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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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mich nicht warten, bis du deine blöden drei Fragen gestellt hast. Ich möchte auf eine normale Schule gehen. Ich möchte, dass du mit mir zum Elternabend gehst, nicht Jane. Oder unterrichte mich zu Hause! Ich habe so viel gelernt, als wir zusammen Bücher über Griechenland gelesen haben. Wir könnten das doch immer tun! Wir könnten …«
    »Jetzt schieb es nicht auf mich«, sagte ihr Dad. »Ich gebe mir alle Mühe, Piper. Dieses Gespräch haben wir schon viel zu oft geführt.«
    Nein, dachte sie, du hast dieses Gespräch soeben abgebrochen. Und das machst du seit Jahren.
    Ihr Dad seufzte. »Jane hat mit der Polizei gesprochen und eine Einigung erzielt. Der Autohändler wird keine Anzeige erstatten, aber du musst dich bereit erklären, auf ein Internat in Nevada zu gehen. Sie sind spezialisiert auf Probleme … auf Kinder mit Anpassungsschwierigkeiten.«
    »Das bin ich also«, ihre Stimme zitterte. »Ein Problem.«
    »Piper … du wolltest es versuchen. Du hast mich enttäuscht. Ich weiß nicht, was ich sonst tun soll.«
    »Tu irgendwas«, sagte sie. »Aber tu es selbst. Lass es nicht von Jane erledigen. Du kannst mich nicht einfach wegschicken.«
    Dad schaute in den Picknickkorb. Sein Sandwich lag unangerührt auf einem Stück Goldfolie. Sie hatten einen ganzen Nachmittag am Strand verbringen wollen. Jetzt war der Tag ruiniert.
    Piper konnte nicht glauben, dass er Jane wirklich machen ließ. Nicht schon wieder. Nicht in einer so bedeutenden Frage wie einem Internat.
    »Sprich mit ihr«, sagte Dad. »Sie erklärt dir die Einzelheiten.«
    »Dad …«
    Er wandte sich ab und starrte den Ozean an, als könnte er bis ins Geisterland sehen. Piper schwor sich, nicht zu weinen. Sie ging über den Strand auf Jane zu, die kalt lächelte und ein Flugticket hochhielt. Wie üblich hatte sie schon für alles gesorgt. Piper war einfach eins der Probleme dieses Tages, das Jane jetzt von ihrer Liste streichen konnte.
    Pipers Traum änderte sich.
    Sie stand nachts auf einem Berggipfel und unter ihr funkelten die Lichter einer Stadt. Vor ihr loderte ein Feuer. Die lila Flammen schienen mehr Schatten zu produzieren als Licht, aber es war so heiß, dass Pipers Kleider dampften.
    »Dies ist die zweite Warnung«, dröhnte eine Stimme, so mächtig, dass die Erde bebte. Piper hatte die Stimme schon in anderen Träumen gehört. Sie hatte sich einreden wollen, sie sei nicht so unheimlich wie in ihrer Erinnerung, aber sie war sogar noch schlimmer.
    Hinter dem Feuer ragte ein riesiges Gesicht aus der Finsternis hervor. Es schien über den Flammen zu schweben, aber Piper wusste, dass es zu einem gewaltigen Körper gehören musste. Die groben Züge hätten aus Stein gehauen sein können. Das Gesicht wirkte bis auf die stechenden weißen Augen kaum lebendig, sie blinkten wie ungeschliffene Diamanten in dem entsetzlichen Rahmen aus Dreadlocks, in die Menschenknochen eingeflochten waren. Das Gesicht lächelte und Piper zitterte.
    »Du wirst tun, wie dir geheißen«, sagte der Riese. »Du wirst dich deinem Auftrag stellen. Gehorche, dann kommst du vielleicht lebend davon. Wenn nicht …«
    Er zeigte neben das Feuer. Da hing Pipers Vater bewusstlos und gefesselt an einem Pfahl. Sie wollte schreien, sie wollte ihren Dad rufen und verlangen, dass der Riese ihn freigab, aber ihre Stimme gehorchte ihr nicht.
    »Ich werde dich im Auge behalten«, sagte der Riese. »Höre auf mich, und ihr werdet beide leben. Darauf hast du das Wort des Enceladus. Hör nicht auf mich, und … na, ich habe Jahrtausende geschlafen, junge Halbgöttin. Ich habe sehr großen Hunger. Hör nicht auf mich, und ich werde gut essen.«
    Der Riese brüllte vor Lachen. Die Erde bebte. Zu Pipers Füßen öffnete sich ein Abgrund und sie stürzte ins Dunkle.
    Sie erwachte mit dem Gefühl, von einer irischen Stepptanztruppe niedergetrampelt worden zu sein. Ihre Brust tat weh und sie konnte kaum atmen. Sie streckte die Hand aus und schloss sie um den Griff des Dolchs, den Annabeth ihr gegeben hatte – Katoptris, die Waffe der schönen Helena.
    Camp Half-Blood war also kein Traum gewesen.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte jemand.
    Piper versuchte, sich zu konzentrieren. Sie lag in einem Bett mit einem weißen Vorhang auf einer Seite, wie in einem Krankenhauszimmer. Die Rothaarige, Rachel Dare, saß neben ihr. An der Wand hing ein Poster mit der Karikatur eines Satyrn, der Trainer Hedge beunruhigend ähnlich sah und dem ein Thermometer aus dem Mund ragte. Darunter stand: Hütet euch

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