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Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition)

Titel: Helden des Olymp: Der verschwundene Halbgott (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rick Riordan
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vor Ziegenpeter!
    »Wo …« Pipers Stimme versagte, als sie den Typen neben der Tür sah.
    Er sah aus wie ein typischer Surfer aus Kalifornien – kräftig und sonnengebräunt, bekleidet mit Shorts und einem T-Shirt. Aber er hatte am ganzen Körper Hunderte von blauen Augen – auf den Armen, auf den Beinen, in seinem Gesicht. Sogar seine Füße hatten Augen, die zwischen den Riemen seiner Sandalen zu ihr hochschauten.
    »Das ist Argus«, sagte Rachel. »Unser Sicherheitschef. Er behält einfach alles im Auge … sozusagen.«
    Argus nickte. Das Auge an seinem Kinn zwinkerte.
    »Wo …?« Piper machte noch einen Versuch, hatte aber das Gefühl, durch einen Mund voll Watte zu reden.
    »Du bist im Hauptgebäude«, sagte Rachel. »Im Campbüro. Wir haben dich nach deinem Zusammenbruch hier hochgebracht.«
    »Du hast mich gepackt«, erinnerte Piper sich jetzt. »Heras Stimme …«
    »Es tut mir so leid«, sagte Rachel. »Glaub mir, ich wollte wirklich nicht von ihr besessen werden. Chiron hat dich mit irgendeinem Nektar geheilt …«
    »Nektar?«
    »Der Göttertrank. In kleinen Mengen können Halbgötter damit geheilt werden, wenn er sie nicht – äh – zu Asche verbrennt.«
    »Ach. Reizend.«
    Rachel beugte sich vor. »Kannst du dich an deine Vision erinnern?«
    Piper dachte einen entsetzlichen Moment lang, Rachel rede vom Traum mit dem Riesen. Dann ging ihr auf, dass Rachel das meinte, was in der Hütte der Hera geschehen war.
    »Etwas stimmt nicht mit der Göttin«, sagte Piper. »Sie hat gesagt, ich soll sie befreien, als ob sie gefangen wäre. Sie hat behauptet, dass die Erde uns verschlingt, und einen Feurigen und etwas mit der Sonnenwende erwähnt.«
    In der Ecke brummte Argus los. Seine Augen bewegten sich alle gleichzeitig.
    »Hera hat Argus erschaffen«, erklärte Rachel. »Es ist deshalb sehr empfindlich, wenn es um ihre Sicherheit geht. Wir versuchen immer, ihn vom Weinen abzuhalten, denn beim letzten Mal, na, das war ein ganz schöne Überschwemmung.«
    Argus schniefte. Er schnappte sich vom Nachttisch eine Handvoll Kleenex und wischte sich am ganzen Leib die Augen.
    »Also …« Piper versuchte, nicht zu glotzen, als Argus sich die Tränen von den Ellbogen trocknete. »Was ist mit Hera passiert?«
    »Das wissen wir nicht«, sagte Rachel. »Annabeth und Jason waren übrigens auch hier. Jason wollte dich nicht verlassen, aber Annabeth hatte eine Idee – etwas, das seine Erinnerung zurückbringen könnte.«
    »Das wäre … großartig.«
    Jason war hier gewesen? Sie wünschte, sie sei dabei bei Bewusstsein gewesen. Und wenn er seine Erinnerung zurückbekäme, wäre das überhaupt gut? Sie hoffte noch immer, dass sie einander wirklich kannten. Ihre Beziehung sollte kein Nebeltrick sein.
    Reiß dich zusammen, dachte sie. Wenn sie ihren Dad retten wollte, dann spielte es keine Rolle, ob Jason sie mochte oder nicht. Am Ende würde er sie sowieso hassen. Das würden alle hier.
    Sie schaute den Zeremoniendolch an ihrer Seite an. Annabeth hatte gesagt, er sei ein Zeichen für Macht und Status und werde im Kampf normalerweise nicht verwendet. Nur Show und keine Substanz. Eine Täuschung, genau wie Piper. Und sein Name war Katoptris: Spiegel. Sie wagte nicht, den Dolch noch einmal aus der Scheide zu ziehen, denn sie könnte es nicht ertragen, ihr Spiegelbild zu sehen.
    »Keine Sorge«, Rachel drückte ihren Arm. »Jason scheint in Ordnung zu sein. Er hatte auch eine Vision, ähnlich wie deine. Was immer mit Hera los ist – mir scheint, ihr beiden müsst zusammenarbeiten.«
    Rachel lächelte, als ob das eine gute Nachricht sei, aber Pipers Herz wurde noch viel schwerer. Sie hatte gedacht, bei diesem Einsatz – wie immer der aussehen mochte – würde es um namenlose Leute gehen. Aber jetzt sagte Rachel ihr in etwa: Gute Nachrichten! Nicht nur wird dein Dad von einem riesigen Kannibalen als Geisel festgehalten, du wirst außerdem den Jungen verraten, den du gernhast. Ist das nicht große Klasse?
    »He«, sagte Rachel. »Du brauchst nicht zu weinen. Du wirst das schon in den Griff kriegen.«
    Piper wischte sich die Augen und kämpfte um ihre Selbstkontrolle. Das hier sah ihr gar nicht ähnlich. Sie galt doch als die Starke – eine beinharte Autodiebin, die Geißel der Privatschulen von L. A. Und hier lag sie nun und weinte wie ein Baby. »Woher weißt du denn, was mir bevorsteht?«
    Rachel zuckte mit den Schultern. »Ich weiß, es ist eine harte Entscheidung und es sieht nicht toll aus. Wie gesagt,

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