben, dass sie wusste, wer er war und noch weniger, dass sie in Ehrfurcht vor ihm erstarrte. Oder in Erregung.
»Rick«, rief er zurück. »Rick Paulsen aus Hamburg. Frag einfach an der Rezeption nach mir.«
Als das Transfer-Taxi sein Ziel erreichte, hatte Maren einen Entschluss gefasst. Den ganzen Weg über von Faro nach Albufeira war sie mit der Frage beschäftigt gewesen, ob Rick Jana wohl ebenfalls für morgen auf seine Party eingeladen hatte. Seit sie dem Airbus entstiegen war, hatte sie Miss Gnadenlos nirgendwo mehr gesichtet. Das musste allerdings nichts heißen, denn so, wie Maren Rick einschätzte, war er ein Mensch, der sich gern mehrere Optionen offen hielt. Wenn sie am nächsten Abend also nicht mit Jana um die Wette balzen wollte, damit Rick ihr seine ungeteilte Aufmerksamkeit und womöglich auch hilfreiche Informationen schenkte, musste sie ihm schon heute eine kleine Überraschung bereiten. Je früher, desto besser.
Sie würde sich auf ihrem Zimmer ein bisschen aufhübschen und dann mit dem vorgebuchten Mietwagen einen kurzer Abstecher zur »Vila Joya« machen. In dem mehrfach ausgezeichneten Nobel-Hotel, das zu den führenden Boutique Ressorts der Welt gehörte, fand jährlich das Algarve Gourmet Festival statt. Dort traf sie in einer knappen Stunde auf Sophies Informant. Er gehörte zu den Servicekräften, deren Verträge in Kürze ausliefen, und träumte davon, in einem Sechs-Sterne-Hotel auf Kreta zu arbeiten. Für den Gegenwert eines One-Way-Fluges und garantierte Anonymität war er durchaus bereit, seine Diskretionspflicht für einen Moment unter vier Augen zu vergessen. Sophie hatte sein Jobgesuch in einer Stellenbörse für internationale Gastronomiefachkräfte gefunden, die sie gezielt nach einer solchen Chance durchforstet hatte. Und bei so was konnte sie sich immer auf ihren Riecher verlassen.
Das würde Maren jetzt auch versuchen. Sofort nach dem Termin wollte sie Rick im »Albufeira Golf and Spa Ressort« einen Besuch abstatten. Sie freute sich schon auf sein erstauntes Gesicht und wurde bei dem Gedanken an das, was folgen könnte, ganz kribbelig. Blieb nur die Frage des richtigen Outfits. Rock oder Kleid? Auf jeden Fall was mit Bein. Aber nicht zu offensichtlich. Und darunter elegante Wäsche aus der neuen Undressed-Kollektion von -
»Vila Paraiso«, unterbrach der Taxi-Fahrer ihre Gedanken und stieg aus. Maren nahm den Koffer entgegen, drückte dem Mann ein paar abgezählte Euros in die sonnengegerbte Hand und betrachtete ihre Unterkunft. Das kleine Hotel im maurischen Stil war bestimmt irgendwann einmal recht schön gewesen, wirkte aber reichlich in die Jahre gekommen. Selbst an der Front war der altrosafarbene Anstrich an mehreren Stellen abgeblättert. Die Fensterläden hingen mal mehr, mal weniger schief in den Scharnieren, und die mit braunen Wedeln
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