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Heliosphere 2265 - Band 10: Zwischen Himmel und Hölle (Science Fiction) (German Edition)

Heliosphere 2265 - Band 10: Zwischen Himmel und Hölle (Science Fiction) (German Edition)

Titel: Heliosphere 2265 - Band 10: Zwischen Himmel und Hölle (Science Fiction) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Suchanek
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hin und her schaute. Dahinter wiederum stand jemand, den er nicht erkennen konnte.
    Jansen berührte ein Icon, worauf die Tür zur Seite fuhr.
    "Ma'am", sagte der vorderste Mann mit dem Bariton und der militärischen Strenge eines Marines. "Wir konnten die beiden Zielsubjekte in letztem Augenblick extrahieren. Es war eng."
    "Ausgezeichnete Arbeit, Corporal." Sie nickte ihm anerkennend zu. "Hallo, Marjella. Dein Notruf war knapp, wie du ja selbst bemerkt hast. Es freut mich, dass wir dich noch rechtzeitig dort herausholen konnten."
    Eine Frau trat vor. Ihr dunkles Haar hing wirr herab. In ihren Händen hielt sie ein Pad fest umklammert. "Isa, wir müssen hier weg."
    Die Admiralin nickte nur beruhigend.
    Dann kam der Mann näher.
    Jayden sog entsetzt die Luft ein. Akoskin hatte sich da besser unter Kontrolle, doch auch sein Gesicht war für einige Augenblicke von Überraschung gezeichnet.
    "Hallo, Captain", sagte Lieutenant Bruce Walker. "Schön, Sie wieder zu sehen."
     
    *
     
    Alzir-System, Pearl, Forschungszentrum der nördlichen Hemisphäre, 17. September 2266, 17:46 Uhr
     
    Das pneumatische Zischen des sich schließenden Schotts und das nachfolgende Einrasten des Schließmechanismuses hallten überlaut in Irinas Geist wider. Sie lag am Boden, die Hände neben dem Körper. Klebrige, rote Nässe breitete sich darunter aus. Blut. Es wurde immer mehr.
    Die Pulsersalve war ein glatter Durchschuss gewesen. Aus irgendeinem Grund hatte Chen keine letalen Energiepartikel verwendet. Stattdessen hatten die Partikel Irinas Leib mit mehrfacher Schallgeschwindigkeit durchschlagen.
    Ich habe innere Blutungen, vermutete sie. Mehrere Arterien wurden verletzt. Außerdem stehe ich unter Schock.
    Sie stellte die Diagnose ohne emotionale Beteiligung. Rational. In einer solchen Situation war das wichtig. Es galt, Panik zu vermeiden. Aufgrund der Menge an Blut, die sie gerade verlor, schloss Irina, dass ihr Leben in wenigen Minuten vorbei sein würde. Selbst wenn irgendwer sie wie durch ein Wunder fand, war nicht anzunehmen, dass seine medizinischen Kenntnisse ausreichen würden, um sie zu retten, und er obendrein das nötige Equipment bei sich hatte.
    Das darf doch nicht wahr sein! Wofür hab ich diesen ganzen Scheiß mitgemacht, wenn ich jetzt hier unten krepieren soll?
    Sie wuchtete ihren Körper herum. Auf dem Bauch liegend, robbte sie nach vorne. Ihre rechte Hand glitt in der Blutlache aus. Rote Spritzer flogen durch die Luft. Ein metallischer Geschmack breitete sich in ihrem Mund aus. Sie musste husten. Noch mehr Blut. Der Versuch, das Schott zu erreichen, ergab keinen Sinn. Trotzdem konnte Irina nicht aufgeben. Tränen rannen ihr über die Wangen - heiß und mit dem Beigeschmack von Endgültigkeit. Pearl war für Millionen von Menschen zum Grab geworden, warum nicht auch für sie? Und wäre es nicht angenehm, einfach loszulassen? Sollte Sjöberg diese dämlichen Schafe, die ihm folgten, doch regieren. Was scherte es sie?
    Flutsch. Dieses Mal war es ihr linker Arm, der abrutschte. Schwer keuchend blieb sie liegen. Warum nur hatte sie so wenig auf ihren Körper geachtet? In den letzten Jahren war die Forschung, die Jagd nach den neuesten Geheimnissen der Wissenschaft immer zuerst gekommen. Ein zusätzlicher Artikel in einem Journal, der Abschluss einer weiteren Testreihe, die Grundlagen eines Prototypen; ständig hatte es etwas Wichtigeres gegeben. Dabei hätte gerade sie als Ärztin es besser wissen müssen. Den eigenen Körper jung und agil zu halten hatte seinen Preis.
    Cross wäre schon längst beim Schott, überlegte sie. Und Kensington hätte es mittlerweile eingetreten.
    Sie biss die Zähne zusammen und atmete wütend aus. Speichel und Blut flogen über ihre Lippen. Irina wollte leben. Nur so konnte sie Chen bezahlen lassen. Wenn sie sich selbst auch nicht mehr retten konnte, dann doch wenigstens die anderen vor dieser Ratte warnen. Das war sie ihnen schuldig.
    Sie robbte weiter. Das Schott kam näher. Langsam. Viel zu langsam. Irina verlor jedes Zeitgefühl, während sie voran kroch.
    Der Geist siegt über den Körper. Kriechen. Geist über Körper. Kriechen. Geist über Körper. Kriechen. Welcher Idiot hat sich das nur ausgedacht?
    Tipp. Ihre Finger berührten das Schott. Sie zog ihren Körper in die Höhe und hieb auf den Knopf für die Entriegelung. Nichts geschah, nur ein rotes Licht blinkte auf. Irina begriff. Chen hatte den Schließmechanismus blockiert.
    Sie sackte zu Boden, es war vorbei.
     
    *
     
    Chen

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