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Heliosphere 2265 - Band 10: Zwischen Himmel und Hölle (Science Fiction) (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 10: Zwischen Himmel und Hölle (Science Fiction) (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 10: Zwischen Himmel und Hölle (Science Fiction) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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Vorsichtig erhob sie sich, blickte an ihrem Körper hinab. Alles war voller Blut, nicht nur der Boden, auch ihre Kleidung. Doch als sie ihren Overall öffnete und die Haut überprüfte, waren da keine Wunden mehr.
    Als das pneumatische Zischen des Schotts erklang, griff sie instinktiv nach einem Staubauflösungsrohr und schwang es durch die Luft. Das Metall krachte auf Pavels Schädel, worauf sich darin eine ordentliche Delle abzeichnete. Im Rohr, nicht in Pavels Schädel.
    "Irina ... was? Aua. Was sollte das?"
    "Entschuldige. Ich dachte du wärst Chen."
    Er rieb seinen Kopf.
    Sie betrachtete mit hochgezogenen Brauen das Staubauflösungsrohr. "Du hast einen ganz schönen Dickschädel."
    Er besah sich das Blut auf dem Boden und ihrer Kleidung mit abschätzendem Blick. "Bist du verletzt?"
    "Nein." Erst jetzt wurde ihr der Umstand ihres Überlebens wieder bewusst. "Als ich erwachte, waren meine Wunden verschwunden. Keine Ahnung warum, mein Körper kann so ein Kunststück eigentlich nicht vollbringen." Sie schaute zu Boden. "Und da es hier auch keine neuen Fußspuren gibt ..."
    "War offensichtlich niemand hier", beendete Pavel den Satz. "Aber darum müssen wir uns später kümmern. Chen muss aufgehalten werden."
    "Er läuft noch dort draußen herum?!"
    "Ich musste dir zuerst helfen."
    "Dann los. Schnappen wir uns dieses verdammte Schwein!" Im Reflex schlug sie ihr Staubauflösungsrohr in die linke Handfläche.
    "Tun wir das. Aber vorher schnappst du dir einen ordentlichen Pulser."
    Gemeinsam gingen sie auf die Jagd.
     
    *
     
    Sol-System, Terra, Paris, 17. September 2266, 17:10 Uhr
     
    Für einige Sekunden hatte Jayden das Gefühl, die Zeit würde einfach stillstehen. Lieutenant Bruce Walker, der Sohn des I.S.P. Chefs Harrison Walker, stand leibhaftig und quicklebendig vor ihm. Das letzte Mal, als er den Mann gesehen hatte, war dieser gerade von der HYPERION abgeführt worden - eskortiert von Alpha 365 und Offizieren der Schiffssicherheit. Auf der NOVA-Station war es kurz darauf zu einem Attentat auf ihn gekommen, das der Alpha nur knapp hatte verhindern können. Am Ende lag der ehemalige Offizier der sekundären Taktik- und Waffenkonsole im Koma.
    Und dann haben wir ihn hierher gebracht, auf die Erde und nichts mehr von ihm gehört. Der Kerl mag ja, was seine moralische Einstellung angeht, ein Schwein gewesen sein, doch ein Koma hat er nicht verdient.
    Erst vor kurzem hatte Jayden erfahren, dass es in Wahrheit Lieutenant Commander Giulia Lorencia gewesen war, die den Torpedo manipuliert und in einem Sonnensystem der Parliden abgefeuert hatte. Zumindest dafür konnte niemand Walker die Schuld geben.
    "Sie leben", brachte er endlich heraus und kam sich im gleichen Moment dumm dabei vor. "Offensichtlich."
    "Dank der Fähigkeiten eines Genies von KASSIOPEIA, das mein Vater aufgetrieben hat, ja." Der Offizier wirkte ruhig und gelassen.
    Wie ein Mann, der mit sich und der Welt im Einklang ist. "Was tun Sie hier?"
    Admiral Jansen setzte zum Sprechen an, bedeutete dann aber stattdessen Walker mit einem Nicken, seine Anwesenheit zu erklären.
    "Es mag seltsam für Sie klingen, Captain, doch als ich nach meinem langen ... Schlaf ... in dieser neuen Welt erwacht bin, war ich entsetzt." Er kam näher. "Durch meinen Vater bekam ich Einblick in diverse Dinge, die von ihm, Sjöberg und anderen initiiert wurden. Eine verdammt schmutzige Sache."
    Walker wirkte äußerlich noch immer, wie der Offizier, der er einst gewesen war. Sein Haar war raspelkurz, er hielt sich kerzengerade und sprach in einem schnellen, zackigen Ton. Die Hände behielt er dabei hinter seinem Rücken verschränkt. Doch sein Blick strahlte Gelassenheit aus.
    "Ich gehörte nie zu Michalew. Aber das wissen Sie bestimmt längst. Ich spionierte in Wahrheit für Sjöberg. Und wie ich mittlerweile weiß, war er es, der mich auf der NOVA-Station erledigen wollte. Mit der Billigung meines Vaters. Deshalb bin ich heute hier."
    Jayden war noch immer überrumpelte, daher nickte er nur.
    "Das dürfte fürs Erste ausreichen. Ich versichere Ihnen, Captain, Mister Walker hat uns durch die Weitergabe wichtiger Informationen davon überzeugt, ihn ebenfalls mitzunehmen. Unter anderem betrifft dies Miss Cruz, die als Psychologin von Angelica Sjöberg arbeitete. Wir konnten sie nur durch seine Mithilfe befreien. Muss ich mehr sagen?"
    Er bedachte die dunkelhaarige Frau mit einem Mal in ganz neuem Licht. "Sie haben ..."
    "Später, Captain", unterbrach ihn Jansen. "Oder wollten Sie und

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