Held Rama
Kosalas verbreitet, so dass seither alle Barden Indiens Kuschilava genannt werden.
Der Vater weihte die edlen Jünglinge vor allem Volke zu Herrschern über Kosala, zu Gatten der Erde. Als die Feier vorbei war, verkündeten Boten im ganzen Lande, dass der greise König nach uralter Sitte den Freitod in den heiligen Bergen suchen wolle. Da kamen viele Genossen seiner Jugend, seines Glückes und seiner Kämpfe, um mit ihrem Besten gemeinsam zu sterben. Vor allem schlossen sich Bharata und Schatrugna dem geliebten Bruder an. Sugriva, der tapfere Affenkönig, übergab die Herrschaft dem wackeren Hanumat und zog mit vielen seiner Recken, die einst vor Lanka geblutet hatten, nach Ajodhia, um dem edlen Rama auf seinem letzten Weg zu folgen. Mancher Große aus dem Kosalervolk und viele Bürger Ajodhias schlossen sich dem Todesgang ihres edelsten Königs an. Es war ein stolzer und doch, ach, so ernster Zug, der unter Ramas Führung nach den heiligen Bergen aufbrach. Aber schon an den Ufern der Saraju kam er zum Halten: Die Götter, unter Brahmas Führung, hatten sich ihm entgegengestellt und empfingen Rama mit den ehrfürchtigen Worten:
»Dreigespaltner –
Der die Welt errichtet.
Sie erhaltet und vernichtet –
Dreigeeinter! – Sei gegrüßt!«
Vor aller Augen ward der Dulder Rama zum ewigen Gotte Wischnu.
Im gelbseidenen Kleide, den nie fehlenden Diskus in der Hand, stand er da, und Sita-Lakschmi, die Göttin der Schönheit und des Glückes, schmiegte sich an seine Brust. Mit freundlichen Worten lud er seine treuen Begleiter ein, ihm zu folgen, und unter den jauchzenden Klängen der Gandharwerweisen zog Rama-Wischnu mit seinen Todesgenossen in den leuchtenden Himmel Yamas ein.
Als Mensch, in Freuden und Leiden, hat der Ewige die Erde vom Übel erlöst, und wer die fromme Erzählung mit Andacht aufnimmt, der wird nach gottseligem Leben ein gottseliges Ende finden!
So endet Valmikis perlenreiches Lied vom Helden Rama.
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